Montag, 17. April 2023
Altes Schwesternhaus war nicht zu retten
Gemeinnütziges Siedlungswerk Speyer errichtet in Maikammer neues Gebäude mit 13 Wohnungen
Noch fehlt im Außenbereich der allerletzte Schliff. Doch die Wohnungen sind schon bezugsfertig. Richtig schick ist das Ensemble, das die Gemeinnützige Siedlungswerk Speyer GmbH (GSW) auf dem Gelände des ehemaligen Schwesternhauses in der Hartmannstraße in Maikammer errichtet hat. Vor wenigen Tagen fand die offizielle Einweihung statt.
GSW-Geschäftsführer Christian Rohatyn begrüßte strahlend die zahlreichen Gäste. Bereits vor viereinhalb Jahren, blickte er zurück, sei der Startschuss für das Vorhaben gefallen. Rohatyn vergaß nicht, auf die „emotional geführte Debatte“, die diese Zeit ausmachte, einzugehen. Nicht alle waren von dem Plan, das historische Gebäude durch ein neues zu ersetzen, begeistert. Doch es war nicht zu retten: Die Brandschutzauflagen waren zu hoch. Froh zeigte sich der Geschäftsführer, dass der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde Heilige Maria Mutter der Kirche sich entschieden hatte, dem Siedlungswerk nicht nur das 1 600 Quadratmeter große Grundstück in Erbpacht zu überlassen, sondern ihm auch den Auftrag für einen Neubau zu übertragen – „trotz der heftigen Diskussion“.
Von Oktober bis Dezember 2021 wurde das alte Gebäude abgerissen. Und nach 14 Monaten Bauzeit „ist das mit einem Aufzug ausgestattete Haus nun fast fertig“, betonte Rohatyn. Nach seiner Angabe sind auf einer Gesamtfläche von 1 020 Quadratmetern 13 weitestgehend barrierefreie, teilweise rollstuhlgerechte Wohnungen mit zwei, drei und vier Zimmern sowie jeweils einem Balkon oder einer Terrasse entstanden. Drei davon sind speziell als „sozialer Wohnraum“ ausgewiesen. Es gibt pro Wohnung zwei Stellplätze und insgesamt sieben Garagen. Das von Architekt Thomas Andres nach modernsten energetischen Standards konzipierte Gebäude wird zudem mit einer Wärmepumpe beheizt.
Benjamin Schmitt, Aufsichtsratsvorsitzender der GSW, erinnerte nochmals an das gute Wirken der früheren Bewohnerinnen. Die Schwestern kümmerten sich um Kranke und um die Kinder im nebenstehenden Kindergarten, unterrichteten in der Nähschule junge Frauen im Schneidern. Später war hier die Pfarrverbandsgeschäftsstelle untergebracht. In jüngster Zeit bewohnten Flüchtlinge das Haus. Dann stand es leer.
Das Haus und seine künftigen Bewohner segnete Domkapitular Peter Schappert. (wir)