Jubiläum eines Versprechens

Die St. Laurentius-Kirche in Schweighofen. (Foto: der pilger/hm)

Feier mit Weihbischof Otto Georgens: 80 Jahre Schweighofener Gelöbnis

Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 8. Dezember, erinnern die Orts- und Kirchengemeinde Schweighofen an die 80. Wiederkehr ihres Gelöbnistages. Den Jubiläumsgottesdienst ab 10.30 Uhr wird Weihbischof Otto Georgens leiten.

Der Gelöbnistag hat seine Wurzeln in den Wirren des Zweiten Weltkrieges. Ende 1944 war die Angst vor Angriffen aus der Luft groß. Vor allem im Grenzland, denn hier rückte die Front vom Elsass her immer näher. Zwischen der Maginotlinie und dem damaligen Westwall gelegen, fühlte sich Schweighofen besonders bedroht. In dieser Situation beschlossen die Schweighofener, Maria um Schutz anzurufen.

Dazu steht im Gedenkbuch des damaligen Pfarrers Eugen Weinspach: „Wir wollen die Gottesmutter bitten, sie möge das Dorf und seine Bewohner in diesem Krieg in besonderer Weise beschützen und bewahren, wenn das mit den Plänen Gottes vereinbar ist. ... Wir werden dann alljährlich den Tag Maria Unbefleckte Empfängnis als öffentlichen Feiertag im Dorf feiern, d. h. wie einen Feiertag halten.“

Um dem Angriff feindlicher Flieger zu entkommen, mussten die Bewohner auf Befehl des Militärs Mitte Dezember ihr Dorf verlassen. Doch der Schutz war mit ihnen. Im Gegensatz zu den umliegenden Dörfern blieb Schweighofen von Zerstörungen bei Kriegsende verschont. Und es war kein Toter zu beklagen. Die Dankbarkeit der Bürger war groß und sie wollten sich auf jeden Fall an ihr Gelöbnis halten.

Aus diesem Anlass wird seit 80 Jahren der 8. Dezember  zu Ehren der Muttergottes gefeiert. Im Anschluss an den diesjährigen Dankgottesdienst, der musikalisch vom örtlichen Kirchenchor umrahmt wird, sind alle zum gemütlichen Beisammensein in die Kulturhalle Schweighofen eingeladen. Damit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt, stehen angemeldeten Gästen zwei Mittagessen zur Wahl.

Um die Tradition des Gelöbnistages hochzuhalten und fortzusetzen, sind viele helfende Hände nötig. Doch an denen mangelt es nicht. Das ganze Dorf engagiert sich bei der Planung und Durchführung des besonderen örtlichen Feiertages. Mit ihrem Einsatz zeigen die Menschen, dass sie das Gelübde ernst nehmen und es ihnen noch immer sehr am Herzen liegt.(PIL)

Weitere Infos unter: https://www.schweighofen.de/wissen/schweighofener-gel%C3%B6bnis/