Der Pflanzbaum ist ein Geschenk des Hauses der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz. Seit 2016 werden Klima-Bäume an Gemeinden im Pfälzerwald und dessen Umfeld gegeben. Die Bäume werden aus Spendenerlösen finanziert, so Paula Hochscheidt, die beim Haus der Nachhaltigkeit als Försterin arbeitet. Damit solle das Engagement der Gemeinden in Sachen Nachhaltigkeit symbolisch gewürdigt werden. Der Baum solle aber auch als Mahnmal dafür stehen, dass wir alles tun müssen, um den Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung zu begrenzen, so Hochscheidt.
Initiatorin für die Baumspende an Finkenbach-Gersweiler war die Bürgerin Sylvia Nitsche, die auf diese Aktion aufmerksam geworden war und sich für die Gemeinde beworben hatte. Der neue Klimabaum passt auch gut in das Gelände, das 2014 beim verheerenden September-Hochwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Alles musste wieder neu angelegt werden. Dabei haben viele Bürgerinnen und Bürger und der gemeindliche "Rentnertrupp" selbstlos mit Hand angelegt und den Spielplatz und das Umfeld wieder in einen sehr schönen ansehnlichen Zustand versetzt - auch mit einheimischen Sträuchern und Gehölzen -, so die begeisterte Ortschefin Eva Schlemmer in ihrer Begrüßung. Selbst der Rindenmulch für das Gelände stammt aus einheimischen Gehölzen. Wie auch bei anderen Projekten lege die Gemeinde großen Wert auf Nachhaltigkeit, auf Umwelt- und Naturschutz, so die Ortschefin. Schlemmer dankte allen, die hier selbstlos Unterstützung leisteten.
Ess-Kastanie statt Linde und Eiche
Da es in der Gemeinde schon eine sehr schöne und alte Linde auf
dem Dorfplatz in der Ortsmitte, dem Lindenplatz, gibt und auch Eichen in
ausreichender Zahl vorhanden sind, wählte sich die Gemeinde eine Esskastanie
als Klimabaum aus. Dies vor allem auch deshalb, weil eine weitere Esskastanie
in der Nähe des Dorfplatzes sehr gerne von Dorfbewohnern aufgesucht wird, um im
Herbst dort die begehrten "Ess-Kastanien" einzusammeln.
Grußworte
Landrat Rainer Guth,
diplomierter Forstingenieur und beruflich früher im Holzhandel tätig, lobte die
Gemeinde nicht nur für die Auswahl des Baumes, sondern auch für den Pflanzort,
wo sich viele Kinder sehr wohl fühlten. Er erinnerte an die Jahrhunderte alte
Dannenfelser Kastanie und hoffte, dass die Kastanie hier in
Finkenbach-Gersweiler genau so alt werde und dabei friedvollere Zeiten erleben
werde. Bürgermeister Michael Cullmann erinnerte an das Moscheltal-Hochwasser 2014, wo
der Klimawandel in einer schrecklichen Form am eigenen Leib erlebt wurde. Dies
in den Griff zu bekommen, ist eine gemeinsame Zukunftsaufgabe aller, gerade
auch wegen unserer Kinder, so Cullmann. Auch die VG werde hierbei mit der
Ausweisung von Flächen für die Erzeugung regenerativer Energien einen maßgeblichen
Beitrag leisten.
Mit sehr eifrigen Kindern
hatten es Ortschefin Eva Schlemmer, Landrat Rainer Guth, Sylvia Nitsche, Paula
Hochscheid, und die beiden Förster Ralph Barme und Joachim Kunz vom Forstamt
gar nicht schwer, den Klima-Baum fachgerecht zu pflanzen. Im Anschluss daran
konnten sich alle bei einem Umtrunk am Dorfgemeinschaftshaus stärken (moh).
Foto: Arno Mohr