Neue Linien,
neue Ziele, dichte Taktungen, bessere Anbindungen, sinnvolle Verknotungen,
unzählige Umsteigemöglichkeiten. So kann man den ÖPNV beschreiben, den es ab
2021 in Mayen-Koblenz geben wird. Durch ein Linienbündelungskonzept strebt man
eine umfassende Verbesserung des Nahverkehrsangebotes im Landkreis an.
„Gerade für
uns als ländlich geprägter Landkreis ist das aktuelle ÖPNV-Angebot nicht
optimal, da teilweise wichtige Verbindungen nicht bestehen oder Linien nicht
aufeinander abgestimmt sind“, bringt es Landrat Dr. Alexander Saftig auf den
Punkt. Da die Konzessionen für Linien im Landkreis 2021 enden, wird man zum
Jahreswechsel 2021-2022 mit einem vollkommen überarbeiteten Konzept an den
Start gehen. Die Linien, wie man sie heute kennt, wird es nicht mehr geben. In
Zukunft wird das Mayen-Koblenzer ÖPNV-Netz aus mehr als 60 aufeinander
abgestimmten Einzellinien bestehen, die zu fünf sogenannten Linienbündeln
zusammengefasst werden. Diese Linienbündel sind verbandsgemeinde- und
städteübergreifend und gliedern sich in Vordereifel, Maifeld, Pellenz, linke
Rheinseite, rechte Rheinseite. Die langwierigen Vorbereitungen im Hinblick auf
das Linienbündelungskonzept des Landkreises Mayen-Koblenz und die
Vergabeverfahren liegen hinter uns und der Betriebsstart am 12. Dezember 2021
rückt in greifbare Nähe.
Die Zuschläge
für die fünf Linienbündel wurden inzwischen an die wirtschaftlichsten Bieter
erteilt. Die Firma KVG Zickenheiner aus Koblenz wird künftig die beiden
Linienbündel „Rechte Rheinseite“ und „Linke Rheinseite“ betreiben. Die
Zuschläge für die Linienbündel „Maifeld“, „Pellenz inklusive des Stadtverkehrs
Andernach“ und „Vordereifel“ wurden an die Firma Verkehrsbetriebe
RheinEifelMosel (VREM) erteilt. Die VREM gehört der Transdev-Gruppe als
Deutschlands größtem privaten Mobilitätsanbieter an. Beide Unternehmen verfügen
über Erfahrungen beim Start neuer Bruttolinienverkehre.
Landrat Dr.
Alexander Saftig freut sich bereits heute auf die Umsetzung des
Linienbündelungskonzeptes: „Das Konzept ist eine große Chance für unseren
Landkreis. Es ist wegweisend für die weitere Entwicklung. Die Zukunft des
Nahverkehrs liegt in integrierten, übergreifenden Lösungen und genau das bieten
wir ab 2021.“
Durch Knotenpunkte besser umsteigen
Neben den
zahlreichen Direktverbindungen wird auch das Umsteigen in Zukunft komfortabler
möglich sein. Wesentlicher Bestandteil dafür sind die sogenannten Knotenpunkte,
an denen Busse unterschiedlicher Linien getaktet aufeinandertreffen und so
einen Umstieg auf andere Linien ermöglichen. „Heute ist es oft so, dass die
einen Busse wegfahren, bevor andere an der Haltestelle sind. Das sorgt dafür,
dass man ewig unterwegs ist und daher erst gar nicht mit dem Bus fährt“, sagt
Landrat Saftig. In Zukunft soll ein großes getaktetes Netz den Bürgern
zahlreiche erreichbare Ziele bieten und das in einer akzeptablen Fahrzeit.
Was wird sich ändern?
Zum einen
werden sich die innerstädtischen Erschließungen in Bendorf, Vallendar,
Andernach, Mendig, Mayen und Weißenthurm stark verbessern. Auch die Einführung
von Freizeitbussen wird neu sein, die touristische Highlights und besondere
Einrichtungen des Landkreises erschließen. Einer der Freizeitbusse verbindet
zum Beispiel Mayen, das Schloss Bürresheim, den Riedener Waldsee, den Laacher
See und Andernach mit einer Direktverbindung. Bei zahlreichen Wanderwegen, an
den Erlebniswelten Grubenfeld oder in Andernach am Geysir wird es zusätzliche
Stopps geben. An der Mosel werden erstmals beide Flussseiten außerhalb des
Schülerverkehrs miteinander verbunden und auch die Radbeförderungskapazitäten
werden ausgeweitet. Das Mayener Krankenhaus ist durch die neue Linienführung
und eine neue Haltestelle deutlich besser zu erreichen. Von den Städten Bendorf
und Vallendar aus wird es eine Direktverbindung zu Ikea, zum Verwaltungszentrum
und der Koblenzer Universität geben.
Neue Busse für neues Konzept
Nicht nur die
Linien ändern sich, sondern auch die Busse selbst werden sich verbessern. Alle
Busse werden barrierefrei mit niedrigem Einstieg sein, damit auch ältere
Fahrgäste mit Rollatoren, Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen-Schieber bequemer
ein- und aussteigen können. Alle Busse sollen übrigens über Klimaanlagen
verfügen und der neuesten Abgasnorm entsprechen.