Indianergeschichten sind ja ohnehin immer spannend.
Wenn dann noch Geheimnisse aufgedeckt und gemeinsame Abenteuer bestanden werden
- umso besser fürs junge Publikum. Einen packenden Nachmittag dieser Art erlebte
eine große Kinderschar am letzten Samstag beim Donnersberger Neujahrstreffen im
Haus Gylnheim. Landrat Rainer Guth begrüßte die kleinen Gäste mit dem Hinweis
auf die schon 1200 Jahre alte Geschichte von Göllheim und wünschte ihnen Spaß
und Spannung beim Bühnenprogramm mit den beliebten Programmkünstlern Martin und
Tatjana Matthias.
Die beiden waren für den Auftritt in Indianerkluft und
in die Rollen des Häuptlings Wilder Büffel und der Medizinfrau Gute Sonne
geschlüpft. Zunächst lernten die Kinder, dass es für Bleichgesichter schon
mutig sein mag, nachts allein durch den Wald zu laufen. Indianerkinder täten
das sogar bei Dunkelheit plus Regen, Sturm und Gewitter. Fürs rechte
Indianerfeeling wurden die Kleinen mit Trommeln und Klatschen und dem Lied Hejahejaho
eingestimmt. Auf imaginären Pferden und mit lautem Hufgeknall ritten sie schon
bald durch die Prärie - auf der Flucht vor den feindlichen Comanchen.
Auf der Abenteuer-Reise lernten die Kinder den
Wüstenfuchs Rikitki kennen und dessen Sprache verstehen. Mutproben waren im Tal
der Schlangen zu bestehen und mithilfe von Indianerenergie gelang so manch
verblüffender Trick aus dem uralten Medizinbuch: Unsichtbare Schrift wurde mit
Sule-Sulemon-Gesang lesbar, der Maisvorrat fürs Fladenbrot vermehrte sich wie
durch Geisterhand, Wasser für die Pferde wurde aus der Luft gewonnen, ein
Wüstenkaktus zum Blühen gebracht und ein Amulett aus der fest verschlossenen
Box „befreit“. Vor sämtlichen magischen Aktionen stellten „Wilder Büffel“ oder „Gute
Sonne“ die eher rhetorischen Fragen: Wollt ihr ein Geheimnis erfahren? Und
verratet ihr es auch nicht den Comanchen? Natürlich folgte darauf ein stets
schallendes Jaaaa, gefolgt von lautem Geheul, mit dem das Indianer-Ehrenwort
besiegelt wurde.
Insgesamt war allerlei Bewegungstherapie mit Hüpfen,
Tanzen, Klatschen und „beschwörende“ Armbewegungen ins Programm eingebaut. Zum
Glück gab es im Anschluss einige stärkende Leckereien, und wer sein Gesicht
vorab nicht schon indianisch oder sonst wie bemalen lassen hatte, konnte es nun
am Schminktisch der Albert-Schweitzer-Kita noch nachholen.