Freitag, 09. Juni 2023
Äthiopier leiden unter Dürre
UN-Bericht: 1,8 Millionen Menschen auf der Flucht
Wegen der anhaltenden Dürre in Äthiopien haben 1,8 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen. Das geht aus dem Jahresbericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) für das ostafrikanische Land hervor, der am 2. Juni in Genf veröffentlicht wurde. Demnach ist ein Fünftel aller Vertriebenen in Äthiopien wegen der Folgen von Trockenheit auf der Flucht.
Betroffen sind laut dem UN-Bericht vor allem die südlichen und östlichen Landesteile, insgesamt aber drei Viertel des äthiopischen Staatsgebiets. Die Organisation in Genf rechnet damit, dass das Land wie auch weitere Regionen am Horn von Afrika in diesem Jahr den sechsten Ausfall der Regensaison in Folge erlebt. Ein solches Phänomen sei in der Geschichte bislang nicht bekannt, betonte die Leiterin der IOM-Mission in Äthiopien, Abibatou Wane-Fall. Es sei damit zu rechnen, dass sich die Fluchtbewegungen in den kommenden Monaten fortsetzen.
Zugleich vermerkt der Bericht, seit einem Friedensabkommen im November erlaube eine verbesserte Sicherheitslage humanitäre Hilfe im Norden. Dort herrschte zwei Jahre lang ein bürgerkriegsähnlicher Konflikt, der sich von der Region Tigray auch auf die benachbarten Regionen Amhara und Afar ausbreitete und viele Menschen in die Flucht trieb. Insgesamt verließen aufgrund von Konflikt, Naturkatastrophen und wirtschaftlicher Not laut IOM rund 250 000 Äthiopier ihr Land. (kna)