Was könnte
den Alltag der Mayen-Koblenzer verbessern? Mit dieser Frage hatte das
Projektteam der Smarten Region MYK10 zu einem Ideenwettbewerb aufgerufen. Nach
dem rund 70 Projektvorschläge eingingen und bewertet wurden, stehen nun die
drei Gewinner-Ideen fest. Getroffen wurde die Entscheidung von einer
Lenkungsgruppe, die sich aus dem Kreisvorstand, den Mitgliedern des
Zukunftsausschusses, den Vorsitzenden der Kreisgruppe im Städte- und
Gemeindebund, der WFG-Geschäftsführung sowie der Digitalisierungsbeauftragten
des Landkreises zusammensetzt. Im Vorfeld hatten Experten des
Fraunhofer-Instituts für Experimentelles Software Engineering die eingegangenen
Ideen bewertet und anhand von vorab festgelegten Kriterien eine Vorauswahl
getroffen. Das sind die drei Gewinner:
Digital
erlebbarer Landkreis als erstes Modul der „Smart MYK-App“
Das
Smartphone wird zum Stadt-, Wander- und Radwegführer – individuell und
jederzeit kann jede Stadt, jeder Wander- und Radweg erkundet werden. Dazu
werden QR-Codes an Sehenswürdigkeiten, auf Wander- und Radwegen angebracht, die
man einscannen kann. So erhalten die Besucher Hintergrundinformationen durch
Videos, Bilder und Texte über Wander-/ Radwege, nahe gelegene
Sehenswürdigkeiten, Lehrpfade, Aussichtspunkte oder auch gastronomische
Angebote, Unterkünfte und besondere Pflanzen. Das analoge Erlebnis wird so auch
digital erlebbar. Die Umsetzung der Idee ist dabei nur ein erster Schritt auf
einem weiteren Weg: Langfristig soll um dieses Modul herum eine „Smart MYK-App“
den Bürgern in Mayen-Koblenz weitere Funktionen bieten, indem sie Informationen
bündelt, die Orientierung vereinfacht oder auch durch Sensoren erhobene Daten
sichtbar macht.
Digitale
Mitfahrerbank
Die digitale
Mitfahrerbank dient der Verbesserung des Mobilitätsangebots im Landkreis:
Jeder, der die Mitfahrbank nutzen mag, egal ob als Fahrer oder Beifahrer, kann
sich in einem Netzwerk registrieren. An Mitfahrbänken, die im ganzen Kreis
aufgestellt werden, ist jeweils ein QR-Code angebracht, mit dem man seinen
Startpunkt und das Ziel festlegen kann. Daraufhin werden Fahrer in einem
festgelegten Umkreis informiert, die sich zuvor online zur zeitnahen Mitnahme
von Personen freigeschaltet haben. Auch die Auswahl eines Zeitfensters im
Voraus für einen Mitfahr-Wunsch könnte ermöglicht werden. Vor dem Einstieg in
das Auto werden die Fahrer- und Mitfahrerdaten via Smartphone ausgetauscht und
verifiziert, sodass jederzeit festgestellt werden kann, wer wen wohin mitnimmt.
So wird die Sicherheit der Mitfahrgelegenheit gewährleistet.
Digitale
Koordinierung und Organisation öffentlicher Räumlichkeiten
Sich analog
begegnen, Räume multifunktional nutzen und vielleicht sogar Leerstände
wiederbeleben: All diesen Zwecken kann eine digitale
Belegungsmanagement-Plattform für den gesamten Kreis dienen. Die Bedürfnisse
von raumsuchenden und raumbietenden Personen sollen zusammengeführt und so die
Nutzung von öffentlichen, vermietbaren und leerstehenden Räumen für
gesellschaftliche Zwecke ermöglicht und erleichtert werden.
Wie geht
es weiter?
„Zu jeder der
drei Gewinner-Ideen finden sogenannte Lösungswerkstätten statt, in denen die
jeweiligen Ideen vertieft und mit professioneller Unterstützung zu konkreten
Lösungen weiterentwickelt werden. Das ist der erste Schritt, um festzulegen,
was technisch, organisatorisch und inhaltlich für die Realisierung der Idee
konkret erforderlich ist, um diese im Jahr 2022 umzusetzen“, erläutert Sonja
Gröntgen, Digitalisierungsbeauftragte des Landkreises. Im Laufe des kommenden
Jahres sollen die Projekte so konkretisiert und schließlich Wirklichkeit
werden.
Alle anderen
Ideen, die im Wettbewerb eingereicht, aber nicht zur direkten Umsetzung
auserkoren wurden, gehen nicht verloren. Sie wandern in einen Ideenspeicher und
werden bei der Strategieentwicklung und Maßnahmenplanung berücksichtigt. Einige
der Projektideen wurden dabei bewusst zurückgestellt, weil sie zu komplex für
eine unmittelbare Umsetzung waren oder sich direkt auf die Leitprojekte
beziehen, deren Realisierung ohnehin im Rahmen der Projektlaufzeit fest vorgesehen
ist.