Dass das Angebot, ein Seniorenheim zu besuchen, bei
jungen Leuten so viel Interesse findet, hätte „Job Aktiv“-Managerin Gerda Gauer
nicht erwartet. 23 Schüler/innen waren beim Berufsinfo-Tag im Eisenberger
Azurit-Seniorenheim dabei und drei von ihnen meldeten später spontan den Wunsch
für ein Praktikum an.
Hausleiter Hendrik Meinen verstand es, den Ausbildungsberuf,
der derzeit noch „Staatlich geprüfte/r Altenpfleger/in“ heißt, lebendig und in
allen Facetten zu schildern. Erwähnt wurde, dass das neue Berufsbild ab 2020
umfassender sein wird, da die Altenpflege mit Krankenpflege und Kinderkrankenpflege
kombiniert wird. Nach Hinweisen zu Anforderungen für die 3-jährige
Ausbildung und zu beruflichen Perspektiven bekamen die Jugendlichen in zwei
Gruppen anschauliche Führungen durch das Haus mit 114 Plätzen für betagte Bewohner/innen.
Die übrigen hatten jeweils Gelegenheit, mit 20 Hausbewohnern im Rahmen der
Ergotherapie zu kegeln, was bei jung und alt gut ankam.
„Die Anforderung im Pflegeberuf sind hoch, weil wir
mit Menschen arbeiten“, betonte Hendrik Meinen. Er empfahl interessierten
Schülern, sich mit dem nächsten Halbjahreszeugnis zu bewerben. Neben guten
Noten in Mathematik (wegen der Zuteilung von Medikamenten) Biologie, Chemie und
Deutsch nannte er u. a. Freude am Beruf, Einsatzbereitschaft, Geduld und die
Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiten. Dass die Ausbildung laut Lehrplan 2.500 Stunden Fachpraxis und 2.100
Stunden Theorie in der Berufsbildenden
Schule umfasst, wurde erklärt. Zudem kam der Hinweis auf zukunftssichere
Arbeitsplätze in der Pflege und die recht hohe Vergütung bei Azurit, schon im
1. Lehrjahr. Allerdings müsse man sich wegen der notwendigen Rundum-Betreuung
der Heimbewohner auf Schichtdienst und das Arbeiten auch an Wochenende und
Feiertagen einstellen.