Die Gewinner
des Wettbewerbs „Gute Ideen für ein gemeinsames, statt einsames Leben im
Landkreis Mayen-Koblenz“ sind jüngst von Landrat Dr. Alexander Saftig im
Ratssaal in Polch ausgezeichnet worden. Zahlreiche Initiativen hatten sich mit
ihren Projekten in den Kategorien „Wir helfen uns“ (z.B. Wohnen –
Alltagshilfen, Mobilität, Barrierefreiheit, Besuchsdienst, [digitale]
Unterstützung Älterer durch Jüngere), „Wir treffen uns“ (z.B.
Spielenachmittage, digitale Treffen) und „Wir bleiben gesund“ (z.B. Bewegung,
wandern, spazieren, Ernährung, digitale Angebote) beworben. Pro Kategorie wurde
der erste Platz mit einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro prämiert, 300 Euro
gingen an die jeweils Zweitplatzierten und 200 Euro an die dritten Plätze.
„In diesem
Jahr wollen wir Initiativen würdigen, die das Ziel haben, insbesondere älteren
Menschen einen möglichst langen und selbständigen Verbleib in den eigenen vier
Wänden zu ermöglichen, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, ihre Gesundheit
zu fördern oder die dazu beitragen, potentieller Einsamkeit im Alter
entgegenzuwirken“, sagte der Landrat und zeichnete die folgenden Initiativen
aus:
In der
Kategorie „Wir helfen uns“ gewann die über 60 Teilnehmende starke
Ehrenamtsgruppe „Hilfe für Beller“. Sie bieten vielseitige Hilfe an,
organisieren Einkaufsservice, Bürgertreff, Spielnachmittage, Bewegungsangebote,
Flüchtlingshilfe und Pflanzaktionen. Ihr Ziel: ein lebenswertes und achtsames
Miteinander im Dorf. Auf dem zweiten Platz folgt die „Dorffamilie Winningen“
mit ihrer Telefonpatenschaft. Hier geht es darum, mit alleinlebenden Menschen
in Kontakt zu treten und nach Bedarf Hilfe anzubieten, etwa bei Fahrten zum
Arzt, Einkäufen oder Spaziergängen. Den dritten Platz belegte Pro Mendig mit
vielseitigen Aktionen über Generationen und Kulturen hinweg. Angeboten wurden
beispielsweise internationale Familienspaziergänge. Geplant sind gemeinsame
Mittagessen, die Ausweitung gegenseitiger Individual- und Mobilitätshilfen.
Im
Handlungsfeld „Wir treffen uns“ gewann die Bewegungsgruppe Einig, gefolgt vom
Kirchenchor Cäcilia Nachtsheim, der mit einer Idee zur Mitgliedergewinnung
punktet. Die Sänger und Sängerinnen machen der Bevölkerung Angebote,
organisieren Grillabende oder Ausflüge, bei denen sie mit anderen ins Gespräch
kommen und Interesse für den Chorgesang wecken. Die Ortsgemeinde Lehmen
überzeugte mit dem Kommunikations-Treffpunkt von Ortsbürgermeister Arnold
Waschgler. Jeden Monat findet an einem festen Tag ein Kommunikations-Treff
statt, immer organisiert von jemand anderem. So werden alle Vereine, viele
BürgerInnen und Kinder eingebunden.
Im
Handlungsfeld „Wir bleiben gesund“ gab es mit der Bewegungsgruppe Rüber und der
Ortsgemeinde Pillig gleich zwei Sieger und dafür keinen zweiten Platz. Dritter
wurde das Bewegungsbegleiter-Team aus Hatzenport mit seinem
Geschichtenhäuschen. Weil durch Corona viele Monate kein Bewegungsangebot für
die älteren Menschen stattfinden konnte, stellte man nahe einer Sitzbank eine
Art Briefkasten auf, der regelmäßig mit einem Brief gefüllt wurde. Die
monatlich wechselnden Geschichten erklärten Bewegungsübungen und erzählten das
eine oder andere aus dem Dorfgeschehen. Das Häuschen regte an, sich zu bewegen,
dorthin zu kommen und sich einen Bewegungsbrief mitzunehmen oder sich gar auf
der Bank niederzulassen, um mit anderen ins Gespräch zu kommen.