Redaktion der pilger

Freitag, 20. Dezember 2024

Ausdrucksstarke Figuren

Die Heilige Familie stammt aus der Werkstatt des Krippenbauers Otto Zehentbauer. (Norman P. Krauß)

Vor 100 Jahren wurden die ersten Figuren der Domkrippe gefertigt

Wenn Domsakristan Markus Belz und sein Kollege Michael Flörchinger Ende November die Figuren aus den Kisten holen, um die große Krippe im Speyerer Dom für die Weihnachtszeit aufzubauen, dürfen sie auf ein besonderes Jubiläum verweisen: Die Heilige Familie und weitere Elemente der Grundausstattung dieser Krippe werden dieses Jahr hundert Jahre alt. Als Stiftung des Speyerer Zeitungsverlegers und Druckereibesitzers Dr. Alfons Krezdorn fertigte der Münchner Bildhauer Otto Zehentbauer (1880-1961) eine ausdrucksstarke Inszenierung von Christi Geburt an und lieferte zu Weihnachten 1924 erste Figuren zur Aufstellung im Dom. Zehentbauer hatte sein Kunsthandwerk bei dem in Kirchen der Pfalz ebenfalls präsenten „Großmeister des Krippenbaus“ Sebastian Osterrieder erlernt.

Die Kunstfertigkeit von Otto Zehentbauer, der auch als Professor an der Akademie für Bildende Künste in München lehrte, lässt sich an der Domkrippe in Speyer an den gut erhaltenen Figuren bewundern. Er verlieh der Heiligen Familie, den Heiligen Drei Königen, dem Verkündigungsengel, den drei Hirten und der Magd mit Wasserkrug eine beeindruckende Ernsthaftigkeit und Tiefe im Ausdruck. Besonders der von Zehentbauer angefertigte Verkündigungsengel zeigt sich als kleines Kunstwerk. Mit der wunderbar dargestellten Figur verbinden sich Anmut, Ernsthaftigkeit, Bedeutsamkeit und Feierlichkeit. Nicht anders verhält es sich mit der Gottesmutter und ihrem milden Gesichtsausdruck.
Von Pfarrer Thomas Buchert aus Bellheim, seit langem selbst passionierter Krippenbauer und konzeptioneller Berater für die Domkrippe, stammen die Herberge und die Geburtsgrotte im „orientalischen Stil“. Sie haben im Jahr 2018 den „alpenländischen Stall“, der ursprünglich zur Ausstattung gehörte, ersetzt und passen besser zu den orientalisch gestalteten Figuren Zehentbauers.

Das Gesamtbild ist damit mehr an den historischen Schauplätzen orientiert. Die jetzt dargestellte Geburtsgrotte gleicht den Höhlen, die man heutzutage noch in den Hirtenfeldern von Bethlehem sehen kann.

Mit der Zeit wurde die Domkrippe in der Fläche deutlich vergrößert. Aus den Ursprungsmaßen von drei mal drei Metern sind inzwischen sieben mal vier Meter geworden. Auch die Krippenfiguren haben Zuwachs erfahren. Der größte Beitrag kommt dabei von dem Südtiroler Bildhauer Filip Piccolruaz. Er schuf für die Domkrippe in den Jahren 1996 bis 1999 die Figuren Ochs und Esel und die aus einem Stück wunderbar geschnitzte große Schafgruppe, die vor Mauerresten lagert. Auch der imposante Elefant, der vor allem von Kindern immer bestaunt wird, sowie ein junger Elefant, ein Dromedar und ein edles Pferd stammen aus dieser Werkstatt.

Kontakt
Thomas Buchert
Telefon (07272) 973050
thomas.buchert@bistum-speyer.de
www.dom-zu-speyer.de

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