Tagung steht im Zeichen zweier Jubiläen

Den Abschluss des Treffens bildet ein Gottesdienst im Straßburger Münster. Die Predigt hält Bischof Karl-Heinz Wiesemann. (Foto: franzeldr/AdobeStock)

Straßburg: Edith-Stein-Gesellschaft feiert 30-jähriges Bestehen und „Edith Stein – 25 Jahre Patronin Europas“

Vor 30 Jahren, am 30. April 1994, wurde im Kloster St. Magdalena in Speyer die Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland (ESGD) gegründet. Vor 25 Jahren erhob Papst Johannes Paul II. Edith Stein zur Patronin Europas. Diese beiden Jubiläen stehen vom 14. bis 16. Juni im Mittelpunkt der Jahreskonferenz der ESGD im Centre Culturel Saint-Thomas in Straßburg.
 
Die rund 80 Teilnehmer erwarten drei Tage, die geprägt sind von Feierlichkeiten, Informationen, aber auch von kulturellen Inhalten, Gottesdiensten und Austausch. Nach Angaben der ESGD-Geschäftsführerin, Schwester Karola Dróżdż, ist es das erste Mal, dass der Verein in Frankreich tagt. Dabei wurde der Ort nicht zufällig gewählt. „Edith Stein hatte auf dem Weg nach Paris, wo sie an einer Tagung teilnahm, am 6. und 7. September 1932 in Straßburg Station gemacht“, erzählt die Dominikanerin des Klosters St. Magdalena. Gleichzeitig blickt sie dankbar auf das 30-jährige Bestehen der ESGD zurück. „Als Papst Johannes Paul II. 1987 Speyer besuchte, hat er uns Schwestern von St. Magdalena dazu ermutigt, treue Hüter des Erbes von Edith Stein zu sein. „Seit drei Jahrzehnten machen wir das mit Hilfe der Edith-Stein-Gesellschaft, die ihren Sitz in Speyer hat.“ Und stolz fügt sie hinzu: „Abgesehen von ihrer Kindheit in Breslau lebte Edith Stein acht Jahre in unserem Kloster und damit am längsten in der Domstadt.“

Eröffnet wird die Jahreskonferenz in der elsässischen Metropole am 14. Juni um 19.30 Uhr durch die ESGD-Präsidentin Dr. Beate Beckmann-Zöller. Ein erster Programmhöhepunkt ist die Wahl des Vorstandes im Rahmen der Mitgliederversammlung. Gleich zwei öffentliche Vorträge zum Thema Europa dominieren den Vormittag am 15. Juni. Über „Zeitgemäßes Christsein in Europa“ spricht der Jesuitenpater und Professor an der Hochschule der französischen Jesuiten (Centre Sèvres) in Paris, Dr. Christoph Theobald. Stellung zu seinen Ausführungen nimmt im Anschluss die Philosophin Dr. Laurence Bur von der Universität Straßburg. „,Gründe, die für Gott und den Menschen sprechen‘. Edith Steins Beitrag zu Europas Kernwerten“, lautet der Titel des Vortrags von Professor DDr. Claudia Mariéle Wulf. Die Theologin und Philosophin, die dem Vorstand der ESGD angehört, ist an der Saint-Paul-University im kanadischen Ottawa tätig. Mit den Inhalten von Professor Wulf setzt sich danach die Philosophin und stellvertretende Leiterin des Edith-Stein-Archivs in Köln, Dr. Monika Adamczyk-Enriquez, auseinander.

Am Nachmittag ist die Besichtigung des Europaparlaments vorgesehen, bevor am Abend mit einem geistlichen Impuls, Grußworten und einem Sektempfang mit Jubiläumstorte das 30-jährige Bestehen der Edith-Stein-Gesellschaft gefeiert wird. Erwartet zu dem Fest werden auch Vertreter von Edith-Stein-Gesellschaften aus anderen Ländern, etwa aus Österreich, Polen und Frankreich.

Am Abschlusstag stehen ein Stadtrundgang und eine Rundfahrt im Touristenzug auf dem Programm. Mit einer Eucharistiefeier um 11 Uhr in deutscher und französischer Sprache im Münster endet die Jahreskonferenz. Hauptzelebrant ist der Straßburger Weihbischof Christian Kratz. Der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann hält die Predigt. Anschließend folgt ein Stehempfang im Pfarrsaal Münsterhof in der Nähe der Kathedrale. (pede)