Montag, 05. Juli 2010
Kirche auf dem Stadtfest in LU
Der 13-jährige Arija ist im Fußball-WM-Fieber. Das Herz des jungen Albaners schlägt für Argentinien, und das möchte er auch zeigen. Die Fahne des südamerikanischen Landes hat er schon mal mitgebracht.
Sie soll ihm als Vorlage für ein Lesezeichen dienen, das er am Stand der Ökumenischen Fördergemeinschaft Ludwigshafen GmbH basteln kann. Dafür muss Arija einfach auf einen Papierstreifen die argentinische Flagge zeichnen, die dann eingeschweißt und mit einem Bändchen verziert wird. Der Junge hat so seine eigene Idee, was er damit anstellt: Es soll in seinem Zimmer an der Wand seinen Platz finden.
Auch andere Kinder fanden den Weg an den Stand der Initiative von Diakonie und Caritasverband, deren Schwerpunkt in der sozialen Brennpunktsarbeit liegt. Die Fördergemeinschaft war eine von rund 15 überwiegend katholischen Einrichtungen und Verbänden aus Ludwigshafen, die sich am vergangenen Sonntag im Rahmen des Ludwigshafener Stadtfestes „SpektakuLUm“ an der Kirchenmeile in der Innenstadt beteiligte. Den Festbesuchern bot sich eine bunte Angebotspalette – von Infotafeln bis zu Mitmach-Aktionen. Auch die Kirchenzeitung „der pilger“ war mit einem Stand vertreten.
Die Kolpingsfamilie Oggersheim lud zu Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ein und präsentierte per Bildschirm ihre Aktivitäten – von der Seniorenfahrt, über Bildungsangebote bis zum alljährlich stattfindenden Weihnachtsmarkt. Für die Kleinsten gab es einen mit Gas gefüllten Luftballon. Die Malteser wandten sich vor allem an die älteren Besucher und machten auf Hilfeleistungen wie Hausnotruf oder Verpflegung für zuhause aufmerksam. Und wer mochte, konnte seinen Blutdruck messen.
Seit 20 Jahren besteht der Arbeitskreis Gewalt gegen Frauen, dem 28 Einrichtungen – darunter das Caritas-Zentrum, die Gleichstellungsstelle der Chemiestadt und das Polizeipräsidium Rheinpfalz – angehören. Wie Sylvia Boltz, die Beauftragte für Frauen und Kinder beim Polizeipräsidium Rheinpfalz berichtete, „kommen vor allem Multiplikatorinnen von Einrichtungen an den Stand und nehmen sich Infomaterial mit“. Aber auch die ein oder andere Betroffene greife zum Info-Flyer. Rund hundert Einzelberatungen pro Jahr führt die Kriminalhauptkommissarin durch. Hinzu kommen die telefonischen Kontakte. „In der letzten Zeit melden sich verstärkt Opfer sexuellen Missbrauchs – auch männliche Betroffene“, so die Beobachtung von Sylvia Boltz.
Gegen eine Spende konnten sich die Besucher bei den sommerlich-heißen Temperaturen am Stand des Caritas-Förderzentrums St. Martin mit Apfelsaft und Mineralwasser erfrischen. „Wir möchten Mitglieder für unseren Förderverein werben“, bekannte Rainer Fabian, der Vorsitzende des 72 Mitglieder zählenden Vereins. In Zeiten knapper Kassen werde dies immer notwendiger um, die Zukunft des Übernachtungs- und Eingliederungsheims zu sichern. Sportlich ging es bei der Deutschen Jugendkraft (DJK) zu – repräsentiert durch die vier Ludwigshafener DJK-Vereine aus Friesenheim, Oppau, Maudach und der Gartenstadt. An Tischtennisplatten im Miniaturformat konnten Interessierte ihr Können unter Beweis stellen.
Vertreten auf der Kirchenmeile waren außerdem unter anderen der Arbeitskreis Weltkirche aus Maudach und Rheingönheim, das Heinrich Pesch Haus, die Ludwigshafener Werkstätten für Behinderte, das Max-Hochrhein-Haus für psychisch kranke Menschen, die Ludwig-Wolker-Freizeitstätte der katholischen Gesamtkirchengemeinde sowie die Pfarreiengemeinschaft Heilig Geist, St. Ludwig und Herz-Jesu.
Spannende Geschichten wusste Christine Angeli, Erzieherin in der Kindertagesstätte St. Sebastian II, zu erzählen. Auf einer Bank inmitten der Kirchenmeile konnten die kleinen Besucher Platz nehmen und sich in eine andere Welt entführen lassen. (Schreiben Sie Ihre Meinung zu diesem Beitrag an Autorin Petra Derst)