Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH 2012 - 2017
- Im Jahr 2012 wurde die Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH (EA RLP) als Landesgesellschaft gegründet. Seitdem hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelt und ihren festen Platz in der Energiewendelandschaft gefunden.
- Mit einem klaren Profil und Schwerpunktsetzungen ist sie ein wichtiger Akteur, z.B. bei der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes des Landes. Stromwende, Wärmewende und Mobilitätswende sind dabei die zentralen Ansatzpunkte.
- Vernetzung und Kontaktvermittlung, Initiierung und Begleitung von Energiewende-Projekten für Kommunen und Unternehmen sind und bleiben die wesentlichen Leitlinien ihrer Arbeit.
2012-2013: Gründungsphase und Profilierung
Auf Grundlage des Koalitionsvertrages Rheinland-Pfalz 2011-2016 nahm die Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH am 01. Juli 2012 ihre Arbeit auf. Ziel war und ist es, basierend auf bereits im Land bestehenden Strukturen die Unterstützung der Akteure der Energiewende erheblich auszubauen und zu verstetigen. Der Aufbau der Zentrale in Kaiserslautern erfolgte in den Jahren 2012 und 2013. Sie deckt fachlich vor allem die verschiedenen Schwerpunktthemen der Energiewende ab. Außerdem koordiniert sie die Vernetzung der Energiewendeakteure im Land. Zwischen August 2013 und März 2014 wurden neun Regionalbüros der Energieagentur Rheinland-Pfalz eröffnet, die vor Ort eine enge Zusammenarbeit mit den regionalen Akteuren und eine Vernetzung regionaler Angebote gewährleisten.
2013-2014: Regionalisierung
In einem Flächenbundesland wie Rheinland-Pfalz lassen sich örtliche Akteure nur mit regionaler Präsenz erreichen. Ein wesentlicher Meilenstein für die Energieagentur war daher die Einrichtung der Regionalbüros in ganz Rheinland-Pfalz. Das erste Regionalbüro wurde im Juni 2013 in Altenkirchen eröffnet und ist bis heute für die drei Landkreise im Westerwald zuständig. Bis Mitte 2014 entstanden flächendeckend in ganz Rheinland-Pfalz weitere Büros bei Landkreisen und Kommunen.
Bei der Gründung der Regionalbüros wurde besonderer Wert auf die Einbeziehung kommunalpolitischer Akteure und bereits bestehender Strukturen gelegt. Die enge Zusammenarbeit wurde zum Beispiel über regionale Beiräte gefestigt, die die Arbeit der Regionalbüros begleiten. Kooperationsvereinbarungen regeln die Zusammenarbeit mit bestehenden Organisationen im Land, etwa mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, um Doppelstrukturen von Anfang an auszuschließen. Durch ergänzende Angebote wird eine möglichst breite Abdeckung an Themen und Angeboten im Land sichergestellt. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz arbeitet von Anfang an umsetzungs-, bedarfs- und zielgruppenorientiert.
Fester Platz im kommunalen Klimaschutz
Nachdem im ersten Jahr Kontakte aufgebaut und die regionalen Bedarfe ermittelt wurden, hat die regionale Arbeit seit 2015 ihren festen Platz im kommunalen Klimaschutz. Regionalforen, Klimaschutzmanager-Netzwerke, Beratungen zu Fördermitteln und gemeinsame Projektentwicklung sind nur einige Beispiele für das breite kommunale Portfolio der Energieagentur in den Regionen. Heute verfügt die Energieagentur Rheinland-Pfalz über acht Regionalbüros an Standorten in ganz Rheinland-Pfalz (Altenkirchen, Koblenz, Simmern, Trier, Mainz, Ludwigshafen, Bad Dürkheim, Kaiserslautern), die insbesondere die Kommunen bei ihren Energiewendeaktivitäten umsetzungsorientiert begleiten. Zu den Regionalseiten
Thema STROMWENDE
- Zukunftsinitiative Smart Grids
Angesichts eines zunehmenden Anteils insbesondere fluktuierender Erneuerbarer Energien in der Energieversorgung nimmt die Bedeutung an flexibler und intelligenter Steuerung von Erzeugung und Verbrauch zu. Schon heute stehen Technologien für flexibles Lastmanagement, Sektorkopplung und Speicherung zur Verfügung und werden in verschiedenen Projekten im Land eingesetzt.
