Redaktion der pilger

Mittwoch, 26. Juni 2024

„Inseln im Elend“ schaffen

Das Ehepaar Gerhard und Jutta Seibel sowie Vorsitzender Alfred Busch (rechts) vom Hauensteiner Verein „Aktion Afrika“ konnten 5 000 Euro an Schwester Genovefa übergeben, die unlängst in Hauenstein weilte. (Foto: Schächter)

Die Hauensteiner Aktion Afrika leistet humanitäre Hilfe in vielen Bereichen

„Die Not bei unseren Projektpartnern in Afrika ist riesengroß. Unsere Hilfe kann sie zumindest punktuell lindern und ,Inseln im Elend‘ schaffen“, stellen die Verantwortlichen der Hauensteiner Aktion Afrika fest. Jetzt konnten sie wieder insgesamt 20 000 Euro übergeben – für Nahrungsmittelhilfe, für medizinische Zwecke, für Bildung und Ausbildung ebenso wie für akute Notsituationen.

Die Fluten, in denen weite Teile Ostafrikas in den letzten Wochen versunken waren, stellten auch die Projektpartner der Hauensteiner vor große Herausforderungen. „Erst die Dürre und in deren Folge ausfallende Ernten, dann die Flut, die Leib und das karge Leben der Menschen bedroht“, beschreibt Father Firminus Shirima die Folgen des Klimawandels. Und weiter: „Die Nahrungsmittelversorgung ist nach wie vor hoch problematisch, da alles, was angepflanzt worden war, durch zu starke Regenfälle zerstört und von den Fluten weggetragen wurde.“

Auch die Medien bei uns berichteten über die verheerenden Überschwemmungen in Kenia. Ein Hilferuf erreichte den Hauensteiner Verein beispielsweise von Sister Salome Mungai. Sie hatte sich mit ihren Freunden aus der St. Dominic‘s Foundation auf den Weg in die Slums der kenianischen Hauptstadt Nairobi gemacht, die von den Fluten besonders hart betroffen waren, um zu helfen. Dort verteilten sie nicht nur 200 Decken. Sie gaben am 25. Mai in den Kiambyo Slums auch Nahrungsmittel aus, die mit Hilfe der Spenden aus der Aktion „Mais fer Afrika“ gekauft werden konnten: Insgesamt listet Salomes Rechenschaftsbericht auf, dass 800 Kilo Maismehl, je 400 Kilo Weizenmehl und Reis sowie beträchtliche Mengen Salz, Zucker und Speiseöl übergeben werden konnten. „Diese Hilfe hat nicht nur die unmittelbaren Bedürfnisse gedeckt, sondern denjenigen, die so viel verloren haben, auch Trost und Beruhigung gebracht“, berichtet sie über die Verteilung der Lebensmittel.

„Wie bei dieser Hilfe für die Opfer der Flut sind wir manchmal einfach nur schnelle Helfer in der Not“, berichtet Alfred Busch, der Vorsitzende des Hauensteiner Vereins. So hatte sich unlängst auch Schwester Genovefa, die in der vergangenen Woche in Hauenstein weilte, mit einem akuten Hilferuf an ihre Hauensteiner Freunde gewandt: Im Hospital im „St. Joseph Shelter of Hope“, das sie aufgebaut hat, konnten zwei defekte medizinische Geräte nicht mehr eingesetzt werden.

Die Reparatur eines CT-Scan-Controllers war mit Hilfe einer örtlichen Firma möglich. Die Kosten von 2 000 Euro hat die Aktion Afrika übernommen. Schwieriger gestaltet sich die Lage bei einem Scan-Modul. Hier konnten die lokalen Techniker nicht helfen. „Genovefa hat uns deshalb gebeten, mit der Herstellerfirma Siemens in München Kontakt aufzunehmen“, berichten die Verantwortlichen. Die Hauensteiner konnten mittlerweile einen Siemens-Repräsentanten in Nairobi kontaktieren.

„Wir hoffen nun mit Genovefa darauf, dass das Gerät von den Siemens-Technikern wieder einsatzbereit gemacht werden kann. Wir haben ihr dafür 5 000 Euro übergeben“, sind die Verantwortlichen zuversichtlich. In den ersten Monaten des Jahres hatte der Verein dem Hospital in Voi bereits dabei geholfen, den Ambulanzwagen auf neue amtliche Standards aufzurüsten und einen Engpass bei der Versorgung mit Medikamenten zu überbrücken.

Wie das Hospital in Voi leidet auch die medizinische Einrichtung in Zigira, die seit vergangenem Jahr ebenfalls über den Hauensteiner Verein unterstützt wird, darunter, dass die den Partnern eigentlich zustehenden Zahlungen der Nationalen Krankenversicherung sehr unregelmäßig und unzureichend fließen. „Die Versorgung mit Medikamenten vom Staat ist nach wie vor sehr schwierig, wir haben gerade wieder notwendige Medikamente selbst zugekauft“, berichtete Carl-August Seibel, der mit seiner Frau Beate im April wieder in Zigira weilte. Die Seibels konnten auch berichten, dass an der Dispensary in Zigira notwendige Sanierungsarbeiten vorgenommen werden konnten und: „In der neuen Entbindungsstation kommen die Kinder sicher und sauber auf die Welt.“

In Kitale in Nordwest-Kenia macht die St. Mary-School, die die St. Dominic’s Foundation errichtet, weiter Fortschritte. Mit finanzieller Hilfe der Aktion Afrika und über einen Förderzuschuss über 5 000 Euro von Bingo (Toto-Lotto Rheinland-Pfalz), den das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk (ELAN) vermittelte, konnten die Schulmöbel für drei Säle besorgt und ein kleiner Schulspielplatz ausgestattet werden. (fjs)

Spenden können auf das Konto der „Aktion Afrika“, Volksbank Südliche Weinstraße-Wasgau, IBAN DE86 5489 1300 0071 8473 06, Kennwort „Mais fer Afrika“ überwiesen werden.

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