Mittwoch, 27. November 2024
Ein mitfühlendes Herz
für Untröstliche, Getröstete, Trostgebende und Neugierige
Oft zerreißt es einem buchstäblich das Herz, Trauernde in ihrem Kummer zu sehen. Man möchte helfen, doch wie kann man jemanden trösten, der untröstlich ist? „Ganz bestimmt nicht mit Sätzen wie: ,Die Zeit heilt alle Wunden‘ oder ,Das wird schon wieder.‘ Das ist gut gemeint, aber es hilft in dem Moment nicht“, weiß Andrea Knecht. Als Klinikseelsorgerin und Trauerbegleiterin begegnet ihr das Thema Trauer und Trost jeden Tag. Nicht immer ist es der Verlust eines geliebten Menschen. Auch Umbrüche im Leben und nicht erfüllte Erwartungen machen traurig.
„Alles, was ich brauche, um Trost zu spenden, ist ein mitfühlendes Herz“, sagt Andrea Knecht. Wichtig sei es zu zeigen: „Ich bin da, ich sehe dich.“ Manchmal sind es kleine Dinge, die Trost spenden: eine Umarmung, ein Ausflug, ein Gespräch. Wichtig zu verstehen sei es, dass man eben nicht alles wieder gut machen, nicht einfach ein Pflaster auf das blutende Herz kleben kann. „Der größte Trost ist die Anerkennung der Untröstlichkeit.“ Dieser Satz des Philosophen Friedrich Nietzsche trifft es für Andrea Knecht genau: „Trauernde dürfen untröstlich sein.“ Auch wenn das für Tröstende schwer auszuhalten ist.
Zum Thema Trost gestaltet Andrea Knecht zusammen mit Karin Finsterbusch, Professorin für Altes Testament, Pfarrer Jürgen Leonhard und den Musikern Ivo und Marion Pügner in der Landauer Stiftskirchengemeinde drei Abende, an denen verschiedene Aspekte von Trost und Untröstlichkeit thematisiert werden.
Die Veranstaltungsreihe beginnt am 6. Dezember um 19 Uhr mit einem Bibelabend zum Thema „Untröstlich!?“ im Gemeindehaus. Karin Finsterbusch betrachtet mit den Teilnehmenden Bibelstellen zum Thema Untröstlichkeit. „Die Bibel ist voll von Menschen, die jammern und klagen“, weiß Andrea Knecht. „Vielleicht gibt es ja auch Trost für sie? Das wird ziemlich spannend.“
Am 8. Dezember um 10 Uhr laden Jürgen Leonhard, Katrin Finsterbusch und Andrea Knecht zu einem Gottesdienst zum Thema „Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt?“ ein. Auch wenn Trost im Christentum oft ganz individuell betrachtet wird, hat Trost auch etwas mit Gemeinschaft zu tun. Im Judentum war das noch eine Selbstverständlichkeit. Das jüdische Volk suchte den Trost der ganzen Welt.
„Tröstlich! Klänge, Gedanken und Geschichten“ ist das Motto des Abends, den Andrea Knecht zusammen mit Ivo und Marion Pügner am 13. Dezember um 19 Uhr im Gemeindehaus gestaltet. Musik kann sehr tröstlich sein. Gedichte sprechen das aus, was oft schwer in Worte zu fassen ist. Geschichten geben kleine Anregungen. „Das soll ein Abend sein, der dem Herz guttut“, sagt Andrea Knecht. Jeder Besucher bekommt dazu ein kleines gehäkeltes Herztrösterle.
Kontakt
Andrea Knecht
Telefon (06341) 176009
a.knecht@vinzentius.de
www.stiftskirche-landau.de