Umweltstiftung und LBM ziehen an einem Strang - Wo vor 10
Jahren weitgehend Wildwuchs herrschte, hat sich nun wieder die heidetypische
Fauna und Flora etabliert und beachtlich entwickelt. Dass die östlich von
Virneburg gelegene Blumenrather Heide ebenso wie alle anderen Heidegebiete zu
einzigartigen und erfolgreichen Naturschutzgroßprojekten geworden sind, ist
unter anderem der wichtigen Basisarbeit durch die Biotopbetreuung des Landes
und das LIFE-Projekt „Schutz und Pflege von Wacholder der Osteifel“ zu
verdanken. Die Fortführung des erfolgreichen Naturschutzprojektes hat der
Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) in den vergangenen Jahren mit dem
Ökokonto „Blumenrather Heide“ ermöglicht. „Ohne die Zusammenarbeit mit dem LBM
wäre das so nicht gelungen“, lobte Landrat Dr. Alexander Saftig jüngst bei
einem Ortstermin und zeigte sich hocherfreut, dass dieses erfolgreiche Projekt
fortgesetzt wird.
Seit 2011 hat
die Stiftung für Natur und Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz im Rahmen einer
Ökokontoregelung mit dem Landesbetrieb Mobilität die Pflege- und
Entwicklungsmaßnahmen der Heide übernommen. Zu dieser Vereinbarung ist es
bereits kurz nach der Stiftungsgründung gekommen und beinhaltet das Ökokonto
„Wacholderheiden“ in den Bereichen der Blumenrather Heide und auf dem Schafberg
bei Virneburg. Dabei wurde direkt eine große Fläche gesichert, die
zwischenzeitlich größer ist als 15 Hektar. „Das war für alle Pionierarbeit“,
betont der Landrat.
Damals fehlte
es an Nachwuchs, kleine Wacholderpflanzen waren eine enorme Rarität und mussten
besonders geschützt werden. Die Heidekrautbestände waren stark überaltert,
viele seltene Tier- und Pflanzenarten kamen nur noch sehr kleinflächig und in
Restbeständen vor. Diese Bild hat sich nun durch die kontinuierlichen Pflege-
und Entwicklungsmaßnahmen entscheidend gewandelt: Die Zahl der „Babywacholder“
übersteigt nun fast schon die Tausend im gesamten Gebiet, auch in der
Blumenrather Heide tauchen bereits die ersten Jungpflanzen auf. Das Heidekraut
kommt nun in flächigen und vitalen Beständen vor, selbst ehemals seltene Pflanzenarten
wie das unscheinbare Borstgras, Küchenschelle oder auch Arnika breiten sich aus
beziehungsweise werden im Gesamtgebiet gezielt gefördert. Der Ginster als
Störenfried geht kontinuierlich zurück, wird aber in den Randbereichen als
heidetypische Pflanze erhalten.
Übertroffen
wird diese positive Entwicklung nur noch bei den Tierarten: An seltenen
Vogelarten kommen unter anderem die Heidelerche, der Neuntöter und der
Baumpieper in den Heiden vor. In diesem Jahr hat in der Blumenrather Heide zum
ersten Mal die Heidelerche erfolgreich gebrütet und mit großer
Wahrscheinlichkeit drei bis vier Jungtiere großgezogen. Kaum zu überschauen
sind die zahlreichen seltenen und gefährdeten Insektenarten in der Blumenrather
Heide, darunter Heuschrecken, Schmetterlinge und Käfer.