Redaktion der pilger

Dienstag, 26. März 2024

Auferstehung

Auferstehung Jesu Christi. Glasfenster aus dem Chorraum der Stiftskirche in Neustadt, Ende des 14. Jahrhunderts. Historisches Museum der Pfalz, Speyer. (Foto: Historisches Museum der Pfalz, Speyer)

Der Tod wurde ein für allemal besiegt, entmachtet

Mit großer Kraft, wie vor allem das wehende Gewand unterstreicht, steigt Jesus Christus aus dem Grab, das hier die Gestalt eines marmornen Sarkophags hat. Unser Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Mitte eines der ursprünglichen Fenster vom 14. Jahrhundert im Chorraum der Stiftskirche in Neustadt. Im gesamten Fensterteil sind noch rechts und links zwei Engel mit gefalteten Händen zu sehen, die auf dem Rand des Sarkophags knien, sowie die davor niedergestreckten Wächter.

Dies wurde zum traditionellen „Osterbild“ der Christen im Westen, bei den orthodoxen Christen im Osten ist es der in die Unterwelt hinabsteigende Jesus Christus, der Adam und Eva befreit. In der Heiligen Schrift steht nichts davon. Diese „Leerstelle“ füllte, wie so oft, eine apokryphe Schrift: Das Nikodemus-Evangelium aus dem vierten Jahrhundert erzählt von jenem Abstieg, der sogar in unser Glaubensbekenntnis kam, wenn wir beten: „hinabgestiegen in das Reich des Todes“.

Weiter vorne im Nikodemus-Evangelium wird erzählt, wie die Grabwächter „den Hohenpriestern, Priestern und Leviten“ von der Auferstehung Jesu Christi berichten: Es habe um Mitternacht ein „großes Erdbeben“ gegeben, ein Engel, der „leuchtete wie Schnee und wie ein Blitz“, sei vom Himmel gekommen, habe den Stein vom Grab gewälzt und sich auf ihn gesetzt. „Wir erschraken gewaltig und lagen wie tot.“ Von der Auferstehung selbst erzählen sie nichts, wohl von den Frauen, die kamen, und von dem, was der Engel ihnen sagte: „Er ist auferweckt worden von den Toten.“

Es kommt auch gar nicht auf alle diese Umstände an. Entscheidend ist allein dieses Eine: „Er ist auferweckt worden von den Toten.“ Und wie die bezeugen, die dem Auferstandenen begegnet sind: „Der Herr ist wirklich auferstanden.“ Felsenfest überzeugt und eindringlich zugleich sagt uns der Apostel Paulus: Das ist das Evangelium schlechthin, durch das wir gerettet werden. Alles ist nichts, wenn Jesus Christus nicht von den Toten auferweckt worden wäre. Wir wären auf immer verloren.

Und dann legt Paulus sein unerschütterliches Zeugnis ab: „Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden“ (erster Korintherbrief 15,20–22). Paulus sagt nicht, dass er das glaubt, sondern dass es so ist. Dieses „ist“ ist absolut.

Tatsächlich ist dies das Evangelium schlechthin: die gute Botschaft, nein: die beste Botschaft aller Zeiten. Jesus Christus ist von den Toten auferstanden, und er wird auch uns auferwecken. Jesus Christus lebt, und er wird auch uns das Leben schenken, ja, das Leben in Fülle. Angesichts dieses Bildes des gerade auferstehenden Jesus Christus können wir nicht mehr an uns halten vor Freude.

Und lauthals singen wir unsere Freude aus uns heraus: „Freu dich, erlöste Christenheit, freu dich und singe, der Heiland ist erstanden heut, Halleluja, sing fröhlich: Halleluja! … So wirst zum Leben du erstehn, freu dich und singe, und deinen Heiland ewig sehn, Halleluja. Sing fröhlich: Halleluja!“ Diese pure Freude ist unser Lebenselixier auf immer und ewig.(kh)

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