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz unterstützt mit weiteren Partnern im Rahmen der Zukunftsinitiative Smart Grids Rheinland-Pfalz die Wissensvermittlung und den Erfahrungsaustausch hierzu, um die Verbreitung von Erfahrungswerten und den Anreiz für neue Projekte zu fördern.
- Designetz
Größter Erfolg der Smart Grids Initiative ist die starke Präsenz rheinland-pfälzischer Partner in einem von deutschlandweit fünf Projekten „Schaufenster Intelligente Energie - Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) – dem Projekt „Designetz“. Ziel von Designetz - im Januar 2017 mit einer Laufzeit von 4 Jahren gestartet - sind Lösungen für die optimierte markt-, netz- und systemdienliche Nutzung von Flexibilitäten, um damit einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten. Auch die Energieagentur arbeitet in diesem Projekt mit und unterstützt die Identifizierung und Berücksichtigung von nutzerseitigen Hemmnissen und Motivationen bei der Bereitstellung von Flexibilitäten (etwa flexiblen Lasten).
- Studie zu attraktiven Geschäftsmodellen mit PV-Anlagen
Die Energieagentur Rheinland-Pfalz hat aktuell zusammen mit dem Beratungsunternehmen B E T eine bundesweit beachtete Studie zu attraktiven Geschäftsmodellen für PV-Anlagen veröffentlicht. Darin werden sinnvolle Vermarktungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle für Photovoltaik-Anlagen vorgestellt. Die Studie behandelt detailliert Fragen der Wirtschaftlichkeit von Projekten und deren Umsetzbarkeit und beschreibt die zielführenden Umsetzungsschritte. Kommunen, regionale Energieversorger, Wohnungsbaugesellschaften und Gewerbetreibende erhalten damit eine Entscheidungshilfe an die Hand, mit der sie Photovoltaik-Versorgungmodelle ökonomisch und ökologisch bewerten können. Darüber hinaus erklärt die Studie Schritt für Schritt, wie Investoren Photovoltaik-Projekte umsetzen können. Die Studie belegt, dass regenerative Stromerzeugung für kommunale und gewerbliche Betreiber mit Photovoltaik-Anlagen wirtschaftlich wieder sehr interessant wird.
Thema WÄRMEWENDE
- Umsetzung Wärmekonzept für Rheinland-Pfalz
Nach einer deutlichen Profilschärfung und einer klaren Ausrichtung auf die Zielgruppen Kommunen und Unternehmen, hat das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) der Energieagentur Rheinland-Pfalz eine wesentliche Rolle bei der Umsetzung des Wärmekonzepts für Rheinland-Pfalz zugedacht.
Die Umsetzung von Nahwärmenetzen zur dezentralen Wärmebereitstellung wird im Land Rheinland-Pfalz seit einigen Jahren verstärkt gefördert und spielt daher im Wärmekonzept des Landes eine wichtige Rolle. Das Förderprogramm „Zukunftsfähige Energieinfrastruktur“ (ZEIS) des Ministeriums für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten fördert unter anderem den Ausbau von Nahwärmenetzen aus regenerativen Energien und unterstützt damit den Umbau zu einer klimafreundlichen Wärmeerzeugung. Trotz des niedrigen Öl-und Gaspreisniveaus besteht ein erhebliches Interesse von Akteuren und Initiativen, den Ausbau dieser dezentralen Nahwärmeverbunde umzusetzen. Neben der technischen Prüfung des Förderprogramms informiert die Energieagentur Rheinland-Pfalz potentielle Akteure über Erfolgsfaktoren, baurechtliche Fragen, technische Konzepte, Wirtschaftlichkeit, rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen sowie zu weiteren Förderangeboten.
- Praxisleitfaden Nahwärme
Um Projekte flankierend zur Landesförderung gezielt zu unterstützen, hat die Energieagentur Rheinland-Pfalz einen„Praxisleitfaden Nahwärme“ erarbeitet, um Anregungen und Hilfestellungen für Planung und Realisierung zu geben. Neben allgemeinen Grundlagen enthält er eine Checkliste mit Empfehlungen für die kommunale Praxis „Von der Idee zur Umsetzung“. Darin werden die grundlegenden Schritte der Realisierung von der Projektinitiierung bis zur Durchführung von Nahwärmeprojekten dargestellt. Ein Fragebogen hilft Projektteams bei der Erfassung von Kenndaten im Vorfeld konkreter Planungen. Neben diesen praxisorientierten Angeboten unterstützt die Landesenergieagentur die Informations-und Bewusstseinsbildung für kommunale Akteure zum Thema dezentrale Energieversorgungssysteme in Regionalforen und Workshops.
