Dienstag, 04. April 2023
Die Erde: Schön und verletzlich
Frauen setzten sich auf kreative Weise mit dem Misereor-Hungertuch auseinander
Die Schönheit unserer Erde und gleichzeitig ihre Verletzlichkeit standen beim Art- und Spirit-Workshop im Heinrich Pesch Haus in Ludwigshafen am 28. März im Mittelpunkt. Die Veranstaltung unter dem Titel „Was ist uns heilig?“ von der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd), dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) und der Frauenseelsorge des Bistums Speyer bot den Teilnehmerinnen aus dem ganzen Bistum viele kreative Denkanstöße. Gleichzeitig wurde die Misereor-Fastenaktion 2023 unter dem Motto „Frauen.Macht.Veränderung“ vorgestellt.
Die Organisatorinnen, Geschäftsführerin Astrid Waller vom KDFB, Diözesanreferentin Beate Kästle Silva von der kfd und Referentin Monika Kreiner von der Frauenseelsorge, luden die Teilnehmerinnen zu einem sehr gehaltvollen und inspirierenden zweieinhalbstündigen Workshop ein. Beeindruckende Frauen aus Madagaskar lernten die Teilnehmerinnen durch die anschauliche Präsentation von Dr. Monika Bossung-Winkler kennen. Die Referentin für Globales Lernen im Bistum Speyer und Religionslehrerin am Hans-Purrmann-Gymnasium in Speyer stellte die Misereor-Fastenaktion vor. Diese setzt sich dafür ein, dass Frauen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Wandel mitwirken und ruft zu Spenden für die Misereor-Partnerorganisationen Vozama und Vahatra in Madgaskar auf, in denen Frauen mit ihrer Willenskraft und Stärke überzeugen und „Frau.Macht.Veränderung“ vorleben.
In Madagaskar leisten die Frauen einen Hauptteil der Arbeit
„Vahatra“ macht sich für Ernährungssicherheit und eine bessere Lebensmittelversorgung im zentralen Hochland Madagaskars stark. Das Leben auf dem Land ist in Madagaskar besonders für Frauen schwierig, da sie kaum mitbestimmen dürfen, während die Männer die Entscheidung treffen. Dabei leisten gerade die Frauen einen Hauptteil der Arbeit, schilderte Dr. Monika Bossung-Winkler die Situation. „Vahatra“ hilft den Frauen dabei, sich mit Entscheidungen und Ideen selbstbewusst auf die eigenen Füße zu stellen und sich in der von Männern geprägten Gesellschaftsordnung zu behaupten. Gezeigt wurde dies am Beispiel der jungen Kleinbäuerin Ursule Rasolomananat, die in ihrem Dorf viel bewirkt hat und betont: „Die Ideen von Frauen sind absolut entscheidend dafür, dass die ganze Gemeinschaft vorankommt und gemeinsam etwas erreicht“.
Bei „Vozama“ geht es um Bildung. In Madgaskar leben viele Menschen auf dem Land. Da die Schulen so weit auseinander liegen und der Weg weit und beschwerlich ist, können Kinder erst ab neun Jahren in die Schule gehen. Um das zu ändern, richten Eltern unter dem Motto „Das Dorf macht Schule“ in abgelegenen Dörfern Schulen für ihre Kinder ein.
Den kreativen Teil des Abends leitete die Vorstellung des Misereor-Hungertuchs des nigerianischen Künstlers Emeka Udemba ein. Das Bild von einer leuchtend blauen Erde inmitten eines roten Raums löste bei den Teilnehmerinnen des Workshops viele Assoziationen und auch Fragen aus wie „Was tasten wir nicht an?“, „Was wollen wir schützen?“ und „Wofür wollen wir uns einsetzen?“. Diese leiteten die Frauen bei der Gestaltung einer eigenen Erdkugel: „Mir wurde bewusst, wie klein unsere Erde im Weltraum ist“, „Die Erde ist zerbrechlich – mir war wichtig, ihre Kostbarkeit darzustellen“ und „Es ist eine Hoffnungskugel“, lauteten die vielfältigen Gedanken der Teilnehmerinnen.
Der Abend klang mit einer meditativen Runde aus
Sie waren auch beim anschließenden Imbiss eingeladen, miteinander ins Gespräch zu kommen, bevor die Gastgeberinnen den Workshop in einer meditativen Runde ausklingen ließen. Während die Teilnehmerinnen in einer Hand ihre Kugel hielten und eine Hand auf die Schulter ihrer Nachbarin legten, rundete ein Segensgebet den Abend ab. (mm)
Hinweis: kfd, KDFB, Bistum Speyer und die Evangelische Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft laden am Samstag, 13. Mai, von 9.30 bis 16.30 Uhr, in der Pfalzakademie in Lambrecht zum ökumenischen Frauentag ein.