Es ist die
höchste Auszeichnung, die im Landkreis Mayen-Koblenz verliehen wird: der
Wappenteller. Geehrt werden damit traditionell jedes Jahr am 7. November, dem
Geburtstag des Landkreises, Persönlichkeiten, die sich in und um die Region
verdient gemacht haben. „Das Beste, das einem Landkreis passieren kann, sind
aktive Bürgerinnen und Bürger, die sich für ihre Heimat einsetzen, die sich
aufmachen und der Gesellschaft etwas geben wollen“, sagte Landrat Dr. Alexander
Saftig während der Feierstunde in der Kulturhalle in Ochtendung. Neun von diesen im und für den Landkreis
aktiven Persönlichkeiten verlieh er als Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung
für ihr Engagement, ihren Einsatz und ihre Verantwortungsbereitschaft den
Wappenteller des Landkreises Mayen-Koblenz.
Willi Brück
aus Monreal, Therese Eckhoff und Hedi Hickmann aus Plaidt, Rosi Hautt aus
Winningen und Dieter Winkel aus Mayen erhielten aus den Händen von Landrat Dr.
Alexander Saftig den Wappenteller des Landkreises Mayen-Koblenz. Mit dem Großen
Wappenteller des Landkreises zeichnete der Kreischef Michael Seimetz und Karl
Werf aus Andernach sowie Maximilian und Detlef Boltersdorf aus Mayen vom
Unternehmen Brohl Wellpappe aus. „Sie
sind die Gesichter des Landkreises, die Außergewöhnliches leisten und so den
Kreis nach vorne bringen“, rechnete der Landrat den Preisträgern ihre
Verdienste hoch an. Musikalisch begleitet wurde die Verleihung der Wappenteller
von Wolfram Strehle am Klavier und Thomas Zender am Saxophon von der
Kreismusikschule.
Der mit dem
Wappenteller ausgezeichnete Willi Brück
aus Monreal ist vor 43 Jahren in die Kommunalpolitik gegangen, um etwas zu
bewegen. „Dieses Ziel haben Sie mit Bravour erreicht“, lobte Landrat Saftig
Brücks Engagement, das er mit viel Energie, Leidenschaft und immer mit
Augenmaß, zum Wohl des Landkreises, der Verbandsgemeinde Vordereifel und
insbesondere der Ortsgemeinde Monreal in der Politik eingebracht hat. Unter
anderem war Willi Brück von 1979 bis 1999 Mitglied im Verbandsgemeinderat und
von 1984 bis 1989 Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Vordereifel, damals
noch Mayen-Land. Mitglied im Ortsgemeinderat war er von 1979 bis 1994. Und
nicht zuletzt hat er sich 13 Jahre lang – von 1989 bis 2002 – als
Ortsbürgermeister für seine Heimatgemeinde Monreal eingesetzt.
In Plaidt sind Therese Eckhoff und Hedi Hickmann für ihr seit vielen Jahren
ehrenamtliches, soziales Engagement für ihre Heimatgemeinde bestens bekannt.
Die beiden sind Übungsleiterinnen beim Turnverein Jahn Plaidt. Aktuell arbeiten
sie mit vier Kindergruppen im Bereich Turnen, Leichtathletik und Schwimmen.
Schwimmkurse für Kleinkinder und Schüler bieten Eckhoff und Hickmann
mittlerweile seit mehr als 30 Jahren an – immer wieder in den Oster-, Sommer-
und Herbstferien in einem zwei Wochen-Rhythmus. Im Sommer finden die Kurse im
Freibad in Plaidt statt und in den kälteren Monaten in der Schwimmhalle in
Saffig. Jedes Jahr bringen die beiden so unzähligen Kindern das Schwimmen bei.
„Der Wappenteller des Landkreises kann kaum die abertausenden Stunden
aufwiegen, die Sie für Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in die Waagschale
geworfen haben. Aber er ist der Versuch, Ihnen für Ihre großen Dienste die
höchste Anerkennung auszusprechen“, sagte der Landrat.
Rosi Hautt aus Winningen engagiert sich bereits seit mehreren
Jahrzehnten sehr stark ehrenamtlich für ihre Mitmenschen – in der
Kommunalpolitik ebenso wie im Ortsleben. Unter anderem war sie über viele Jahre
hinweg Betreuerin des Jugendtreffs in Winningen. Von 1994 bis 1999 engagierte
sich Hautt als Ratsmitglied für ihre Gemeinde und ebenso als Mitglied des
Ausschusses für Jugend, Sport und Soziales. Auch war sie Mitglied im Beirat der
Winninger Kindertagesstätte und zweite Vorsitzende im Förderverein zur
Erhaltung des Winninger Freibades. Obwohl Rosi Hautts Einsatz damit schon
größer ist als von vielen anderen, hat sie zudem seit 2019 das Amt der dritten
ehrenamtlichen Beigeordneten in Winningen inne. Und seit 2006 ist sie auch
Vorsitzende des Fördervereins der Winninger Alteneinrichtung.
