Donnerstag, 20. Juni 2024
Bunter und vielsprachiger Austausch
Priester der Weltkirche aus 13 Diözesen oder Ordensgemeinschaften trafen sich im Kloster Neustadt
Bunt und vielsprachig waren die Gesprächsgruppen der Priester aus der Weltkirche, die sich am 5. Juni zu einem Austausch im Kloster Neustadt getroffen hatten. Beim genauen Hinsehen waren es aber doch Vertreter aus „nur“ 13 verschiedenen Diözesen oder Ordensgemeinschaften, die auf Einladung von Ordinariatsdirektorin Christine Lambrich, die die Personalabteilung des Bistums leitet, zu einem Austausch gekommen waren.
Für die Priester aus den verschiedenen Regionen der Welt ist es selbstverständlich, dass sich die Kirche im Bistum Speyer aufgrund vieler kultureller und politischer Rahmenbedingen von den Kirchen ihrer Heimat unterscheidet. Da liegt es auch auf der Hand, dass es zu Spannungen kommt, in vielen Fällen aber auch zu Bereicherungen: Weltkirche und Diözese begegnen sich und beschenken sich dadurch.
Der Schilderung eines Priesters aus Kerala (Südwest-Indien), der berichtet, wie oft Menschen das Gespräch mit ihm suchen, ihn einladen, froh darüber sind, dass durch ihn Eucharistiefeiern auch vor Ort und an Wochentagen möglich sind, konnten sich alle anschließen. Die Seelsorger erfahren immer wieder viel Wertschätzung in den Gemeinden. Dabei übersehen sie nicht, dass sie hier nicht das Ansehen eines „Hochwürdens“ haben, wie sie es in ihrer Heimat kennen, wo der Priester oft noch auf einem Sockel steht.
Doch es geht ihnen auch nicht um ihr Ansehen. Ihre Mitarbeit verstehen sie in dieser Zeit des Umbruchs und Wandels vielmehr als Dienst an der Kirche und der Gesellschaft überhaupt: „Wir möchten die Zukunft der Kirche offenhalten und durch unsere Mitarbeit in der Diözese als Priester sichtbar werden lassen, dass die Kirche nach katholischem Verständnis ein Sakrament ist, ein In-und-Miteinander von göttlichem und menschlichem Handeln“, fasste ein Priester aus Afrika zusammen und ergänzte: „Manchmal entsteht der Eindruck, dass dies vergessen werden könnte.“ Dann bleibe zwar ein gewisser Wohlstand und eine im Vergleich zur Heimat reiche Konsumgesellschaft; zugleich aber führe dieses schwindende Reden über Gott und sein größeres Heil zu einer Verarmung und zu Oberflächlichkeit.
Nur selten nehmen die Priester der Weltkirche diskriminierende und rassistische Äußerungen wahr. „Vor allem im Kirchenvolk sind wir gerne gesehen“, stellen sie fest, und das „ermutigt“ – so dass das Heimweh immer kleiner werde.(zg)