Mittwoch, 09. August 2023
Ein starkes Zeichen weltweiter Solidarität
Zum Pilger-Jubiläum: Die Aktion Silbermöwe
Die „Aktion Silbermöwe“ ist bis heute in der Kirchenpresse Deutschlands eine einzigartige Einrichtung. Jährlich spenden Leserinnen und Leser des „pilger“ kleinere und größere Beiträge für Projekte von Missionarinnen und Missionaren aus dem Bistum Speyer in aller Welt, aber auch für die Arbeit der Hilfswerke und die Katastrophenhilfe. Seit Gründung des kleinen Leserhilfswerks kamen so Spendengelder in zweistelliger Millionenhöhe zusammen, von 2020 bis 2022 allein 995 000 Euro.
Rückblick: Im Zusammenhang mit dem Eucharistischen Weltkongress 1960 in München wurden „Paten“ gesucht, die mit ihren Spenden Katholikinnen und Katholiken aus den „Missionsländern“ die Teilnahme an der Veranstaltung ermöglichen sollten. Da das Spendenaufkommen aus Speyer an der Spitze der Beiträge aller deutschen Diözesen stand, besuchte nach Abschluss des Kongresses eine Gruppe Bischof Emanuel, um auf diese Weise ihren Dank abzustatten für das Engagement der Katholiken zwischen Rhein und Saar. Nach der großen Resonanz aus der Leserschaft auf die Initiative regte der damalige „pilger“-Redakteur und spätere Domkapitular Johannes M. Dörr an, die „Aktion Silbermöwe“ als ständige Hilfseinrichtung weiterzuführen. Daraus ist im Laufe der Jahre ein kleines Hilfswerk entstanden.
Ohne Abzug gehen die Spenden an die Empfänger. Denn alle anfallenden Arbeiten werden in Zusammenarbeit von Redaktion, der Abteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat sowie der Bischöflichen Finanzkammer erledigt. Bei der Aktion Silbermöwe ging es aber nie nur um das Sammeln von Spenden. Seit Beginn ist wichtig, Ursachen von Hunger, Armut und Ausbeutung zu beleuchten und deutlich zu machen, wie der Lebensstil in den Ländern des Nordens und weltwirtschaftliche Strukturen damit zusammenhängen.
„Besuche von Menschen aus Ländern des globalen Südens und die Begegnung mit ihnen sind eine große Bereicherung für unsere Arbeit“, so die Redaktion des „pilger“. In den zurückliegenden Jahren ist die Zahl der unterstützten Projekte zurückgegangen, weil auch immer weniger Ordensleute, Priester und Entwicklungshelferinnen und -helfer aus dem Bistum in Ländern des Südens tätig sind. Die „Silbermöwe“ bleibt ein schönes Zeichen der Solidarität. Deshalb wünscht sich Weihbischof Otto Georgens, Bischofsvikar für weltkirchliche Aufgaben, „dass die ,Aktion Silbermöwe‘ auch in Zukunft an der Brücke zu den Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika weiterbaut und zu einem dauerhaften partnerschaftlichen Miteinander beiträgt“.(Norbert Rönn)