Für seinen
jahrzehntelangen Einsatz, sein vielfältiges und leidenschaftliches Engagement
auf sozial-gesellschaftlicher und kommunalpolitischer Ebene sowie für
Verdienste rund um das Wohl seiner Heimatstadt überreichte der Kreischef Dieter Winkel aus Mayen den
Wappenteller des Landkreises. Ununterbrochen seit 1974 gehört Winkel als
Mitglied der CDU-Fraktion dem Stadtrat von Mayen an. In dieser Zeit hat er in
sämtlichen Ausschüssen der Stadt mitgearbeitet. Besonders hob der Landrat
Winkels Engagement im Amt des stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates
der Stadtwerke GmbH Mayen, das er seit mehr als 16 Jahren ausübt und in dem er
sich besonders über die Grenzen der Stadt hinaus für die Entwicklung der Wasserversorgung
eingesetzt hat. Unter anderem ist er auch von 2004 bis 2014 Teil des Kreistags
Mayen-Koblenz gewesen. Und seit 1976 ist Dieter Winkel Patientensprecher im
früheren Kreiskrankenhaus St. Elisabeth in Mayen – dem heutigen
Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein Mayen. „Es war und ist Ihre klare
Ausrichtung, Ihren Mitmenschen zu helfen – bei was auch immer. Für Ihr derart
großes Engagement sagt der Landkreis Mayen-Koblenz Ihnen hier und heute Danke“,
betonte Landrat Dr. Saftig.
Fleiß und
Tüchtigkeit, der Mut zu Investitionen, Expansion und Fortschritt sind die
persönlichen Leitbilder von Maximilian
und Detlef Boltersdorf aus Mayen und prägen das Profil ihres Unternehmens
Brohl Wellpappe. „Sie haben Brohl Wellpappe zu einem innovativen Marktführer
hochwertiger Wellpappen-Erzeugnisse entwickelt. Dabei hat Ihre Familie immer
ein offenes Ohr für die Arbeitnehmer, Sie nehmen ihre Anliegen ernst und legen
einen großen Wert auf eine fundierte Ausbildung. Für letztere werden Sie
regelmäßig von den Industrie- und Handelskammern Koblenz und Trier
ausgezeichnet“, richtete Landrat Saftig seine Worte an Maximilian Boltersdorf,
dessen Bruder Detlef nicht am Festakt teilnehmen konnte. In diesem Jahr hat das Unternehmen
Brohl Wellpappe, das seit Jahren auch die Burgfestspiele Mayen sponsert, eine
Lagerhalle im Gewerbegebiet in Ochtendung erworben, um dadurch unter anderem
den Standort Ahrbrück im Landkreis Ahrweiler zu ersetzen. „Ihr Betriebsgelände
in Ahrbrück stellen Sie für einen symbolischen Euro zum Wiederaufbau nach der
verheerenden Flutkatastrophe bereit. Auf dem Grundstück soll für von der Flut
betroffene Bürgerinnen und Bürger in den nächsten Jahren Wohnraum geschaffen
werden“, hob der Landrat hervor und verlieh Maximilian und Detlef Boltersdorf
den Großen Wappenteller des Landkreises.
„Wasser
lieben – Leben retten“, das Motto der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft
(DLRG) ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch das Motto von Michael Seimetz aus Andernach. Seit
mittlerweile 45 Jahren ist er aktives Mitglied der DLRG. Seit 1991 bis heute
engagiert sich Michael Seimetz als Leiter im Bereich „Einsatz und Ausbildung“
in der DLRG Ortsgruppe Andernach. Mit rund 500 Mitgliedern zählt die Ortsgruppe
heute zu den mitgliederstärksten Gliederungen innerhalb des Bundesverbandes. In
den vergangenen 30 Jahren hat sich der Verein, unter anderem Dank des großen
Engagements von Michael Seimetz, zu einem unverzichtbaren Baustein in der
Rettungsdienstlandschaft im Norden von Rheinland-Pfalz entwickelt. Heute
verfügt die Ortsgruppe neben der umfangreichen, modernen rettungstechnischen
Ausstattung über engagiertes, fachkompetentes Personal mit einem wertvollen
Erfahrungsschatz. „Der Landkreis Mayen-Koblenz ist sich des hohen Wertes der
Lebensretter bewusst. Ihre Arbeit ist ein Garant für ein sicheres
Zusammenleben“, sagte Landrat Dr. Alexander Saftig und überreichte Michael
Seimetz den Großen Wappenteller des Landkreises Mayen-Koblenz.
Als äußerst
kreativer, ideenreicher und weitblickender Mensch wird der ebenfalls mit dem
Großen Wappenteller des Landkreises ausgezeichnete Karl Werf aus Andernach beschrieben. „Ein Mensch, der sich mit
Herzblut insbesondere im sozialen Sektor engagiert. So haben Sie viele Projekte
zugunsten sozial benachteiligter Menschen ins Leben gerufen, wie etwa die erste
kommunale Schuldnerberatung in Rheinland-Pfalz“, sagte Landrat Saftig in seiner
Laudatio. Ein weiterer Meilenstein in Karl Werfs Leben ist die Gründung der
kommunalen Beschäftigungsgesellschaft „Perspektive gGmbH“ im Jahr 1996, deren
Geschäftsführer er seitdem ist. Die Gesellschaft wurde damals durch die
Gebietskörperschaften Stadt Andernach, Verbandsgemeinde Pellenz und
Verbandsgemeinde Weißenthurm gegründet mit dem Ziel, Menschen ohne Arbeit oder
ohne Ausbildung bessere Chancen für den Übergang auf den allgemeinen
Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Auch soll das Selbstwertgefühl gesteigert werden,
indem diesen Menschen wieder bewusst gemacht wird, dass sie gebraucht werden.
Darüber hinaus setzt sich die Perspektive für die berufliche Teilhabe am
Arbeitsleben für Menschen mit Handicap ein. „Sie, lieber Herr Werf, sind ein
herausragender Unternehmer, der sich in besonderem Maße um die Schaffung von
Arbeitsplätzen bemüht. Ihnen verdanken unzählige Mitmenschen, die arbeitslos
sind, dass sie nun durch entsprechende Qualifizierungen die Möglichkeit haben,
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, betonte der Landrat.