Dienstag, 05. März 2024
Auf den Spuren der Mönche
Zwölf Kilometer lange wanderung mit herrlichen ausblicken
Das Kloster Eußerthal ist als beeindruckendes Kulturdenkmal und charismatischer Veranstaltungsort zwar das ganze Jahr hindurch einen Besuch wert, im Frühling aber, wenn die Apfelbäume der nahen Streuobstwiesen blühen, ist es dort besonders schön. Die idyllische Lage, das sanfte Klima und die Nähe zur Reichsfeste Trifels waren ja auch ein entscheidender Grund dafür, dass sich die Zisterziensermönche, die ihren Ordensursprung im zwölften Jahrhundert im französischen Kloster Citeaux hatten, genau an diesem Fleckchen Pfälzer Erde ansiedelten.
Ihre Vorstellung von einem Lebensinhalt mit Weinbau und Landwirtschaft, Waldbewirtschaftung und Handel, dazu die Buchkunst und Musik, ließ sich hier sogar besonders gut verwirklichen, zumal sich die Blütezeit des Klosters eng mit der Herrschaft der Staufer auf Burg Trifels bei Annweiler verband. Kein Geringerer als Kaiser Friedrich I. Barbarossa stellte das Kloster unter den Schutz des Reichs. Die Mönche waren deshalb Burgkapläne auf dem Trifels und sogar Hüter der Reichskleinodien. Und auch die Stadtkirche in Annweiler wurde dem Kloster übergeben. Deshalb gab es seit jeher einen regen Austausch zwischen diesen Orten. Und der wurde von den Ordensbrüdern auf schmalen Wanderwegen zu Fuß bewältigt. Heute ist der einstige Weg der Mönche eine beliebte Wanderroute, die ein bisschen Kondition erfordert, dafür aber auf zwölf Kilometern Länge viel Geschichte offenbart und nicht mit schönen Ausblicken spart.
Wer in die Fußstapfen der Mönche tritt, wird mit einer eindrucksvollen Natur- und Kulturkulisse belohnt, die sich durch kurze Abstecher zu den Aussichtspunkten Beutelsberg bei Eußerthal und Krappenfels bei Annweiler-Gräfenhausen noch toppen lässt. Die Richtung weist ein gut genährter Klosterbruder auf einer braun-weißen Wandermarkierung. Er begrüßt seine Weggefährten direkt am Kloster Eußerthal, genauer gesagt an der katholischen Kirche St. Bernhard, die 1262 als dreischiffige Pfeilerbasilika und spirituelle Seele der 1147 gegründeten Klosteranlage erbaut wurde. Heute sind noch der Chor, die Vierung, ein Langhausjoch und vier Seitenkapellen erhalten.
Von hier aus wandert man bergauf aus dem Ort hinaus, an einem Feldkreuz vorbei, entlang großer Streuobstwiesen, vorbei an Fischweihern zur Eselstränke, die munter plätschert und erfrischt. Von dort geht es weiter steil hinauf auf den Franzosenkopf und dann wieder hinab nach Gräfenhausen. Vorbei am Mönchsbrunnen und über ein Plateau mit schöner Aussicht zum Wanderziel führt der Weg weiter zu Streuobstwiesen und Weinbergen nach Annweiler mit seiner Stephanskirche und den verwinkelten Gassen, bevor es nun am Kurpark entlang zum Trifels geht. Der Rückweg zum Kloster Eußerthal ist mit Bus oder Bahn möglich.
Info: www.pfalz-info.com/moenchsweg