Mittwoch, 12. Oktober 2022
Gemeinsames Gebet für den Frieden
Fußwallfahrt von Bundeswehr-Angehörigen zum Schönstattzentrum in Herxheim
Bei Bilderbuchwetter pilgerten 45 Soldatinnen und Soldaten des Luftwaffenausbildungsbataillons der Südpfalz-Kaserne Germersheim am 5. Oktober zum Schönstattzentrum Herxheim. Bei dieser zwölften Fußwallfahrt für einen guten Zweck nahmen sie 15 Kilometer durch Wald und Flur unter die Füße, hielten an Gedenkstätten inne und wurden mit Obst und Getränken versorgt. Bei der Open Air-Andacht im Schönstattzentrum überreichte Oberstleutnant Christoph Kück einen Scheck von 1 600 Euro an die Vertreter des Kinder- und Jugenddorfs Maria Regina in Silz.
Den Trupp, der gegen 8 Uhr im dichten Nebel gestartet war und später mit viel Sonne verwöhnt wurde, hatte Schwester Charissa, Leiterin des Schönstattzentrum Marienpfalz, vor der Schönstatt-Kapelle begrüßt. „Hier, an dem Ort des Friedens, sind Sie mit ihrer Friedensmission willkommen“, sagte sie zu den jungen Pilgerinnen und Pilgern und dankte für ihr Engagement. Durch diesen Marsch hätten sie in einer Welt, die viel Dunkles birgt, „ein Licht angezündet“, freute sie sich unter Applaus.
Wie schon vor der pandemiebedingten Pause hatte Oberstabsfeldwebel Jürgen Mießeler die Wallfahrt wieder organisiert, bei der die hungrigen Marschierer mittags mit einer zünftigen Mahlzeit aus der Militärküche versorgt wurden. Mitbeteiligt an der Aktion ist das Katholische Militärpfarramt in Bruchsal, zu dessen Bezirk Germersheim gehört. Von dort war Militärseelsorgerin Monika Hansmann gekommen, die den Freiluftgottesdienst leitete. Auch der frühere Militärseelsorger Thomas Stephan war bei der Wallfahrt dabei.
Militärseelsorgerin Hansmann dankte mit Liedern wie „Gott ist mein Hirte“ den Soldatinnen und Soldaten für ihren Einsatz und hob auf den Frieden ab, den es, gerade für sie, zu sichern gelte. „So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein, so ist Vergebung und Verzeihen“, sang mit ihr der Chor ein Lied, in dem auch Vermisste bedacht und man einstigen Feinden die Hand reichen möge. Weiter schlug sie eine Brücke zur Schöpfung, zu Freiheit, Gleichheit und Würde des Menschen, die es zu achten gelte. Wie das Bewahren des „liebenden Blicks“ als Grundlage menschlichen Handelns, etwa zu den Kindern und Jugendlichen der Einrichtung Maria Regina in Silz, die bei dieser Wallfahrt bedacht werde.
Vom Kinder- und Jugenddorf waren dessen Leiter, Michael Eberhart, sowie die Pädagogische Leiterin, Rebecca Bermel, gekommen, die samt Hund Lupo auch einen Teil der Strecke mitmarschiert waren. Ihnen übergab Kommandeur und Oberstleutnant Christoph Kück einen Scheck im Wert von 1 600 Euro, die von der Soldatenschaft gesammelt wurden. Begleitet von Hauptmann Philipp Meier sowie Oberstabsfeldwebel Jürgen Mießeler hatte er den jungen Pilgern zuvor für das stolze Sammelergebnis gedankt. Das Leitungsduo aus Silz freute sich „für die schöne Aktion und das große Geschenk“. Es soll Jugendlichen zugute kommen, die sich „verselbstständigen“. Für Zwecke wie den Führerscheinerwerb, die Beteiligung an Musikinstrumenten, Fortbildungen und mehr. Mit dem „Vater unser“ und dem Segen für alle schloss der stimmungsvolle Gottesdienst.
Ohne Glaube mache das Leben wenig Sinn, bekannte Julius Hainschild, 22, Fähnrich zur See aus Speyer. Klar denke er auch an die Lebensgefahr von Soldaten im Krieg, wie jetzt in der Ukraine: „Das lässt keinen kalt.“ Aber als Soldat diene man eben seinem Land und habe es zu verteidigen. Um so wichtiger sei es, „gemeinsam für den Frieden zu beten“ wie bei dieser Wallfahrt, bei der er auch gerne Fahnenträger war. Ihm gefiel besonders die Kameradschaft, der Austausch mit anderen und die gute Atmosphäre, weswegen er im nächsten Jahr wieder dabei sein will. (Maria Hirsch)