Freitag, 20. Dezember 2024
Viele Ereignisse im neuen Jahr
In der katholischen Welt wird 2025 vor allem als „Heiliges Jahr“ begangen. Das Bistum Speyer bietet daher eine große Rom-Wallfahrt an. Große und kleinere Ereignisse stehen 2025 im Bistum an, auch Jubiläen, runde Geburtstage und zukunftsweisende Entscheidungen. In Speyer kündigt sich dazu der Besuch des berühmtesten Liebespaares der Antike an...
Bereits im „alten“ Jahr ist das „Heilige Jahr 2025“ in Rom und auch im Bistum Speyer eröffnet worden. In Rom findet dieses kirchliche Jubiläums- und Gnadenjahr am 6. Januar 2026 seinen Abschluss, in den Ortskirchen auf der Welt, so auch in Speyer, schon am 31. Dezember. Einen wichtiger Höhepunkt dieses Heiligen Jahres bildet die Speyerer Diözesanwallfahrt nach Rom. Sie findet vom 14. bis 24. Oktober statt. Geplant wird für mehrere hundert Wallfahrerinnen und Wallfahrer in vier verschiedenen Reisegruppen.
Zum Jahreswechsel 2024/2025 ist die neue gemeinnützige Trägergesellschaft für katholische Kitas in der Pfalz und der Saarpfalz an den Start gegangen. Das neue Unternehmen namens „Kita gGmbH Bistum Speyer“ wird in den kommenden Monaten die Strukturen schaffen, um zum 1. Januar 2026 die ersten Kitas in seine Obhut zu übernehmen. Abermals ein Jahr später soll diese Übernahme dann komplett abgeschlossen sein. Im Bistum Speyer gibt es rund 230 Kitas, in denen circa 16 000 Kinder betreut werden. Dafür werden insgesamt 3 500 Personen beschäftigt, 2 700 davon sind pädagogische Fachkräfte.
Am 23. Februar findet die vorgezogene Bundestagswahl statt, nach dem Crash der Ampel-Regierung mehr als ein halbes Jahr vor dem regulären Termin. Das Bistum Speyer will zum Wahltermin für den 21. Deutschen Bundestag die ökumenische Kampagne „Aufstehen für...“ am 19. Januar neu starten. Ziel dabei ist, möglichst viele Menschen zur Wahl zu motivieren und deutlich zu machen, dass eine Stimmabgabe für Parteien im demokratischen Spektrum heute wichtiger denn je ist. Auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend will seine Mitglieder und junge Leute generell motivieren, für Demokratie zu stimmen. Dazu wurde die Kampagne „Generation Jetzt“ gestartet, die wichtige Politikfelder für junge Leute vorstellt.
Seit November des vergangenen Jahres befindet sich das Bistum in einem Gesprächs- und Beratungsprozess. Vorgeschlagen wurde bei der seinerzeitigen Diözesanversammlung, künftig die Dekanate zu stärken und diese als maßgebliche Planungs- und Personaleinsatz-Ebene zu betrachten. Der Gesprächsprozess wird in den nächsten Wochen weitergeführt. Zunächst stehen noch weitere Besuche von Bischof und Generalvikar in einigen Dekanaten an. Die Rückmeldungen aus allen zehn Dekanaten sollen auf einer Diözesanversammlung am 22. März beraten werden. Anschließend werden weitere Veränderungen am Konzept eingearbeitet. Am 7. und 8. November findet abermals eine Diözesanversammlung statt. Durch sie, so das Ziel, soll die ab 2027 geltende Bistumsstruktur beschlossen werden.
Vor zwei Jahren hat die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Speyer eine wissenschaftliche Studie beauftragt. Deren erster Teil, der sich mit strukturellen Fragen zu sexualisierter Gewalt im Raum der Kirche befasst, wird der Öffentlichkeit im Mai von der Historikerin Prof. em. Dr. Sylvia Schraut vorgestellt. Es geht zum Beispiel darum, was den Missbrauchs selbst, aber auch das Schweigen darüber oder das Vertuschen dieser Verbrechen begünstigt hat. Die Vorstellung der Teilstudie wird – so Erfahrungen anderer Diözesen, in denen solche Studien bereits veröffentlicht wurden – sicher zu großer Aufmerksamkeit der Medien und vielen weiteren Fragen führen.
Ein wichtiger Termin besonders in der Ökumene ist das Jubiläum „1 700 Jahre Ökumenisches Konzil von Nizäa“. Das Konzil von Nizäa (Mai bis Juli 325) war für die gesamte, damals noch ungetrennte Christenheit von entscheidender Bedeutung. In den damaligen Beratungen und Beschlüssen von Nizäa (heute Isnik, 90 Kilometer südlich von Istanbul) ging es um die Göttlichkeit Jesu Christi und seine Wesenseinheit mit Gottvater. Auch über den Ostertermin wurde beraten: Das Fest sollte auf einem Sonntag nach dem jüdischen Pessach-Fest und nach Frühlingsanfang gefeiert werden. Das Konzilsjubiläum wird im Mai begangen werden. Im Raum steht dazu eine Pilgerreise des Papstes in die Türkei.