- Klimaschutzplakette „H.ausgezeichnet“
Um herausragende Beispiele mit einem besonders effizienten energetischen Standard sichtbar zu machen und Sanierer sowie Bauherren zur Nachahmung zu motivieren, konnte die EA RLP seit Sommer 2016 die Klimaschutzplakette „H.ausgezeichnet“ landesweit bereits 37 Mal für hochenergieeffiziente Wohn- und Nichtwohngebäude in Rheinland-Pfalz vergeben. Die Plakette in Form eines Schildes ist mit der persönlichen Hausnummer des Besitzers versehen und dokumentiert den geringen Energiebedarf des Gebäudes. Die Klimaschutzplakette soll gleichzeitig den geleisteten Beitrag von Immobilienbesitzern zur Energiewende und zum Klimaschutz honorieren. Jedes Wohn- und Nichtwohngebäude in Rheinland-Pfalz, das als Neubau mindestens die Anforderungen eines KfW-Effizienzhauses 40 (Wohngebäude) bzw. 55 (Nichtwohngebäude) erfüllt oder als Sanierung einem KfW-Effizienzhaus 70 entspricht, kann mit „H.ausgezeichnet“ prämiert werden. Auch Passivhäuser können die Auszeichnung erhalten. Für Architekten und Energieberater ist die Klimaschutzplakette „H.ausgezeichnet“ darüber hinaus ein attraktives Instrument für ihre eigene Öffentlichkeitsarbeit.
Klimaneutrale Landesverwaltung
Die Landesregierung Rheinland-Pfalz hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Verwaltung klimaneutral zu organisieren. Das im Landesklimaschutzgesetz verankerte Ziel (§ 9 Absatz 3) soll bis zum Jahr 2030 vorrangig durch eine Steigerung der Effizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien erreicht werden. Klimaschädliche Emissionen sollen durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert werden.
Aktuell wird ein Pilotprojekt im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (MUEEF) durchgeführt. Die Energieagentur Rheinland-Pfalz ist beauftragt, das zweijährige Projekt (2017 bis Anfang 2019) in fachlicher und organisatorischer Hinsicht durch ein interdisziplinäres Projektteam zu bearbeiten.
Innerhalb des Umweltministeriums und drei Forstämtern werden die Treibhausgasemissionen ermittelt, Potenziale zur Treibhausgasreduktion ermittelt und Maßnahmen ausgearbeitet. Betrachtet werden dabei die Bereiche Liegenschaften, Mobilität, Beschaffung/IT, Wasser/Abwasser, Ernährung und das Nutzerverhalten. Ziel des Projekts ist es, die Erkenntnisse auf alle Ebenen der Landesverwaltung zu übertragen.
MOBILITÄTSWENDE und ELEKTROMOBILITÄT
Bereits früh hat die Energieagentur Rheinland-Pfalz die Relevanz der Elektromobilität erkannt. Seit 2014 zeigten sich in der regionalen Arbeit der Energieagentur zunehmender Informations- und Beratungsbedarf zum Thema Elektromobilität bei der Zielgruppe Kommunen. Ab 2015 fanden erste Pilotveranstaltungen zum Einsatz von E-Fahrzeugen im kommunalen Fuhrpark sowie zum Mobilitätsmanagement statt. Die große Nachfrage führte zu einer Ausweitung des Angebots an praxisnahen Informationsformaten zum Thema Elektromobilität.
Seit Anfang 2017 steht die „Lotsenstelle für alternative Antriebe in Rheinland-Pfalz“ als landesweiter Ansprechpartner für alle Fragen der Umsetzung von Elektromobilität in Kommunen, Unternehmen aber auch für Bürger zur Verfügung.
