Im Einvernehmen mit
dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) hat die Kreisverwaltung aktuell eine verkehrsbehördliche Anordnung getroffen, die zunächst
für ein Jahr gelten soll: Die Landesstraße
447 zwischen den Knotenpunkten bei Rittersheim und Albisheim wurde mit Wirkung
ab 11. Juni für den Schwerverkehr (Lkw über 7,5 Tonnen) gesperrt. Entsprechende
Hinweisschilder mit dem Vermerk „Anlieger frei“ sind aufgestellt. Landrat
Rainer Guth, LBM-Leiter Bernhard Knoop, Bürgermeister Axel Haas, die Ortsbürgermeister
Ulrich Günther und Reiner Schlesser sowie der Vertreter einer Bürgerinitiative
kamen am Stichtag an Ort und Stelle, um den Start der Neuregelung persönlich
zu begleiten.
Das Bürgerinteresse
habe bei der gemeinsamen Entscheidung im Vordergrund gestanden. „Wir wollten handeln,
bevor etwas passiert“, bekräftigte der Landrat. Das Experiment werde ein
Jahr beobachtet, die Auswirkungen erkannt und bewertet, erklärte Knoop.
Bürgermeister Haas und die beiden Ortschefs zeigten sich zufrieden über die nun
zügig gefundene Lösung, die auf den Antrag einer Gauersheimer Bürgerinitiative
zurückging. Sie forderte für ihre Bürger schon längere Zeit höhere Lebensqualität
durch mehr Sicherheit und weniger Verkehrslärm. Auf Initiative von Landrat Guth
war die Situation in Rittersheim und Gauersheim neu überprüft worden, was letztlich
zum Erfolg führte.
Verkehrszählungen zeigten zwar keine massive Belastung durch Lastwagenverkehr,
es sprachen aber auch andere Aspekte für die aktuell getroffene Entscheidung. Aus
Sicht der Verkehrsbehörde wurde mit herangezogen, dass die beiden Ortsdurchfahrten
wegen mehrerer Engstellen für die Aufnahme von Lkw-Verkehr schlecht geeignet
sind. Die vor Jahren zur Geschwindigkeitsbegrenzung angeordnete Parkregelung stelle
in Verbindung mit den Baum-/ Pflanzinseln ein Problem im Begegnungsverkehr mit
großen Fahrzeugen dar, wird argumentiert. Angeführt werden zudem zu schmale
oder nicht vorhandene Gehwege, was für Schulkinder wie auch für Menschen mit Gehhilfen
und Eltern mit Kinderwagen als problematisch erachtet wird. Die Alternativ-Strecke
über L 401 und B 47 bedeute für Lkw-Fahrer im Transitverkehr einem Umweg von nur
1,9 km und kaum Zeitverlust.