Jeder kennt sie:
Alte, große, prägnante und teils seltene Bäume, die seit Jahrzehnten und
Jahrhunderten die Gemeinden im Landkreis prägen. Einer dieser „alten Riesen“
ist die Blutbuche auf dem alten Friedhof in Weißenthurm. Sie wurde vor rund 150
Jahren gepflanzt und hat seitdem eine beeindruckende Größe entwickelt. Ein von
ihr herangezogener Nachkömmling wurde nun nur wenige Meter entfernt, auf dem
neuen Friedhof gepflanzt. Bei einem gemeinsamen Termin machten sich Vertreter
vom Landkreis Mayen-Koblenz, der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und
der Stadt Weißenthurm ein Bild vom erfolgreichen Abschluss des Projektes „Junge
Riesen“.
Eine
Hinweistafel rückt die noch nur wenige Zentimeter kleine Blutbuche mit den
großen Genen jedoch bereits heute in das richtige Licht und weist auf das
Projekt und die lange Entstehungsgeschichte des Setzlings hin. „Wie hier in
Weißenthurm, erleben wir überall eine große Begeisterung rund um das Projekt.
Der Stellenwert der neuen Bäume freut uns sehr. Auch wenn wir die heute junge Blutbuche
nicht mehr als alten Riesen erleben werden, werden sich künftige Generationen
an den Bäumen erfreuen“, betonte Birgit Meyreis, Kreisbeigeordnete des
Landkreises Mayen-Koblenz.
Im Rahmen des
Projektes „Junge Riesen“ wurden von insgesamt 35 solcher sogenannten alten
Riesen im Landkreis Nachkommen herangezogen und nach mehr als drei Jahren
wiederum gepflanzt. Insgesamt konnten im Rahmen des Projektes „Junge Riesen“
240 Jungbäume abgegeben werden, die nun die Geschichten ihrer Vorfahren
weitertragen. Der Startschuss des Projektes liegt schon eine Weile zurück: 2018
sammelte Patrick Lemmen von der Forschungsanstalt für Waldökologie und
Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz Samen und Stecklinge der Alten Riesen im
Landkreis, um über die Nachkommen auch deren genetisches Material zu erhalten.
Neben der Weißenthurmer Blutbuche befinden sich unter den weiteren alten Riesen
Eichen, Linden, Rosskastanien, Eschen aber auch einzelne Exemplare von
Bergahorn, Blutbuche, Douglasie, Maulbeere, Mehlbeere, Platane, Ölweide, Wacholder,
Walnuss und die sehr seltene Schwarzpappel. „Um viele dieser Bäume ranken sich
Geschichten und Anekdoten. Neben ihrem hohen ökologischen Wert haben diese
Bäume oft eine besondere Faszination für die Menschen und verbinden Kultur und
Historie“, sagt Metke Lilienthal von der Stiftung Natur und Umwelt
Rheinland-Pfalz.