Redaktion der pilger

Mittwoch, 04. September 2024

Mehr vom Glauben wissen

Christine Becky ist auf der Suche nach Antworten auf viele Fragen rund um den Glauben. (Foto: Becky/Privat)

Im Herbst startet ein neuer diözesaner Begleitzyklus zu „Theologie im Fernkurs“ – Infotag am 21. September

Im Oktober startet in der Diözese Speyer ein neuer Begleitzyklus zum Programm „Theologie im Fernkurs“, auch „Würzburger Fernkurs“ genannt. Das Fernstudium richtet sich an Menschen, die gemäß seines Slogans „Mehr von Glaube wissen“ möchten.

So wie Christine Becky. Früher habe sie sich nicht so sehr für das Thema interessiert, bekennt die Förderschulpädagogin aus Germersheim. Vielmehr sei ihr die Gemeinschaft, etwa in der Katholischen Jungen Gemeinde, wichtig gewesen. Seit etwa drei Jahren setzt sie sich stärker mit dem Glauben auseinander. Dabei brennen ihr so einige „klassische“ Fragen unter den Nägeln, wie die, warum es Leid gibt, sowie zu den Ursprüngen der Rolle der Frau in der Kirche und des Priesterberufs. Aber auch Hintergründe zu kirchlichen Riten und theologischen Grundlagen wecken die Neugierde der 44-Jährigen. „Ich bin auf der Suche nach Antworten“, bekräftigt sie, und nimmt deshalb am „Würzburger Fernkurs“ teil.

Seit einem dreiviertel Jahr absolviert sie den Grundkurs, der in der Regel 18 Monate dauert und in dem 24 Lehrbriefe zu Themen wie die Entstehung des Neuen Testaments oder die Entwicklung der Sakramententheologie behandelt werden – in den Augen von Christine Becky eine sportliche Herausforderung. „Wer diesen Kurs ordentlich absolvieren möchte, für den ist das Tempo zu schnell“, kritisiert sie. Dies liege teilweise auch an den anspruchsvollen Inhalten der Lehrbriefe und an der – je nach Autor – schwer verständlichen Sprache, „in die ich langsam reinkomme. Eigentlich müsste ich jeden Tag eine halbe Stunde damit arbeiten, aber ich habe nicht immer Lust darauf.“ Für sich selbst hat sie deshalb beschlossen, sich mehr Zeit bis zum Abschluss zu lassen. Laut den Vorgaben sind bis zu fünf Jahre möglich – vorausgesetzt der Teilnehmer beabsichtigt, eine Prüfung abzulegen. Ansonsten gibt es keine zeitlichen Begrenzungen.

Als besonders gewinnbringend erlebt Christine Becky die begleitenden Studientage, die alle vier bis acht Wochen überwiegend in Pfarrheimen der Diözese stattfinden. An jedem dieser Treffen mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Lebensbezügen und mit verschiedenen Erfahrungshorizonten werden die Inhalte von zwei bis drei Lehrbriefen besprochen. „Die Diskussionsrunden im geschützten Rahmen mit Menschen, die ein differenziertes Glaubensverständnis haben, sind absolut lohnenswert“, unterstreicht die verheiratete Mutter zweier Kinder. „Dabei erlebe ich einen ehrlichen Diskurs über theologische Inhalte ohne Denkverbote. Das ist reizvoll. Ich kann jede Frage stellen, die ich möchte. Teilweise habe ich schon Antworten erhalten, die mich sicherer und verwurzelter im Glauben werden lassen.“ Gleichzeitig sei es fruchtbar, unterschiedliche Auffassungen zu hören. Dies fördere das Verständnis für andere Perspektiven. Bislang habe sie noch keinen Studientag verpasst. Christine Becky möchte auch über die Bearbeitung der 24 Lehrbriefe hinaus an den Treffen teilnehmen. Ob sie sich für den Aufbaukurs entscheidet, lässt sie noch offen. Auch dieses Fortbildungsangebot dauert in der Regel 18 Monate und beinhaltet die Bearbeitung von 24 Lehrbriefen.

Alois Moos ist Ansprechpartner für den Fernkurs im Bistum

Dr. Alois Moos ist seit 18 Jahren Beauftragter der Diözese Speyer für den „Würzburger Fernkurs“. Mit dem offiziellen Beginn des neuen Grundkurses im Oktober startet er gleichzeitig einen neuen Begleitzyklus des Bistums in Form einer Lerngruppe, die zu den Studientagen und zur Prüfungsvorbereitung eingeladen wird. Den Teilnehmern steht es frei, ob sie das Angebot annehmen. Moos ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Fernstudium und immer auf dem Laufenden. 480 Euro kostet die Teilnahme am Grundkurs, vorausgesetzt, die Lehrbriefe werden digital versandt. Der Theologe rät jedoch dazu, 50 Euro mehr auszugeben, um die rund 100 Seiten umfassenden Hefte gedruckt zu erhalten. „Denn sie ermöglichen ein besseres Arbeiten.“ Bei den Studientagen achtet er darauf, dass jeweils auch ein Querschnitts-Thema vorkommt, wie beispielsweise „(Christliche) Religion im Spielfilm“, bei dem er aufzeigt, in welchen Bereichen der Pfarreiarbeit es möglich ist, solche Streifen einzusetzen.

Wer für den Grund- und für den Aufbaukurs Zertifikate erwerben möchte, muss Prüfungen absolvieren. Für künftige Ständige Diakone sind die Qualifizierungsangebote und Abschlüsse verpflichtend. Das Gleiche gilt für Menschen, die beabsichtigen, Gemeindereferent zu werden. Sie haben seit wenigen Monaten auch ohne Abitur und Studium im Bistum Speyer die Möglichkeit, nach dem Abschluss des „Würzburger Fernkurses“ in den Pastoralkurs zu kommen und so ihren Berufswunsch zu verwirklichen. Moos ist davon überzeugt, dass durch diese Option die Zahl derjenigen zunehmen wird, die sich während ihres Fernstudiums für den kirchlichen Beruf entscheiden. „Schon jetzt gibt es einige, die den Kurs absolviert haben und in anderen Bistümern arbeiten, weil dort bereits früher die Möglichkeit bestand, über das Fernstudium Gemeindereferent zu werden.“

Nicht unerwähnt lässt Alois Moos, „dass wir schon etliche Teilnehmer nach Abschluss des ,Würzburger Fernkurses‘ und anschließendem religionspädagogischen Kurs zum Religionslehrer qualifizieren konnten“. (Petra Derst)

Hinweis: Am Samstag, 21. September, von 9.30 bis etwa 15.30 Uhr, sind Interessierte am Programm „Theologie im Fernkurs“ zu einem Informationstag ins Priester- und Pastoralseminar St. German in Speyer eingeladen. Bei dieser Veranstaltung wird sowohl über den Kurs als auch über das Speyerer Begleitprogramm informiert. Die Teilnahme ist kostenfrei. Weitere Infos/Anmeldung bei Alois Moos, Telefon 06232/102-155, E-Mail: personalfoerderung@bistum-speyer.de

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