Ab 2015 entwickelte außerdem das Regionalbüro Westerwald gemeinsam mit den drei Landkreisen Altenkirchen, Westerwald und Neuwied ein erstes Konzept zur Schaffung einer Pilotregion zur Elektromobilität im ländlichen Raum. Diese Initiative mündete Anfang 2017 im Start des Projekts „Elektromobilität im ländlichen Raum“, das das Regionalbüro Westerwald in Kooperation mit den drei Landkreisen umsetzt. Beide Projekte werden von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Rheinland-Pfalz bis Ende 2019 gefördert.
ENERGIEWENDE MONITORING
- Energieatlas Rheinland-Pfalz
Der Energieatlas Rheinland-Pfalz ist seit Ende 2015 das zentrale Online-Portal zum Stand und zur Entwicklung der Energiewende in Rheinland-Pfalz. Neben umfangreichen Daten, Praxisbeispielen und Energiesteckbriefen wird das Angebot unter dem Motto „Informieren – Entdecken – Mitgestalten“ auch in den nächsten Jahren kontinuierlich aktualisiert, ausgebaut und ständig optimiert.
Neben Bürgern, Unternehmen und anderen Institutionen bietet der Energieatlas Rheinland-Pfalz vor allem Kommunen auf über 100 Kartenansichten Informationen zu ihrem Gemeindegebiet und übergeordneten Ebenen. Diese Daten helfen Kommunen, eigene Klimaschutzmaßnahmen zu bewerten, sie dienen als Entscheidungshilfen und Grundlage für Klimabilanzen und Klimaschutzkonzepte. Dargestellt werden beispielsweise Einzelanlagen Erneuerbarer Energien, Stromverbrauch und -erzeugung ebenso wie Wärmeerzeugung und kommunale Klimaschutzaktivitäten. Zahlreiche Filter- und Darstellungsfunktionen ermöglichen u.a. die Selektion bestimmter Jahre, Energieträger oder Bezugsgrößen. Weitere und detailliertere Daten können als Service bei der Energieagentur angefragt werden. Die über 200 Projektsteckbriefe unterschiedlicher Akteure zeigen eine Vielzahl von Praxisbeispielen zu Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien. Sie sind öffentlichkeitswirksam einsetzbar und bieten Anregungen, Ansprechpartner, potenzielle Dienstleister und Projektpartner für eigene Maßnahmen.
- Statusbericht zur Energiewende in Rheinland-Pfalz
Der Statusbericht 2016 zur Energiewende wurde als Broschüre für interessierte Bürger zusammengestellt. Er basiert auf den Daten aus dem Energieatlas Rheinland-Pfalz, die grafisch aufbereitet und mit ergänzenden Informationen versehen wurden. Er ist als Ergänzung zum Energieatlas Rheinland-Pfalz gedacht und dokumentiert künftig alle zwei Jahre die Entwicklung der Energiewende in Rheinland-Pfalz. Neben statistischen Daten lässt der Bericht Akteure aus allen Regionen mit anschaulichen Projekten und Konzepten zu Wort kommen. Sie machen deutlich, dass Erneuerbare Energien inzwischen einen wichtigen Beitrag bei der regionalen Wertschöpfung und damit zur regionalen Daseinsvorsorge haben.
Fördermittelberatung
Von Anfang an war die Beratung zu Fördermitteln eine Kernkompetenz der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Die EA RLP hilft dabei, geeignete Förderprogramme für geplante Maßnahmen zu identifizieren. Schwerpunkt vieler Förderanfragen von Kommunen und kommunalen Unternehmen betreffen Maßnahmen zur Nahwärmeversorgung (Nahwärmenetze), zur energetischen Ertüchtigung von öffentlichen Liegenschaften oder zur kommunalen Infrastruktur. Neben allgemeinen Auskünften zu den Förderprogrammen unterstützt die EA RLP die Anfragensteller auch mit detaillierten Informationen zu Förderbedingungen und Fördervoraussetzungen, den Antragsdokumenten, den beihilferechtlichen Regelungen oder zur Kombination von Förderprogrammen. Über Neuerungen in der Förderlandschaft informiert die EA RLP regelmäßig auf ihrer Internetseite, in ihrem Newsletter oder in Fachveröffentlichungen.
