Donnerstag, 11. November 2010
Schneider ist neuer Ratsvorsitzender
Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland ist Nachfolger der zurückgetretenen Margot Käßmann
Nikolaus Schneider ist der neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die in Hannover tagende Synode der EKD bestätigte den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland am Dienstag mit 135 von abgegebenen 143 Stimmen als Nachfolger der im Februar nach einer Alkoholfahrt zurückgetretenen Landesbischöfin Margot Käßmann. Schneider war der einzige Kandidat.
Vor der Synode erklärte der 63-jährige Theologe in einer ersten Reaktion, er fühle sich durch das Votum „gestärkt, unterstützt und mit dem nötigen Mandat ausgestattet, um öffentlich aufzutreten“. Anlässlich des Jahrestags der Novemberpogrome von 1938 kündigte Schneider an, sich für das christlich-jüdische Gespräch engagieren zu wollen.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz gratulierte Schneider zu seiner Wahl. Er sei für das Amt des Ratsvorsitzenden durch seine bisherigen Funktionen „bestens vorbereitet“, heißt es in einem in Bonn veröffentlichten Glückwunschschreiben des Konferenz-Vorsitzenden, Robert Zollitsch. Der Freiburger Erzbischof bezeichnete Schneider als „einen fest im Glauben verwurzelten Christen“, der sich zugleich nicht scheue, „ein klares und deutliches Wort zu sprechen“, wo es von der Sache her nötig erscheine. Er wolle gemeinsam mit Schneider den Weg der Ökumene weitergehen, zu dem es keine Alternative gebe.
Schneider steht seit 2003 an der Spitze der Evangelischen Kirche im Rheinland, der mit 2,8 Millionen Mitgliedern zweitgrößten Landeskirche in Deutschland. Seit seiner Zeit als Pfarrer in Duisburg-Rheinhausen von 1977 bis 1984 hat er das Image eines sozialpolitisch engagierten Geistlichen.