Donnerstag, 10. März 2011
Die Misereor-Fastenaktion 2011: Menschenwürdig leben. Überall
Eröffnung am 13. März in Regensburg
Eine Milliarde Menschen leben zur Zeit in einem Slum einer Großstadt – jeder sechste Mensch weltweit! Diese Zahl wird sich nach Angaben der Vereinten Nationen bis 2030 verdoppeln, 2050 werden es sogar 3,5 Milliarden Menschen sein. Die Armut wächst schnell in den Ballungsgebieten.
„Die zunehmende Verstädterung in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas treibt immer mehr Menschen in entwürdigende Lebensumstände. Sie kommen voller Hoffnung auf Jobs für die Eltern und Bildungsmöglichkeiten für ihre Kinder. Doch die Realität ist eine andere: Sie landen am Rande der Großstädte in Slums ohne Kanalisation und ohne sanitäre Infrastruktur. Sie hausen unter Planen und Pappkartons und sind dort vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Denn oft werden sie gewaltsam vertrieben, weil in den schnell wachsenden Metropolen Bauland rar ist“, so Mirereor-Bischof Werner Thissen.
Das katholische Hilfswerk will auf die prekäre Situation von Millionen Menschen in städtischen Elendsquartieren und Slums aufmerksam machen. Deshalb steht die Misereor-Fastenaktion 2011 unter dem Leitwort „Menschenwürdig leben. Überall“. Mangelnde Hygiene und unzureichende Ernährung, die Verbreitung von Krankheiten und alltägliche Gewalt prägten das Leben in bedrückender Enge. „Viele leben buchstäblich auf einer Müllkippe und sortieren den Dreck einer Großstadt in der Hoffnung auf ein paar Cent am Tag“, so Thissen.
Mit vielen sozialen Projekten in städtischen Elendsvierteln weltweit versuche Misereor die Lebensumstände der Bewohner zu verbessern. „Aber da passiert immer noch viel zu wenig.“ Durch den raschen Zuzug seien immer mehr Menschen auf Hilfe angewiesen. Deshalb plane Misereor, seine Projektarbeit in den Slums in den kommenden Jahren zu intensivieren.
Mit der 53. Fastenaktion trägt Misereor dieses Thema in die 12000 katholischen Pfarrgemeinden und in die Öffentlichkeit. Eröffnet wird die bundesweite Fastenaktion am 13. März mit einem Gottesdienst im Regensburger Dom, an dem auch Gäste aus den Südkontinenten teilnehmen. Ihren Höhepunkt findet die Fastenaktion am fünften Fastensonntag, dem 10. April, wenn in allen katholischen Gottesdiensten über die Arbeit berichtet und um Spenden gebeten wird.
(Redaktion)
Stichwort: Misereor
Misereor wurde 1958 von den Bischöfen als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt ins Leben gerufen. Mit der jährlichen Fastenaktion bittet das Hilfswerk um Unterstützung fü̈r diese Arbeit. Zur Zeit fördert Misereor in rund einhundert Ländern ü̈ber 4500 Projekte. „Hilfe zur Selbsthilfe“ ist dabei entscheidendes Förder-Kriterium. Seit 1958 wurden so knapp 100000 Projekte mit 5,5 Milliarden Euro unterstützt.
Weitere Infos auf www.misereor.de