Donnerstag, 09. Dezember 2010
Europa braucht neue Fortschrittsidee
Jesuitenpater Stefan Dartmann neuer Chef des Osteuropahilfswerks
Der neue Hauptgeschäftsführer von Renovabis, Stefan Dartmann, will das Osteuropahilfswerk der deutschen Katholiken zu einem Vorreiter in der Ökumene machen. Der damit verbundenen Konflikte sei er sich bewusst, sagte der Jesuitenpater am 2. Dezember bei seiner Amtseinführung in Freising. Renovabis sei aber eine Solidaritätsaktion mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa, nicht nur mit den Katholiken. In der Ökumene seien Eigenschaften wie Geduld und Ausdauer gefragt. Dies habe er in seinen 20 Jahren in der schwedischen Diaspora gelernt.
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hatte als Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz zuvor die offizielle Einführung vorgenommen. Dabei dankte er auch Dartmanns Vorgänger, Pater Dietger Demuth, der acht Jahre lang an der Spitze von Renovabis stand. Schick warb dafür, sich den Herausforderungen der Zeit ohne Angst zu stellen. „Jesus Christus und das Evangelium sind nicht in der Krise, sie können vielmehr unsere Krise überwinden.“ Für die Zukunft des zusammenwachsenden Europas sei auch der Gedanke der Versöhnung wichtig. „Da sind wir noch nicht am Ende.“
Europa braucht nach den Worten des Münchner Kardinals Reinhard Marx eine neue Fortschrittsidee. Gerade nach der Finanzkrise dürfe diese nicht nur technisch und materiell ausgerichtet sein, sondern müsste den Menschen in den Mittelpunkt stellen, sagte Marx bei der Einführung des neuen RenovabisHauptgeschäftsführers. Die katholische Kirche sei dafür eine Expertin.
Der Prager Erzbischof Dominik Duka hob hervor, die Kirchen müssten Brücken bauen, wo die Annäherung mit politischen Mitteln nicht gelinge. Dies habe sich gerade in der Beziehung zwischen Deutschen und Tschechen bewährt. Dabei dankte er Renovabis für die Mithilfe.