Donnerstag, 18. Januar 2024
Miteinander auf Augenhöhe
Neujahrsempfang des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz-Ruanda – Blick auf 42 erfolgreiche Jahre
Zum ersten Mal hat der traditionelle Neujahrsempfang des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz–Ruanda in Ludwigshafen stattgefunden. Rund 100 Mitglieder kamen am Freitag, 12. Januar, im Maudacher Pfarrheim St. Michael zusammen und blickten mit Partnerschafts-Initiator, Ministerpräsident a. D. Bernhard Vogel, auf die Geschichte, aber auch die aktuellen Projekte der Partnerschaft, die bereits seit 1982 besteht.
„Die Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe“, betonte Präsident Norbert Neuser in seiner Begrüßung. Es sei schön, dass viele junge Menschen diese Partnerschaft mittragen. Besonders freute sich der Präsident über zwei Ehrengäste – Weihbischof Otto Georgens und Ministerpräsident a. D. Dr. Bernhard Vogel, der die Partnerschaft vor über 40 Jahren ins Leben gerufen hatte.
Im Gespräch mit Vereins-Geschäftsführerin Christina Berthold blickten Vogel und Georgens dann auf die Geschichte des Vereins zurück. „Wir wollten damals nicht von Entwicklungshilfe sprechen, sondern eine Graswurzelpartnerschaft zu einem Land fördern und damit helfen, dass es diesem Land in Zukunft besser geht“, erinnerte sich Bernhard Vogel an die Ursprünge der Partnerschaft zurück. Unter Graswurzelpartnerschaft versteht man eine Partnerschaft zwischen einzelnen Einrichtungen wie etwa Vereinen, Gemeinden und Schulen.
Vogel freute sich, dass die Partnerschaft heute noch lebt – und das mit Erfolg. „Nach 42 Jahren kann man sagen, dass die Graswurzelpartnerschaft gelungen ist“. Die Partnerschaft zwischen Ruanda und Rheinland-Pfalz habe sich allerdings verändert – „von einer Partnerschaft zwischen ungleichen Partnern, zwischen Gebenden und Nehmenden, hin zu einer Partnerschaft, in der Ruanda heute sagt, was es für die Zukunft erreichen will“, so Vogel. Ruanda sei heute ein selbstbewusster und bedingt demokratischer Staat.
Auch die Diözese Speyer war von Anfang an bei der Partnerschaft dabei, wie Weihbischof Georgens berichtete. „Wir hatten damals noch keine Partnerdiözese. Von daher war die Beziehung zu Ruanda etwas Besonderes“. Im August wird Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann erstmals nach Ruanda reisen.
Für die Zukunft wünschte sich Bernhard Vogel, dass die Partnerschaft eine lebendige Graswurzelpartnerschaft bleibe – und das auf Augenhöhe mit Ruanda. „Wir dürfen über die Sorgen in Deutschland die viel größeren Sorgen in der Welt nicht vergessen und weiter konkret einem Land helfen“, betonte er.
Dass und wie lebendig die Partnerschaft gelebt wird, zeigte der Bericht von Lehrern und Schülern der IGS Ludwigshafen-Gartenstadt, die im vergangenen Jahr bereichernde Tage in Ruanda und bei der Partnerschule in Rwankuba verbrachten. Auch auf wirtschaftlicher Seite trägt die Partnerschaft Früchte – so wird das Mainzer Unternehmen Biontech in Ruanda eine Impfstofffabrik errichten. (ako)