„Vom Hören zum Handeln“

In Kleingruppen kartierten die Teilnehmenden in ihrem Viertel, in dem sie leben, mit Jakobsleitern, wo Gott wirken könnte. (Foto: Privat)

Zweiter ökumenischer Werktag zur Zukunft der Kirche in Kaiserslautern

„Vom Hören zum Handeln“, so war ein Werktag zur Zukunft der Kirche überschrieben. Veranstaltet wurde er am 16. März von den Laboratorien der pfälzischen Landeskirche, der ökumenischen Initiative „Schon jetzt“ von Bistum Speyer und Landeskirche und dem Freundeskreis für Missionarische Dienste in der Pfalz im Pfarrheim St. Rochus in Kaiserslautern.

Ziel war es, herauszufinden, wo und mit welchen Menschen Kirche neu erlebbar gemacht werden kann. Hintergrund ist das Konzept „Fresh Expressions of Church“ (Fresh X) aus England. Zu Beginn hörten die 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem meditativen Gebet in sich hinein, wo Gott wirkt. In einem zweiten Schritt ging es um die eigene Berufung. „Bin ich eher der vorsichtige Typ und übernehme schon etablierte Konzepte von Kirche oder versuche ich, innovativ zu sein“, fasst Pfarrer Tim Kaufmann die Bandbreite zusammen. 15 Aussagen auf Kärtchen zu „Nachfolge ist für mich ...“ halfen dabei.

Pfarrer Martin Henninger stellte das Projekt einer methodistischen Pfarrerin aus England vor, als Beispiel, wie neue Gemeindearbeit aussehen könnte. Diese stellte fest, wer zu welchen Zeiten in ihrem Viertel unterwegs war und was die Leute brauchten oder einbringen wollten.Schließlich buk sie regelmäßig mit den Menschen Brot und verschenkte es. „Das hat das Bedürfnis der Menschen nach Gemeinschaft und Gesehen werden befriedigt“, sagt Kaufmann. Nach und nach habe sich eine Art Liturgie dazu entwickelt mit einem Segen am Schluss. Auch die Werktags-Teilnehmer versuchten sich in einer Sozialraumanalyse und kartierten in ihrem Viertel mit Jakobsleitern, wo Gott wirken könnte.
Gemeindeaufbau funktioniere, wenn es gelinge, die Leute zu involvieren und zu vernetzen, zieht Pfarrerin Katharina Jaehn von den Labora­torien ein Fazit. Den Glauben könne man nicht erzwingen, es sei aber wichtig, dass man keinen Bogen um ihn herum mache, weist sie auf eine Gratwanderung hin. Letztlich sei Gemeinde dort, wo Menschen sich treffen und über ihren Glauben ins Gespräch kommen. (FLOR)