Wer den Kreischef
kennt, weiß, dass Landrat Dr. Alexander Saftig die Wacholderheide der Osteifel
sehr am Herzen liegt. Hier wurde unter seiner Leitung, als er noch
Bürgermeister der Verbandsgemeinde Vordereifel war, ein für Rheinland-Pfalz
einzigartiges Naturschutz-Großprojekt gestartet, dessen erforderliche
Entwicklungspflege noch heute fortgesetzt wird. Gemeinsam mit dem
Vizepräsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD-Nord) Prof.
Dr. Martin Kaschny und weiteren kommunalen Vertretern schnürte er nun die
Wanderschuhe, um sich vor Ort ein Bild zu machen.
Biologe Jörg
Hilgers, der das Projekt seit Beginn begleitet, warf bei seiner Führung
zunächst einen Blick zurück. Zum damaligen Start des Projektes wurden rund
16.000 Bäume gefällt, um die stark zugewachsene Heidelandschaft
wiederherzustellen. „Als es losging, hatte selbst ich Zweifel. Dass dies der
Natur so sehr zugute kommen würde, konnte man sich nicht vorstellen, als die
ersten Bagger rollten“, erinnerte sich Lothar Waldorf, Ortsbürgermeister von Arft.
Durch die Führung des Biologen konnten sich die Teilnehmer von der wunderbaren
Landschaft sowie den besonders geschützten Heidelebensräumen, die schon längst
verschollen geglaubte Tier- und Pflanzenarten beherbergen, überzeugen. „Der
Erfolg der nachhaltigen Entwicklungspflege ist enorm“, sagte Hilgers. „Dazu
zählt beispielsweise die Wiederansiedlung der Heidelerche, die fast schon
ausgestorben war. Heute sind bis zu 30 Brutpaare dieser Vogelart in der Heide
beheimatet.“ Weiter haben zahlreiche bedrohte Vogel- und Insektenarten wie der
Baumpieper oder der Neuntöter durch die Entwicklungsmaßnahmen enorm profitiert
und sind wieder zu finden.
Der Erhalt
der Heide ist auch heute noch mit viel Arbeit verbunden. Ohne kontinuierliche
Freistellungsmaßnahmen würden die Wacholderpflanzen durch andere Arten
verdrängt. „Die Arbeit lohnt sich. Die Wacholderheiden sind aufgrund ihrer
Schönheit längst zu einem Anzugspunkt für Menschen aus der Region und weit
darüber hinaus geworden“, betonte Landrat Saftig.
Während die
landeseigenen und kommunalen Flächen in den Wacholderheiden vom Land im Rahmen
der Biotopbetreuung bearbeitet werden, kümmert sich die Stiftung Natur und
Umwelt im Landkreis Mayen-Koblenz um einen Flächenpool von rund 42 Hektar
alleine in den Wacholderheiden.