Die globalen
Auswirkungen des Russlandkrieges gegen die Ukraine treiben die Energiepreise in
Europa nach oben. Energie einsparen ist das Gebot der Stunde. In jedem Haushalt
stehen viele kleine Stellschrauben zum Energiesparen zur Verfügung. Welche das
sind, darüber informieren die Klimaschutzmanager der Kreisverwaltung
Mayen-Koblenz, Nico Hickel und René Leßlich:
Beleuchtung auf LED umrüsten
Dass normale
Glühlampen nur fünf Prozent ihrer Energie für die Lichterzeugung nutzen, ist
nicht jedem bekannt. Die restlichen 95 Prozent verpuffen in ungenutzter Wärme.
Wenn alle Glühbirnen und Energiesparlampen aus einem Haushalt auf LED
umgestellt werden, kann so der Energiebedarf für Licht um bis zu 90 Prozent
gesenkt werden. Ebenfalls ein Plus: Mit einer Lebensdauer von mindestens 20.000
Stunden halten LEDs bei einer durchschnittlichen Leuchtdauer von 3 Stunden pro
Tag mehr als 20 Jahre. Eine normale Glühlampe kommt gerade mal auf ein Jahr.
Grundsätzlich
gilt auch bei Lampen, TV, PCs oder Monitoren: Standby aus! Das Umweltbundesamt
beziffert die unnötigen Kosten durch Standby-Verbrauch deutschlandweit auf vier
Milliarden Euro jährlich. Im Haushalt macht das etwa ein Zehntel der
Stromrechnung aus. Durch möglichst vollständigen Verzicht auf den Standby-Modus
bei allen elektronischen Geräten können rund 400 Kilowattstunden Strom im Jahr
gespart werden.
Energieeffiziente Großgeräte nutzen
Ein
Kühlschrank läuft das ganze Jahr auf Hochtouren und ist im schlimmsten Fall für
ein Viertel des Stromverbrauchs im Haushalt verantwortlich. Bei einem Neukauf
sollte auf die Energieeffizienzklasse geachtet werden. Bei Kühl- und
Gefriergeräten ist die Energieeffizienz-Klasse A die beste Wahl. Hinweis: Die
Effizienzklassen wurden 2021 überarbeitet, gelten jedoch noch nicht für alle
Gerätearten. In einigen Jahren wird A (ohne Plus) wieder die höchste Wertung
bei allen Geräten sein. Zudem spart die Einstellung der optimalen
Kühltemperatur ebenso regelmäßiges Abtauen zusätzlich Energie. Und immer daran
denken: Die Kühlschranktüre schnell wieder schließen.
Bei heutigen
Waschmaschinen ist eine Vorwäsche kaum noch notwendig das Hauptprogramm bei 30
Grad reicht völlig aus und spart pro Haushalt nochmal bares Geld und Strom.
Wäsche richtig Trocknen
Es ist immer
energiesparender, die Wäsche auf einem Wäscheständer zu trocknen, statt den
Trockner anzumachen. Bis zu 385 Kilogramm CO2 stößt ein Trockner im Laufe eines
Jahres aus – für etwas, das die Luft (mit ein wenig Geduld) auch klimaneutral
erledigt. Es können pro Haushalt im Durchschnitt bis zu 180 Euro jährlich
eingespart werden, wenn auf einen Trockner verzichtet wird.
Laptop statt Desktop-PC nutzen
Ein Laptop
verbraucht gegenüber einem normalen Desktop-PC im Schnitt weniger als die
Hälfte an Strom. Zudem lassen sich in den Systemeinstellungen des
Betriebssystems die Energieeinstellungen des Geräts optimieren. Dort lässt sich
zum Beispiel die Display-Helligkeit anpassen oder die Akku-Laufzeit maximieren,
indem der Stromsparmodus aktiviert wird.
Richtig heizen und lüften
Raumtemperatur
senken heißt das Motto der Stunde. Jeder Grad Raumtemperatur weniger spart rund
6 Prozent Heizenergie. In Wohnräumen reichen in der Regel 20 bis 22 Grad aus,
in der Küche 18 bis 20 Grad, im Bad 23 Grad und im Schlafzimmer 16 bis 18 Grad.
Die Heizkörper sollten dabei freigehalten und regelmäßig entlüften werden, denn
je besser die warme Luft zirkulieren kann, desto weniger Heizenergie ist
notwendig.
Stoßlüften
statt „Kipp-Lüften“: Gekippte Fenster sorgen kaum für frische Luft, kühlen aber
Wände und Räume aus. Richtiges Stoßlüften, 2 bis 3 Mal täglich für etwa 4 bis 5
Minuten, mit weit geöffneten Fenstern und Türen in allen Räumen, sorgt hingegen
für den nötigen Luftaustausch.
Warmes Wasser bewusst nutzen
Circa 12
Prozent des Energieverbrauchs werden allein für das Erwärmen von Wasser
genutzt. Das macht sich bei zentraler Warmwasserbereitung deutlich auf der
Heizkostenabrechnung bemerkbar. Kaltes Händewaschen, Duschen anstatt Baden und
Sparduschköpfe und Perlatoren helfen dabei, bis zu 50 Prozent Warmwasser
einzusparen.
Weitere Tipps
und professionelle Beratung zum Energie sparen gibt es auch bei der
Verbraucherzentrale oder unter https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/energie-sparen/