Redaktion der pilger

Mittwoch, 25. September 2024

Kritik und Anerkennung

Schluss mit innerkirchlichen Debatten: Kardinal Victor Fernandez zeigt die Nota zu Medjugorje bei der Vorstellung im Vatikan. (Foto: imago/ZUMA Press)

Der Vatikan beendet den Streit um den Wallfahrtsort Medjugorje

Der Vatikan lobt die vielen Berufungen, nennt einige der mutmaßlichen Botschaften aber problematisch.

„Es ist an der Zeit, eine lange und komplexe Geschichte rund um die geistlichen Phänomene von Medjugorje abzuschließen.“ Mit diesen Worten beginnt die Stellungnahme (Nota) des Glaubensdikasteriums zu den mutmaßlichen Marienerscheinungen in Medjugorje.

In der Nota „Königin des Friedens“ wird die Marienverehrung in dem Ort in Bosnien-Herzegowina als authentisch anerkannt. Zugleich werden die Berichte der mutmaßlichen Seher differenziert bewertet und in Teilen kritisiert. Nach Medienberichten sollen einige von ihnen von den Pilgerfahrten nach Medjugorje wirtschaftlich profitiert haben.

Für die Beurteilung der Ereignisse rund um Medjugorje hat die Behörde vor allem das Vorhandensein positiver seelsorgerischer Effekte und eine differenzierende Analyse der mutmaßlichen Marienbotschaften zugrundegelegt. Zu den positiven Effekten zählt die Behörde die „große und wachsende Zahl von Anhängern in der ganzen Welt und die zahlreichen Menschen unterschiedlichster Herkunft, die dorthin pilgern“.

Papst Franziskus genehmigte die Nota
Weiter heißt es: „Die positiven Früchte zeigen sich vor allem in der Förderung einer gesunden Glaubenspraxis.“ Dies betreffe im Zusammenhang mit Medjugorje sowohl diejenigen, „die dem Glauben fernstanden, als auch diejenigen, die den Glauben bis dahin nur oberflächlich praktiziert hatten“. Ebenso werden die vielen Bekehrungen und die zahlreichen Berufungen zum Priester- und Ordensleben genannt.

Die Nota, die von Papst Franziskus genehmigt wurde, soll jahrzehntelange innerkirchliche Debatten und Untersuchungen beenden. Ferner war die Rolle der mutmaßlichen Seher umstritten, die zum Teil über sehr detaillierte Botschaften der Muttergottes berichteten und diese zur Einmischung in politische und kirchenpolitische Debatten zu nutzen versuchten.

„Die Botschaften dürfen nicht als lehramtliche Inhalte interpretiert werden. Es gilt, ihren Kern zu begreifen“, erklärte dazu bei der Vorstellung des Dokuments der zuständige Glaubenspräfekt, Kardinal Victor Fernandez. Die mutmaßlichen Mitteilungen der Jungfrau Maria an die Seher von Medjugorje haben nach seinem Urteil nur begrenzten Wert. Es sei wichtig, von „mutmaßlichen Botschaften“ zu sprechen, erklärte er. Da ihr übernatürlicher Ursprung nicht feststehe, seien sie lediglich als „erbauliche Texte“ einzustufen. Einige der Texte seien „konfus“ und „problematisch“, doch stünden die meisten in Übereinstimmung mit dem Evangelium und der Lehre der Kirche.kna

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