Donnerstag, 27. Oktober 2022
Gute Ideen werden unterstützt
Bonifatiuswerk fördert innovative Projekte rund um die Glaubensweitergabe – Auch im Bistum Speyer
Seit 1849 ist das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e. V. das Hilfswerk für den Glauben. In Nord- und Ostdeutschland, in Nordeuropa sowie im Baltikum ist es für katholische Christinnen und Christen da, die sich als religiöse Minderheit in der Gesellschaft erfahren. Aber auch im Bistum Speyer ist das Bonifatiuswerk immer wieder aktiv.
Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Entfremdung vom Glauben in einer mehr und mehr säkularisierten Gesellschaft steht die Förderung lebendiger Glaubensorte im Zentrum des Handelns. Sein Wirken stellt das Spendenhilfswerk mit Sitz in Paderborn unter die Überschrift „Keiner soll alleine glauben“. Seinen Auftrag hat es von der Deutschen Bischofskonferenz.
Wie sein Namenspatron, der heilige Bonifatius, sieht sich das Werk im Dienst für die Verkündigung der Frohen Botschaft. So fördert es mit der Kinder- und Jugendhilfe die Weitergabe des Glaubens an die kommende Generation. Die Glaubenshilfe setzt sich für eine innovative missionarische Pastoral ein und unterstützt beispielsweise „Religiöse Kinderwochen“ und erstellt zahlreiche katechetische Materialien. Wie zum Beispiel die mobile Kinder- und Jugendkirche „MoKi“, die der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) über die Jugendzentralen an Pfarreien und Schulen verleiht. „MoKi“ ist ein fünf auf fünf Meter großes Zelt, das 20 bis 30 Personen Platz bietet. Mit Programmangeboten in und rund um die mobile Kirche sollen Kindern und Jugendlichen gute Erfahrungsräume mit Kirche und Glaube eröffnet werden. Auch die offene Kirche „himmelgrün“ auf der Landauer Landesgartenschau, eine ökumenische Initiative, die Menschen in der Gartenschau mit Schöpfung und Schöpfer, mit Glauben und Gott in Berührung bringen sollte, wurde vom Hilfswerk aus Paderborn gefördert.
Zuschüsse für Bauprojekte und Mobilität in den Gemeinden
Darum geht es auch bei der Bauhilfe des Bonifatiuswerkes: Sie fördert die Errichtung oder Renovierung von Orten des Gebetes und der Begegnung, damit Glaube entdeckt und gelebt werden kann. In der Westpfalz etwa leistete das Bonifatiuswerk einen Zuschuss für das Pfarrheim der Diaspora-Pfarrei Lauterecken. Umgekehrt beteiligt sich das Bistum Speyer auch an Projekten des Bonifatiuswerkes. „Wir haben etwa den Bau der katholischen St. Olavs-Kathedrale von Trondheim gefördert“, sagt Weihbischof Georgens. Gleiches gilt auch für die Propsteikirche mit Gemeindezentrum in Leipzig.
Die Verkehrshilfe ermöglicht, das Gemeindeleben aktiv und lebendig zu gestalten. Weite Wege zum Gottesdienst, zur Erstkommunion- und Firmvorbereitung oder zum Seniorentreff können mit den rapsgelben „BONI-Bussen“ bewältigt werden. Insgesamt 16 davon sind laut Weihbischof Otto Georgens im Bistum unterwegs: Je acht in den beiden Diaspora-Dekanaten Donnersberg und Kusel.
Zudem fördert das Hilfswerk Personalstellen, die einen missionarischen und evangelisierenden Charakter besitzen. Diese Stellen sollen nicht-kirchengebundenen Menschen in der Diaspora einen innovativen und kreativen Zugang zum Glauben und zur Kirche eröffnen. Ein Beispiel ist die frühere Förderung für eine Seelsorgestelle in der Passantenpastoral im S-Bahnhof Ludwigshafen-Mitte. Mit dem bundesweiten Förderprogramm „Räume des Glaubens eröffnen“ sucht und fördert das Bonifatiuswerk in Kooperation mit der global tätigen Wohltätigkeitsorganisation Porticus und dem Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap) bis März 2023 innovative missionarische Projekte in ganz Deutschland. Damit wird sich den aktuellen gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen und Herausforderungen gestellt. Als Unterstützung bietet das Hilfswerk seinen Partnern finanzielle Förderung zur Verwirklichung der eigenen Projekte, Vernetzung mit anderen missionarischen Initiativen und eine begleitende Evaluation durch das Zentrum für angewandte Pastoralforschung in Bochum an.
Praktikum für junge Leute und ein besonderer Botschafter
Innovative Projekte im Bistum Speyer waren in den vergangenen Jahren etwa die „Nacht der offenen Kirchen“ in Ludwigshafen oder „X:Pedition Kita“, bei dem es Ziel ist, Kindertagesstätten viel stärker als Ort der Gemeinde und Gemeindeort zu denken.
Mit dem „Praktikum im Norden“ ermöglicht das Bonifatiuswerk jährlich rund 20 jungen Menschen einen Aufenthalt in Nordeuropa und dem Baltikum, um ihnen unmittelbare Einblicke in das kirchliche Leben in der Diaspora zu bieten. Auch aus dem Bistum Speyer nehmen immer wieder junge Leute daran teil.
Ein kleiner, aber besonders willkommener „Botschafter“ sollte auf keinen Fall vergessen werden: Das Bonifatiuswerk pflegt das Andenken an den „echten“ heiligen Nikolaus, vertreibt „echte Schokonikoläuse“, lädt in die „weihnachtsmannfreie Zone“ ein und zur Aktion „Tat.Ort.Nikolaus – Gutes tun – kann jeder“. Schon bald ist es wieder soweit. (BW/hm)