Informationen für
Trinkwasser-Verbraucher zum bestehenden Problem mit dem Keim Pseudomonas
aeruginosa im Wassernetz Moseltal (Niederfell, Oberfell, Alken, Brodenbach,
Burgen Löf, Kattenes)
Allgemeine
Informationen:
Die im Trinkwassernetz Moseltal derzeit festgestellten
Keimzahlen an Pseudomonas aeruginosa
dürften bei den eingeleiteten Desinfektionsmaßnahmen mittels Chlorgas
gut zu beseitigen sein. Von Seiten des Gesundheitsamtes Mayen-Koblenz werden
erforderliche Maßnahmen mit dem Wasserversorger Rhein-Hunsrück Wasser zeitnah
besprochen. Engmaschige Trinkwasserkontrollen durch ein akkreditiertes Labor,
finden in kurzen Intervallen jeden zweiten Tag statt. Tägliche Chlormessungen wurden vom Gesundheitsamt
festgelegt. Die Messungen geben Einblick darüber, ob ausreichend wirksames
Chlor zur Desinfektion im Netz vorhanden ist. Es wird darauf geachtet dass die
zulässige Dauerchlormenge für Trinkwasser nicht überschritten wird. Diese liegt bei 0,3 mg/l Wasser.
So bekommen Verbraucher
den Keim aus den Leitungen:
Das Gesundheitsamt bittet alle Verbraucher, ihre
Hausinstallation mit Chlor angereichertem Wasser aus dem Netz durchzuspülen.
Das heißt: Alle Haushalte in besagten diesem Gebiet werden gebeten, dafür Sorge
zu tragen, dass sämtliche Wasseranschlüsse im Haus (Wasserhähne, Duschen)
genutzt und aufgedreht werden, damit das ins Netz eingebrachte Chlor in
gesamten häuslichen Leitungsnetz wirken kann. Bis zur Entwarnung sollten die
folgenden Maßnahmen getroffen werden:
Körperpflege:
Für die Körperpflege müssen alle Personen, die
gesundheitliche Risiken aufweisen (mehr Infos dazu weiter unten) das Wasser in
abgekochtem Zustand verwenden. Alternativ kann an den Entnahmestellen für
Wasser einem Bakterienfilter angebracht werden. Es gibt mehrere Anbieter, die
sogenannte Legionellenfilter anbieten. Diese Filter sind in der Lage,
Problemkeime aus dem Wasser heraus zu filtern.
Zähneputzen:
Zähne sollten nur mit abgekochtem Wasser oder gekauftem
abgepackten Wasser geputzt werden.
Haushaltsgeräte:
Prinzipiell sind die Hygieneanweisungen des Herstellers für
alle Geräte zu beachten.
Alle Kaffeemaschinen: Kaffee aus Kaffeemaschinen kann unbedenklich
getrunken werden.
Spül- und
Waschmaschinen: Speziell für
Spül- und Waschmaschinen gilt es
zu bedenken, dass diese Geräte ohnehin eine Verkeimungsgefahr mit sich
bringen. Da P. aeruginosa ein Feuchtkeim
ist, ist dieser in schlecht gereinigten
und schlecht gewarteten Maschinen dieser
Art nicht selten vorzufinden. Hersteller
empfehlen daher in der Regel die Geräte öfter bei hohen Temperaturen zu
betreiben. Für gefährdete Personen wird empfohlen, Wäsche zu tragen, die bei hohen Temperaturen
gewaschen und anschließend gebügelt werden kann, da beim Bügeln durch die Hitze
eventuell vorhandene Keime unschädlich gemacht werden.
Für hauseigene Trinkwasser-Filter
nach der Wasseruhr gilt:
Die Filter müssen nach Herstellerangaben regelmäßig einer
Rückspülung unterzogen werden (mindesten 1-mal jährlich ist vom Wasserverbrauch
anhängig) oder die Filter ausgetauscht werden.
Risiken durch den
Keim für die Verbraucher:
Bei gesunden Menschen sind Risiken einer Infektion durch
Pseudomonas aeruginosa bei den derzeit
im Trinkwasser festgestellten Mengen als sehr gering zu erachten. Aber auch bei Personen ohne prädisponierende Faktoren kann
P. aeruginosa zu einer Infektion führen, das Spektrum der Erkrankungen bei
immunkompetenten Personen schließt Wundinfektionen, Ohrinfektionen,
Bindehautentzündungen und Haarbalginfektionen ein. Der Haupteintragspfad von P. aeruginosa über kontaminiertes
Wasser ist der Kontakt mit verletzter Haut. Reinigung und Aufbewahrung von
Kontaktlinsen in kontaminiertem Wasser können weitere Infektionsquellen sein. Daher
sollten alle das Wasser wie bereits erwähnt nur in abgekochtem Zustand
verwenden oder an wichtigen Wasserentnahmestelen (Wasserhahn/ Dusche) geeignete
Bakterienfilter einsetzen. P. aeruginosa gilt als fakultativ pathogener
Krankheitserreger. Insbesondere bei Personen mit prädisponierenden Faktoren
besteht die Besorgnis einer Infektion; dazu zählen invasive Fremdkörpersysteme
wie Harnwegskatheter, Venenkatheter, Beatmungstuben, aber auch offene akute und
chronische Wunden, Verbrennungen sowie bestimmte Grunderkrankungen wie
Mukoviszidose.
Wer ist gehört zur
Risikogruppe?
Risikopatienten sind vor allem Personen die eine
Hauterkrankung haben. Das Spektrum an Krankheiten, das Pseudomonas auslöst, ist
relativ groß. Es reicht von Ohr- und Mittelohrentzündungen über entzündliche
Darmerkrankungen bis hin zu Infektionen auf Brandwunden, Hirnhautentzündung und
Harnwegsinfekte.