Donnerstag, 19. Mai 2011
Nardini-Verehrung weiter stärken
Zusätzliches Fest in Pirmasens soll künftig jedes Jahr im Mai gefeiert werden
Schon jetzt ist es zur Tradition geworden, dass sich die Priester der Diözese Speyer am Gedenktag von Paul Josef Nardini am 27. Januar, seinem Todestag im Jahr 1862, an dessen Grab in der Nardini-Kapelle in Pirmasens versammeln. Wenn es nach dem Wunsch von Pfarrer Johannes Pioth geht, zu dessen Pfarrei St. Pirmin die Nardini-Kapelle gehört, soll künftig in Pirmasens noch ein zweiter Gedenktag für den Seligen dauerhaft etabliert werden: der 7. Mai (an dem Tag wurde Nardini 1851 Pfarrer in Pirmasens) oder der Samstag danach. In diesem Jahr fand dieser Nardini-Tag zum zweiten Mal statt.
Mit der Resonanz zeigte sich der Pfarrer zufrieden. Rund 200 Teilnehmer haben den Festgottesdienst zu Beginn und die Vesper zum Abschluss des Tages gefeiert und sich an den verschiedenen Workshops rund um Nardinis Wirken beteiligt. Auch ein Singspiel wurde aufgeführt. Darüber hinaus bestand ausreichend Zeit zur Begegnung. „Ein sinnvolles Programm“, so der Seelsorger, das in seiner Grundstruktur auch künftig beibehalten werden soll. „Das hat sich in ähnlicher Weise auch beim Katholikentag bewährt.“
Am 7. Mai 1851 trat der spätere Ordensgründer seine Pfarrstelle in der damals nur 1800 Seelen zählenden Diasporagemeinde in der Südwestpfalz an. „Dieser Tag im Mai eignet sich sehr gut zum Feiern, da man zu dieser Jahreszeit auch Veranstaltungen im Freien durchführen kann“, erläutert Pfarrer Pioth. Und der Samstag als Wochentag wurde gewählt, damit die Teilnehmer und Helfer sonntags in ihren eigenen Pfarreien tätig sein können.
Der Seelsorger hofft, dass sich dieser weitere Nardini-Gedenktag durchsetzt und künftig viele Gläubige vor allem aus der Region Pirmasens, aber auch aus dem gesamten Bistum Speyer, das spezielle Angebot der Seligenverehrung wahrnehmen. In diesem Jahr machte bereits eine Pilgergruppe aus Homburg-Erbach den Anfang. Und noch ein anderer – prominenterer – Pilger war unter den diesjährigen Teilnehmern: Bischof em. Dr. Anton Schlembach. Der äußerte in seinem Schlusswort in der Vesper ebenfalls die Hoffnung, dass die Nardini-Verehrung durch dessen Seligsprechung, aber auch durch diesen Tag mehr Öffentlichkeit erfährt und mehr ins Bewusstsein der Menschen gerückt wird.
Im Festgottesdienst zum Auftakt hatte Pfarrer Pioth Nardinis Wirken auf die Gegenwart übertragen: „Glaube und gute Werke gehören zusammen“, bezog er sich dabei auf die Tageslesung. Doch wenn – wie in der heutigen Zeit – der Glaube nachlasse, lasse auch das Engagement für die Gemeinschaft nach. Dann gehe es nicht mehr um die Frage: Was kann ich für die Gemeinschaft tun?, sondern eher darum: Was kann ich von der Gemeinschaft bekommen? Pfarrer Pioth betonte, dass es Nardini wichtig war, durch die Schulerziehung auch Glaubenserziehung zu geben, um den Menschen einen Sinn zu geben, um ihr Leben dadurch selbst in die Hand nehmen zu können. „Geistige Nahrung und der Glaube sind auch heute noch wichtig“, sagte er.
Anlässlich der 160. Jahrestages der Pfarrstellen-Übernahme durch Paul Josef Nardini segnete Pfarrer Pioth im Festgottesdienst auch eine neue lebensgroße Statue. Sie zeigt den Seligen, der schützend seinen Mantel über zwei Kinder breitet. Entworfen und farblich gestaltet wurde das Kunstwerk von Bildhauer Manfred Schöndorf (Ottweiler). Geschaffen hat es der südtiroler Holzschnitzer Peter Kostner (St. Ulrich). Die rund 1,80 Meter hohe Statue ist aus dem Holz einer Zirbelkiefer, welches besonders hart und widerstandsfähig auch gegen Witterungseinflüsse ist. Denn die Statue soll künftig in einer Mauernische über dem Eingang des Pfarrhauses von St. Pirmin ihren Platz finden. Die Kosten von rund 10000 Euro hat die Pfarrei vorgestreckt. Pfarrer Pioth hofft, dass durch Spenden – auch bei den künftigen Nardini-Festen – dieser Betrag wieder eingenommen wird. (Redaktion)