Im Jahr 2025 fällt der Ostertermin (und damit verbunden viele Tage von Aschermittwoch bis Fronleichnam) recht spät. Doch das besondere in 2025 ist, dass am 20. April wieder alle christlichen Konfessionen an einem Tag ihr wichtigstes Fest feiern. Die ökumenische Initiative „Pasqua together“ (Ostern gemeinsam) will – mit Unterstützung von Papst Franziskus und dem orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel – erreichen, dass es fortan stets einen gemeinsamen Ostertermin geht. Da die orthodoxe Kirche die Kalenderreform unter Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 nicht mit vollzog, feiern Kirchen in Ost und West meist an unterschiedlichen Terminen das Osterfest. In den meisten orthodoxen Kirchen gilt weiterhin der ältere julianische Kalender.
Papst Franziskus, seit 13. März 2013 im Amt, schrieb gut zwei Jahre nach seiner Papstwahl die bis heute viel beachtete Enzyklika „Laudato si‘. Über die Sorge für das gemeinsame Haus“. Das zehnjährige Jubiläum des bedeutenden Lehrschreibens zu Umwelt- und Klimaschutz, Gerechtigkeit und Sozialpolitik soll in 2025 auch im Bistum Speyer gewürdigt werden.
Im Speyerer Domkapitel und in der Bistumsleitung stehen runde Geburtstage und Jubiläen an: Am 10. Oktober kann Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann sein 40-jähriges Weihejubiläum als Priester begehen, am 1. August seinen 65. Geburtstag. Auch Weihbischof Otto Georgens feiert Jubiläum: Am 25. März ist sein 30-jähriges Bischofsjubiläum. Am 2. Dezember begeht er dann seinen 75. Geburtstag. Runde Geburtstage gibt es bei Generalvikar Markus Magin (3. Februar, 60 Jahre) sowie Domdekan und Domkustos Dr. Christoph Kohl (25. Dezember, 70 Jahre). Sein 25-jähriges Priesterjubiläum kann Domkapitular und Offizial Dr. Georg Müller am 10. Oktober feiern. In der Leitung des Bistums steht außerdem ein Wechsel an: Dr. Thomas Kiefer geht als Leiter der Hauptabteilung Seelsorge in den Ruhestand, seine Nachfolgerin wird zum 27. März Pastoralreferentin Kerstin Fleischer.
Die Evangelische Kirche in Deutschland lädt in diesem Jahr zum Glaubensfest ein: Vom 30. April bis 4. Mai findet in Hannover der Evangelische Kirchentag statt. Ein buntes Programm mit Gottesdiensten, Diskussionen, Kultur und vielem mehr wird für diese Tage in der niedersächsischen Landeshauptstadt vorbereitet. Einen Katholikentag gibt es dann im Folgejahr wieder – in Würzburg (13. bis 17. Mai 2026).
Groß gefeiert wird vom 23. bis 25. Mai in Neustadt an der Weinstraße. Dort wird in diesem Jahr der Rheinland-Pfalz-Tag begangen. Auch die Kirchen werden am Programm beteiligt sein. Eine andere staatliche Feier liegt zwar nicht auf Bistumsgebiet, jedoch nicht weit davon entfernt: Der Tag der Deutschen Einheit wird am 3. Oktober jeweils in einer deutschen Großstadt gefeiert. 2025 wird es Saarbrücken sein.
„500 Jahre Bauernkrieg“ wird in Deutschland begangen, vor allem in östlichen Landesteilen. Für den Südwesten sind drei Festwochenenden hervorzuheben: Vom 25. bis 27. April wird in Landau-Nußdorf an den Beginn des Pfälzer Bauernaufstandes erinnert. Die Errettung der Burg Neuleiningen vor revoltierenden Bauern wird am 24. und 25. Mai in Neuleiningen gefeiert. Die Revolte hielt nicht lange durch – daher wird bei einem Fest zwischen 20. und 22. Juni in Worms-Pfeddersheim des blutigen Endes der Aufstände gedacht.
Interessante Einblicke in andere Kulturen und eine andere Phase der Weltgeschichte nebst einer historischen Romanze bietet das Historische Museum der Pfalz in Speyer: Ab dem 13. April widmet das Museum dem wohl berühmtesten Liebespaar der Antike, Caesar und Kleopatra, eine große Ausstellung. Verewigt in Kunst, Literatur und Film wurde die Liebesgeschichte zum Mythos. Davon erzählt die Schau in Speyer bis zum 26. Oktober. Einblicke ganz anderer Art bietet das Museum ab Mai: Dann werden die hochformatigen Dombilder des aus Mannheim stammenden Fotografen Horst Hamann im Historischen Museum gezeigt. (Hubert Mathes)
Weitere Ereignisse, Daten und Gedenktage in 2025: im Januar – 800. Geburtstag des heiligen Thomas von Aquin; 14. Januar – 150. Geburtstag von Albert Schweitzer; 29. März – partielle Sonnenfinsternis in Deutschland; 8. Mai – 80. Jahrestag Ende des Zweiten Weltkrieges; 23. Mai – 900. Todestag des salischen Kaisers Heinrich V., der im Speyerer Dom seine Ruhestätte fand; 28. Juli – 275. Todestag von Johann Sebastian Bach; 11. September – bundesweiter Warntag; Umstellung der Uhren (Sommer-/Winterzeit): am 30. März sowie am 26. Oktober.