Donnerstag, 14. Oktober 2010
Priesterweihe zum Priesterjubiläum
Bischof Karl-Heinz Wiesemann will Seelsorger und Brückenbauer sein.
Vor 25 Jahren, am 10. Oktober 1985, wurde Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann vom damaligen Wiener Erzbischof Franz Kardinal König in Rom zum Priester geweiht. Den Jubiläumstag beging jetzt der Bischof auf ganz besondere Weise: In Rom spendete er dem Priesteramtskandidaten Christoph Hartmüller (25) aus Ludwigshafen sowie fünf weiteren Theologen aus Deutschland die Priesterweihe. Außerdem weihte der Bischof in der Basilika Sant'Ignazio zwei Diakone. In den Tagen vor dem Weihegottesdienst nahm der Speyerer Bischof zudem mit seinem Weihekurs in Rom an Exerzitien teil. Wenige Wochen zuvor – am 1. August – hatte Bischof Wiesemann seinen 50. Geburtstag begehen können.
Vor knapp zweieinhalb Jahren trat Bischof Wiesemann sein Bischofsamt in Speyer an. Das Wort Gottes verkündigen, die Frohe Botschaft hineinsprechen in eine Gesellschaft, die in immer größeren Teilen säkularisiert ist, in den Gemeinden die Freude am Glauben stärken und Mut machen zum Glaubenszeugnis, zum Einsatz für Menschenwürde und Gerechtigkeit, überhaupt den Menschen nahe sein: So umschreibt Wiesemann sein Amtsverständnis.
Den Menschen nahe sein: In den zurückliegenden zweieinhalb Jahren hat Bischof Wiesemann alle 24 Pfarrverbände der Diözese besucht; zurzeit nutzt er die turnusmäßigen Visitationen, um die einzelnen Pfarreien kennenzulernen. Seine Herzlichkeit, sein unkompliziertes Zugehen auf die Menschen, seine Musikleidenschaft, seine Fähigkeit zu begeistern, seine Art zu predigen – das baut Brücken zu Menschen jeden Alters. Das macht es ihm auch leichter, die Aufgaben und Herausforderungen anzugehen, die sich beispielsweise aus der zurückgehenden Zahl der Kirchenmitglieder, dem Mangel an Seelsorgepersonal und sinkenden Kirchensteuereinnahmen ergeben.
Der im ostwestfälischen Herford geborene Wiesemann studierte Theologie und Philosophie in Paderborn und Rom und wurde 1985 in der Ewigen Stadt zum Priester geweiht. Von 1986 bis 1990 war er Vikar. Dann ging er erneut nach Rom und schloss das Studium 1995 mit der Dissertation ab. Wiesemann war Pfarrer im westfälischen Menden und Brilon, als ihn Papst Johannes Paul II. 2002 zum Weihbischof in Paderborn ernannte. Papst Benedikt XVI. berief ihn Ende 2007 zum Bischof von Speyer. Sich selbst beschreibt Wiesemann als „Generation Johannes Paul II.“ Als prägende theologische Persönlichkeiten nennt er Hans Urs von Balthasar, Romano Guardini und Karl Adam.