Donnerstag, 28. April 2011
Kein Platz zum Leben
Steyler Missionsschwester Ingeburg Pircher schreibt aus Papua-Neuguinea
Die Menschen, die vor sieben Jahren ihre Insel durch den Ausbruch eines Vulkans verlassen mussten und sich notgedrungen im Urwald auf dem Festland ansiedelten, sind heute schlimmer dran als zuvor. Es gibt immer wieder Streitereien und Todesopfer, denn die Landbesitzer wollen die Flüchtlinge nicht dulden.
Zwei der Lager, in denen die Menschen lebten, sind durch Brände vollkommen zerstört worden. Die armen Leute wurden auf ihre unbewohnbare Vulkaninsel zurückgetrieben. Dort ist alles verseucht. Sie hungern. Viele Menschen erkrankten an Cholera und sind gestorben. Da der Vulkan erneut Gas und Lava auswirft, sind die Flüchtlinge wieder auf das Festland gekommen. Die beiden in unserem Missionsgebiet noch verbliebenen Flüchtlingslager sind vollkommen überfüllt. 20000 Menschen wissen nicht, wo sie ein Recht auf Leben haben. Alle Hilfsorganisationen haben sich zurückgezogen. Die erbärmlichen aus Bambus errichteten Hütten und Schulen müssten erneuert werden. Es kommt jedoch keine Hilfe.
Wir Schwestern sind zur Zeit die einzigen, die sich um die Flüchtlinge kümmern. So oft wir können, besuchen wir die Menschen im Urwald und bringen ihnen Hilfe in Form von Medikamenten, Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Dingen. Wir möchten den armen Menschen Mut machen, aber unsere Mittel sind begrenzt.
So möchte ich über die Aktion Silbermöwe um die Mithilfe aus der Heimat bitten. Die Spenden können hier wahre Wunder wirken.