Redaktion der pilger

Mittwoch, 21. Juli 2010

Gemeindepastoral: In St. Ingbert ist noch alles offen

Die Pfarrverbandsbesuche im Rahmen des Papiers „Gemeindepastoral 2015“ sind abgeschlossen, doch mancherorts gehen die Diskussionen weiter. Etwa in St. Ingbert. Dort herrscht Unmut unter den Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräten über die geplante Pfarreienstruktur.

Diese sieht laut Plan die Bildung von zwei Pfarreien vor: St. Ingbert 1 mit den Gemeinden St. Josef, St. Hildegard, Herz-Mariä, St. Pirmin und St. Michael, St. Konrad und Schnappach-St. Barbara mit insgesamt rund 15000 Katholiken sowie St. Ingbert 2 mit Rohrbach-St. Johannes, Hassel-Herz Jesu und Oberwürzbach-Herz Jesu mit etwa 8000 Katholiken.

Viele der Ehrenamtlichen wenden sich gegen die Bildung einer in ihren Augen „Mammut-Pfarrei“ St. Ingbert 1, die ursprünglich bereits ab dem 1. September dieses Jahres aufgrund des Weggangs zwei­er Seelsorger und fehlender Nachfolger aus sieben Pfarreien entstehen sollte. Stattdessen machen sie sich für die Teilung von St. Ingbert 1 in zwei Stadtpfarreien stark. Ansonsten befürchten sie negative Auswirkungen auf die Seelsorge.

Um die Sachlage noch einmal zu erörtern, trafen die beiden Domkapitulare Josef Damian Szuba und Franz Vogelgesang am 28. Juni in St. Ingbert mit sämtlichen Mitgliedern der Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräte der Innenstadtpfarreien zusammen. „Dort verteidigten wir die geplante Lösung mit insgesamt zwei Pfarreien für St. Ingbert“, unterstreicht Domkapitular Vogelgesang gegenüber dem „pilger“. „In der Sitzung des Allgemeinen Geistlichen Rates am darauf folgenden Tag haben wir dann die Bedenken aus St. Ingbert vorgetragen.“ Daraufhin sei bis zur endgültigen Entscheidung über die neuen Strukturen Ende des Jahres folgendes beschlossen worden: Pfarrer Arno Vogt erhält ab 1. September in einer Übergangsphase zusätzlich zu den Pfarreien St. Josef und Hassel-Herz Jesu die vakanten Pfarreien St. Hildegard mit Schnappach-St. Barbara und Herz Mariä als Administrator. Pfarrer Stephan Meßner von St. Franziskus und St. Konrad wird ab dem gleichen Zeitpunkt Administrator von St. Pirmin und St. Michael. Die Beschlüsse teilte Domkapitular Vogelgesang zwischenzeitlich den Vorsitzenden sämtlicher Pfarrgemeinderäte von St. Ingbert in einem Brief mit und stellte klar, dass bis zum Diözesanforum Mitte November dieses Jahres noch alles offen ist. 

Drei Vorschläge für einen künftigen Pfarreienzuschnitt in St. Ingbert liegen laut Vogelgesang bislang auf dem Tisch. Dabei handelt es sich einmal um den Vorschlag des Bistums, der die Bildung zweier Pfarreien St. Ingbert 1 und St. Ingbert 2 vorsieht. Ein zweiter Vorschlag geht ebenfalls von zwei Pfarreien aus, allerdings mit veränderten Konstellationen, so dass in beiden Pfarreien sowohl Gemeinden aus den Stadtteilen als auch aus der Innenstadt vertreten sind. Danach ergibt sich folgendes Bild: St. Hildegard, Herz Mariä, St. Pirmin und St. Michael sowie Rohrbach-St. Johannes bilden die eine Pfarrei und St. Josef, St. Konrad, St. Franziskus, Hassel-Herz Jesu und Oberwürzbach-Herz Jesu die zweite Pfarrei. Der dritte Vorschlag stammt aus St. Ingbert selbst und hat die Schaffung dreier Pfarreien zum Ziel. Der Kern der Idee besteht darin, die große Stadtpfarrei St. Ingbert 1 in zwei Gemeinden zu teilen: zum einen in St. Josef mit St. Konrad und St. Franziskus und zum anderen in St. Hildegard mit Schnappach-St. Barbara, Herz Mariä sowie St. Pirmin und St. Michael. Die dritte Pfarrei entspricht St. Ingbert 2 mit Rohrbach-St. Johannes, Hassel-Herz Jesu und Oberwürzbach-Herz Jesu.  

Pfarrer Arno Vogt, derzeitiger Seelsorger von St. Josef und Hassel-Herz Jesu, kann sich zwei Innenstadtpfarreien durchaus vorstellen. Allerdings befürchtet er, dass aufgrund der abnehmenden Katholikenzahl in den nächsten Jahren erneut eine Reform ansteht, wenn nicht stärker zusammengelegt wird. Vogt hat durchaus Verständnis für die Vorbehalte und Ängste zahlreicher Gemeindemitglieder. Dennoch überwiegen für ihn die positiven Aspekte einer einzigen Innenstadtpfarrei. „Jede Gemeinde im Zentrum ist innerhalb von fünf Minuten erreichbar. Die sehr kurzen Entfernungen bieten beste Voraussetzungen für eine noch intensiverere Zusammenarbeit und die Koordination in einer Hand.“ 

Insgesamt glaubt Pfarrer Vogt, dass es notwendig ist, in einer Zeit des abnehmenden Glaubens neue Wege zu gehen, um die Seelsorge zu beleben. Als Beispiel nennt er die Neuevangelisierung. Dafür seien jedoch sowohl haupt- als auch ehrenamtliche Kräfte notwendig. Sie zu entlasten, damit sie sich neuen Aufgaben zuwenden können – dazu schaffe nach Ansicht Vogts eine neue Pfarreienstruktur die Voraussetzungen.   pede

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