Gewalt in engen sozialen Beziehungen – ein oft immer noch verschwiegenes
Thema, das nach wie vor viele Frauen betrifft. Um dem gemeinsam entgegenzutreten
und in der Region betroffenen Frauen Perspektiven aufzuzeigen, haben sich die
Stadt Andernach sowie die Verbandsgemeinden Pellenz und Weißenthurm zu einem
Runden Tisch gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen zusammengeschlossen,
der nun das erste Mal tagte.
„Gewalt gegen Frauen ist auch in Familien kein Kavaliersdelikt. Um
stärker zu sein als die Gewalt, braucht es eine gute Zusammenarbeit vor Ort.
Der neue Runde Tisch ist dafür da und Teil eines Netzwerks regionaler Runder
Tische in unserem Land.“, sagte David Profit, Staatssekretär im
rheinland-pfälzischen Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration
bei seiner Begrüßung und freute sich, die einzelnen Vertreter kennenzulernen.
Neben den Gleichstellungsbeauftragten der kommunalen Verwaltungen besteht die Arbeitsgruppe
aus den unterschiedlichsten Mitgliedern: Mit dabei sind die Interventionsstelle
Koblenz, der Weisse Ring, die Polizeiinspektion Andernach, das Jugendamt
Andernach, der Frauennotruf Koblenz, die Leitung des bald eröffnenden
Mayen-Koblenzer Frauenhauses, die Staatsanwaltschaft Koblenz, die Täter-Arbeitseinrichtung
der Bewährungshilfe Koblenz und die Opferschutzbeauftragte des
Polizeipräsidiums Koblenz, die Beauftragte für Chancengleichheit am
Arbeitsmarkt des JC Mayen-Koblenz und der Sozialpsychiatrische Dienst des
Gesundheitsamtes Mayen-Koblenz.
„Eine der Hauptaufgaben des Gremiums wird es sein, das Thema der
häuslichen Gewalt gegen Frauen öffentlich bekannter zu machen. Es ist wichtig
über Hilfestellungen zu informieren, vor Ort präsent zu sein und Frauen, die
von häuslicher Gewalt betroffen sind, zu ermutigen, diese Hilfe auch anzunehmen“,
erläuterte Lea Bales, die als Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises
Mayen-Koblenz den Arbeitskreis leitet.
Der regionale Arbeitskreis ist der 23. seiner Art in Rheinland-Pfalz und
geht aus dem landesweiten Interventionsprojekt gegen Gewalt hervor. Neben dem
neuen regionalen Zusammenschluss gibt es bereits Arbeitskreise für den Raum
Mayen und Koblenz. Mittelpunkt des ersten Treffens war das gegenseitige
Kennenlernen der einzelnen Akteure und die Planung gemeinsamer Aktivitäten. So
ist der regionale Runde Tisch am 20. November bei der Frauenprojektmesse in der
Verbandsgemeinde Pellenz mit einem Infostand vertreten. Daneben ging es in der
Sitzung um die Errichtung des ersten Frauenhauses in Mayen-Koblenz, dessen offizieller
Start Anfang 2022 unmittelbar bevorsteht.