Donnerstag, 27. Oktober 2022
Buch Exodus trifft moderne Technik
Messdiener Leimersheim zeigen beeindruckende Lichtershow beim zweiten „Lichterleben“
Bereits zum zweiten Mal veranstalteten die Leimersheimer Messdiener ein sogenanntes „Lichterleben“ in der Leimersheimer Kirche St. Gertrudis. Vom 21. bis 23. Oktober bot die Jugendgruppe jeweils vier Shows von etwa 20 Minuten mit dem Thema „Exodus“, die biblische Geschichte des Auszugs der Israeliten aus Ägypten, an.
Auf bildgewaltige Motive und beeindruckende Lichteffekte konnten sich die rund 770 Besucher an diesem Wochenende freuen. Die wechselnden Motive wurden auf die Fläche um den Bogen zum Chorraum der Kirche projiziert. Der Chorraum selbst wurde mit dazu passenden Lichteffekten ausgeleuchtet.
Die Geburt und der Werdegang des Mose in Ägypten wurden dargestellt sowie seine Auserwählung durch Gott am brennenden Dornbusch, die Israeliten aus Ägypten zu führen. Ebenso wurden die Plagen gezeigt, die zuvor über die Ägypter kamen. Zusammen mit den wechselnden, ineinander übergehenden Bildern wurde der jeweilige biblische Text aus dem Buch Exodus gesprochen. Eindrücklich dargestellt wurden auch die Durchquerung der Wüste und die Teilung des Roten Meeres.
Die Figuren, die man vor allem als weiße Silhouette sah, wurden von den Messdienern selbst gespielt und mittels Greenscreen-Verfahren, einer farbbasierten Bildfreistellung in der Film- und Fernsehtechnik, in die gezeigten Motive mit eingebaut.
Ganz am Ende wurde der Bibeltext thematisch in unsere heutige Zeit übertragen. Die Messdiener nahmen Bezug auf den Krieg in der Ukraine und auf Menschen, die auch heute auf der Flucht sind oder in sklavenähnlichen Verhältnissen leben. Dazu die gesprochene Stimme zu den gezeigten Szenen: „Auch heute hoffen Menschen auf Freiheit und ein besseres Leben. Auch heute fliehen Menschen vor Unterdrückung, Sklaverei und Zwangsarbeit.“
Bereits im vergangenen Jahr veranstalteten die Messdiener eine Lichtershow mit dem biblischen Thema der Schöpfungsgeschichte, für die sie mit dem Jugend-Engagementpreis Rheinland-Pfalz ausgezeichnet wurden. Dass mittlerweile einiges an Kompetenz und Erfahrung in der Jugendgruppe steckt, zeigte sich auch dadurch, dass die Show ohne fremde Licht- und Tontechniker durchgeführt werden konnte.
Die hauptsächliche Programmierarbeit bei dieser Show wurde von dem Leimersheimer Messdiener Sebastian Strauch geleistet. Er studiert mittlerweile Filmproduktion an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Ansbach. Die Begeisterung für sein Studium und für das Projekt ist ihm anzumerken. Technisches Know-How und Interesse an biblischen Themen kommen hier in idealer Form zusammen. Trotzdem betont Strauch, dass die Veranstaltung eine Gruppenleistung war. Auch die Auswahl des Themas wurde gemeinsam festgelegt: „Wir haben uns in einem Team im Frühjahr zusammengesetzt und uns überlegt, was könnte nach der Genesis gut passen und was gäbe ein gutes Bildmaterial.“ Strauch erklärt weiter: „Wir haben uns ziemlich eng am Bibeltext orientiert, auch an der Jugendbibel, die etwas lockerer formuliert ist.“ Neben der Programmierarbeit waren die Aufbauarbeit der Technik in der Kirche, die Koordination und Organisation der Dienste und die Dienste an den Abenden selbst eine erwähnenswerte Gruppenleistung. (Yvonne Greiner)