Die REMET hat
den Landkreis Mayen-Koblenz zum ausgezeichneten „Traumpfade-Landkreis“
entwickelt und ihn damit zum qualitativ Besten gemacht, was Wanderer in Europa
finden können. Heute, 50 Jahre nach seiner Gründung, kann der
Tourismuszweckverband Rhein-Mosel-Eifel-Touristik aber nicht nur stolz auf
diese Erfolgsgeschichte, sondern auf die gesamte Entwicklung und Umsetzung
neuer touristischer Konzepte für die Freizeit- und Ferienregion Mayen-Koblenz
zurückblicken.
Die Gründung
der REMET im Jahre 1972 ist unzertrennbar verbunden mit dem Namen Dr. Georg
Klinkhammer (1925-2020). „Der damalige Landrat des Landkreises Mayen-Koblenz
hatte erkannt, dass Fremdenverkehr – wie der Tourismus damals noch hieß – nicht
zum Lehrplan der Verwaltungsbeamten gehörte, aber dennoch eine wichtige
Einnahmequelle für den Kreis sein konnte“, berichtet Landrat Dr. Alexander
Saftig. Aus diesem Grund legte der Altlandrat den Grundstein für eine eigene
Organisation mit geschultem Personal. „Wir haben den Menschen klargemacht, was
alles im Fremdenverkehr machbar und wie es zu machen ist“, erinnerte sich der
damalige Landrat Dr. Klinkhammer noch kurz vor seinem Tod. Für ihn – und damit
ist er nicht allein – ist die REMET eine Erfolgsgeschichte. „Damals wurden wir
schief angeschaut. Heute ist die REMET eine Selbstverständlichkeit. Ich würde
das heute wieder so machen.“
In den vergangenen 50 Jahren haben
sich die Ziele der REMET kaum verändert:
„Die
Hauptanliegen waren und sind es bis heute, Trends zur erkennen, Wertschöpfung
zu generieren und den Tourismus in der Rhein-Mosel-Eifel-Region zeitgemäß zu
entwickeln“, sagt Landrat Dr. Saftig. Anfangs, in den frühen 70er-Jahren, waren
die Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele sicherlich ganz andere als heute.
Denn damals waren die vielfach als goldene Zeiten des Tourismus gepriesenen
Jahre insbesondere geprägt von Reiseveranstaltern, die Sonderzüge voller
Urlauber aus dem Ruhrgebiet und anderen Ballungsräumen sowie Kegelklubs und
Stammtischreisende an den Rhein und die Mosel brachten. Empfangen wurden die
Gäste nicht selten in bester heimischer Tradition von Winzerkapellen für das
Wochenprogramm mit Heimat- und Tanzabenden, Weinwanderungen und mehr. Alles war
bis zum Schluss durchorganisiert. Die Nachfrage nach diesem Pauschaltourismus
war so groß, dass Betten in Hotels und Pensionen in Saisonzeiten zu Mangelware
wurden.
Duschen und
Toiletten auf dem Flur der Hotels waren damals noch die Regel. Landrat
Klinkhammer sorgte für Zuschüsse zur Modernisierung. Viele weitere
Förderprogramme für Hotellerie und Gastronomie folgten in den kommenden Jahren
und Jahrzehnten. Der Landkreis und seine Organisationen ließen beträchtliche
Zuschüsse in das Gastgewerbe fließen. Mit Erfolg: die Gastgeber zogen mit. Und
mit der Zeit steigerte sich die Qualität immer weiter. Hinzu kamen erfolgreiche
Veranstaltungen, wie etwa das Wacholderfest in Langscheid oder „Happy
Schrumpftal“, die auf die Initiative der REMET zurückgehen und noch heute durchgeführt
werden. Nicht zuletzt wurden dadurch Bewohnern und Besuchern zugleich die
Schätze und Alleinstellungsmerkmale aufgezeigt, die die Region zu bieten hat.
Die Projekte
der REMET sind seit den 1990er-Jahren immer infrastruktureller und nachhaltiger
geworden. „Mitte der 90er-Jahre widmete man sich verstärkt dem Radtourismus.