Zur Orientierung im Förderdschungel stellt die Energieagentur Rheinland-Pfalz seit November 2014 auf ihrer Website mit dem Fördermittelkompass eine zentrale Recherchemöglichkeit zur Verfügung, die insbesondere Kommunen und Unternehmen, aber auch Bürgerinnen und Bürgern hilft, sich in der Vielzahl unterschiedlichster Förderprogramme zurechtzufinden. Darüber hinaus beantwortet die Energieagentur Rheinland-Pfalz individuelle Förderanfragen von Kommunen und Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern am Telefon, per E-Mail oder in Vor-Ort-Terminen.
Neue Geschäftsmodelle für Bürgerenergiegenossenschaften
Anfang 2016 stellte die Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH gemeinsam mit dem Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaften Rheinland-Pfalz e.V. (LaNEG) die Studie „Geschäftsmodelle für Bürgerenergiegenossenschaften - Markterfassung und Zukunftsperspektiven“ vor. Die Studie stellt verschiedene Entwicklungstrends vor, mit denen Energiegenossenschaften den erfolgreichen Wandel in die Zukunft vollziehen können. Außerdem liefert sie einen systematischen Ansatz, mit dem Energiegenossenschaften neue Geschäftsmodelle erschließen und einschätzen können. Denn Energiegenossenschaften können zu wesentlichen Akteuren für eine dezentrale Energieversorgung werden. Die Studie stellte dabei drei Stärken von Energiegenossenschaften heraus: Regionalität, Transparenz und Gemeinschaftlichkeit. Besonders die regionale Verankerung, die direkte Beziehung zu den Menschen in der Region und das aktive Mitgestalten der Mitglieder, können zu wichtigen Vorteilen im Wettbewerb werden. Die Erstauflage der Studie von rund 1.000 Exemplaren war binnen vier Monaten vergriffen und wurde im Herbst 2016 mit einer aktualisierten Neuauflage veröffentlicht.
Zur Studie Geschäftsmodelle für Bürgerenergiegenossenschaften
Kommunales Energiemanagement
Dieses Themenfeld bearbeitet die Energieagentur Rheinland-Pfalz seit Ende 2014. Hier erfolgte der Einstieg über verschiedene Informationsveranstaltungen für Kommunen im Sommer 2015 sowie das Pilotprojekt „Energie- und Klimaschutzmanagement für Kommunen“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena). Am Ende der Projektlaufzeit erhielten mehrere Kommunen die Auszeichnung der dena zur „Energieeffizienten Kommune“. Aus diesen Aktivitäten entstand das Projekt „100 Energieeffizienz-Kommunen RLP“, das bis 2019 die Erkenntnisse und damit verbundenen Prozesse auf weitere Kommunen im Land übertragen soll. Das Projekt wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Land Rheinland-Pfalz gefördert.
Energieeffiziente Straßenbeleuchtung
30 bis 50 Prozent des kommunalen Stromverbrauchs geht in kleinen Kommunen auf das Konto der Straßenbeleuchtung. Mit einer Umstellung auf LED-Beleuchtung können Städte und Gemeinden im Vergleich zu herkömmlichen Beleuchtungstechniken ihre Stromkosten deutlich senken und bis zu 70 Prozent ihrer CO2-Emissionen einsparen. Seit 2015 hat die Energieagentur Rheinland-Pfalz diesem Thema besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Mit einer Roadshow „Energieeffiziente Straßenbeleuchtung“ und einem ausführlichen Leitfaden bot sie Kommunen wichtige Entscheidungshilfen für die Umstellung ihrer Straßenbeleuchtung. Das Energie- und Umweltministerium Rheinland-Pfalz hat Anfang 2017 Förderoptionen für Kommunen zur Umstellung der Innen- und Außenbeleuchtung auf die energieeffiziente LED-Technik vorgestellt, die durch die EA RLP beworben und begleitet werden sollen.
Zum Leitfaden Energieeffiziente Straßenbeleuchtung
Aktionswoche
Mit der Aktionswoche „Rheinland-Pfalz: Ein Land voller Energie“, dem Schaufenster der Energiewende im Land, seit 2013 einmal im Jahr Akteuren und Bürgern eine Plattform, um die Vielfalt ihrer Aktivitäten und Projekte für den Klimaschutz in Rheinland-Pfalz in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Mehr als 100 Veranstaltungen, getragen von Kommunen, Unternehmen, Verbänden und Bürgern, bestärken die Klimawende-Akteure in Ihrem Bemühen, ihr Engagement einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und animieren Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig zum Mit- und Nachmachen.