Ein radtouristisches Netz mit einer Länge von rund 270 Kilometern wurde
landeseinheitlich entwickelt und beschildert – von Mayen-Koblenz als erstem
Landkreis im Land. Und das nachhaltig“, berichtet Michael Schwippert,
stellvertretender REMET-Geschäftsführer. Den ganz großen Coup landete die
REMET mit den Premium-Wanderwegen „Traumpfade im Rhein-Mosel-Eifel-Land“: Ab 2006
wurden gemeinsam mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) des Kreises
und allen voran mit den Gemeinden und Städten sowie 80 Ehrenamtlichen die
unterschiedlichen Facetten und Landschaften, die der Landkreis vom Rhein über
die Mosel bis hinauf in die Eifel zu bieten hat, zu einem Erfolgsprojekt erster
Güte gebündelt. Das Ergebnis: Die Traumpfade, die die REMET als Trumpfkarte zu
spielen versteht. „Mit den Traumpfaden, die sukzessive in drei Phasen 2008,
2009 und 2010 umgesetzt wurden, ist dem Landkreis der Aufstieg in die Champions
League der Wanderregionen gelungen. Mehr als 350.000 Wanderer sind jährlich auf
den 27 ausgezeichneten Premium-Wanderwegen in unterschiedlichen
Schwierigkeitsgraden und Längen zwischen 6,6 und 18,6 Kilometern anzutreffen“,
betont Michael Schwippert. Entlang des Rheins begeistern die Traumpfade Höhlen-
und Schluchtensteig, Rheingoldbogen, Saynsteig, Streuobstwiesenweg,
Waldschluchtenweg und Wolfsdelle. An der Mosel sind die wandernswerten
Traumpfade Bergschluchtenpfad Ehrenburg, Bleidenberger Ausblicke, Eltzer
Burgpanorama, Hatzenporter Laysteig, Koberner Burgpfad, Pyrmonter Felsensteig
und der Schwalberstieg zu finden. Und in der Eifel locken die Traumpfade
Bergheidenweg, Booser Doppelmaartour, Förstersteig, Heidehimmel Volkesfeld,
Hochbermeler, Monrealer Ritterschlag, Nette-Schieferpfad, Pellenzer Seepfad,
Vier-Berge-Tour, Virne-Burgweg, Vulkanpfad, Wacholderweg, Waldseepfad Rieden
und Wanderather. Bereits viermal konnten die Traumpfade im
Rhein-Mosel-Eifel-Land den Titel „Deutschlands Schönster Wanderweg“ erringen:
Im Jahr 2008 gewann der Traumpfad „Virne-Burgweg“ den begehrten Titel, 2011
konnte sich der Traumpfad „Monrealer Ritterschlag“ erfolgreich gegen die
Konkurrenz durchsetzen, 2013 holte der Traumpfad „Eltzer Burgpanorama“ den Sieg
in den Kreis Mayen-Koblenz. Und 2015, im achten Jahr nach Umsetzungsbeginn,
machte der „Traumpfad Pyrmonter Felsensteig“ die vierte Deutsche Meisterschaft
perfekt. Seit wenigen Jahren ergänzen 14 Premium-Spazierwanderwege – die Traumpfädchen
– das umfangreiche Wanderportfolio, das neben dem weiteren touristischen
Potenzial des Landkreises auch digital erleb- und abrufbar ist. Ob auf den
Internetseiten remet.de und traumpfade.info oder über die Traumpfade-App, die
REMET ist stets darauf bedacht, Wanderbegeisterte und potenzielle Gäste
zeitgemäß zu informieren.
Qualität ist bei allen
REMET-Projekten das A und O:
Für eine Qualitätsoffensive im Beherbergungs-
und Gastronomiebereich hat die WFG 4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Es
wird deutlich, dass nach Investitionen in die Wanderinfrastruktur nunmehr
private Gastbetriebe nachziehen und ebenfalls investieren. „Das
Qualitäts-Konzept geht auf. Mehr als 300 klassifizierte Unterkünfte erwarten
die Gäste mittlerweile – vom Ferienzimmer bis zum Vier-Sterne-Hotel. Außerdem
gibt es in Mayen-Koblenz gut 40 Gastbetriebe, die das Gütesiegel
,Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland‘ tragen“, sagt der stellvertretende
REMET-Geschäftsführer. Hält man sich vor Augen, dass man in Sachen Sterne-Klassifizierung
im Landkreis quasi bei Null angefangen hat, ist das eine enorme Leistung aller
Beteiligten. Durch den Erfolg bei den Traumpfaden angestachelt, wurden seit
2016 mit den Rhein-Mosel-Eifel-Radtouren auch Rundtouren für Radfahrer
konzipiert.
Weitere
touristische Leuchttürme, die von den REMET-Kommunen realisiert wurden und weit
über den Landkreis hinaus strahlen, sind der Lava-Dome in Mendig und der
höchste Kaltwasser-Geysir der Welt in Andernach. Diese tragen maßgeblich zu den
jährlich mehr als 200.000 Gästen in Museen, Erlebniszentren und
Besucherbergwerken bei. Ebenso wichtige Besuchermagneten im Landkreis sind die
deutsche Ritterburg Burg Eltz, der Kulturpark in Sayn, die Sayner Hütte, die
zwei UNESCO-Welterbestätten Limes und Oberes Mittelrheintal, die Burgfestspiele
Mayen und viele weitere. „Sie alle tragen entscheidend dazu bei, dass der
Tourismus zu einem wichtigen Standbein der Mayen-Koblenzer Wirtschaftskraft
geworden ist“, betont Landrat Dr. Alexander Saftig. Wurden 2006 rund 640.000
Übernachtungen im Landkreis gezählt, waren es 2019 (und damit vor Corona)
bereits rund 915.000. „Die Gäste aus Nah und Fern generieren Wertschöpfung in
Einzelhandel, Gastronomie, schaffen und bewahren Arbeitsplätze vor Ort und
erhalten Infrastrukturen im Landkreis Mayen-Koblenz“, so der Landrat.
Ein Blick in die REMET-Zukunft:
Die REMET
verfolgt weitere zukunftsgerichtete Projekte, so unter anderem die Entwicklung
und Umsetzung der Dachmarke leckerMYK, die den Einheimischen und Gästen
regionale Produkte, authentische Angebote, regionale Identität und
Weinkulinarik näherbringt. Digitale Besucherlenkung oder die Schaffung
digitaler Erlebnisse über Anwendungen wie beispielsweise Augmented Reality
stehen ebenfalls auf der Agenda. Die REMET will dabei reale und virtuelle
Welten verbinden und den Tourismus in MYK auf eine zweite, digitale Ebene
heben. Damit werden nicht nur Touristen, sondern auch Bürgerinnen und Bürger
angesprochen.
Die REMET hat
sich vom Pauschalanbieter der frühen 70er-Jahre hin zu einer Institution
entwickelt, die die Tourismusentwicklung in Mayen-Koblenz maßgeblich
voranbringt, Qualität sicherstellt, Vernetzung voranbringt, Leistungsträger
unterstützt und zertifiziert, Zielgruppen anspricht und dabei den Fokus auf
Freizeitaktivitäten im Landkreis legt. „Wahrlich eine Erfolgsgeschichte“,
betont Landrat Dr. Alexander Saftig.