Freitag, 27. September 2024
Eröffnung der Wohnpflegegemeinschaft am Kloster an St. Anton
Pirmasens. Die Wohnpflegegemeinschaft am Kloster der Hildegardisschwestern an St. Anton ist offiziell von Oberbürgermeister Markus Zwick und Generaloberin Schwester Dorotea Castano de Luis SAC eröffnet worden. Die erste Mitbewohnerin ist bereits eingezogen. Vier weitere Zimmer sind bezugsfertig und warten auf Seniorinnen. Das Angebot ist speziell für Frauen mit Unterstützungsbedarf im Alter, die ein selbstbestimmtes Leben in einer kleinen Gemeinschaft führen wollen.
In der neu gestalteten und separat erreichbaren ersten Etage des Klosters haben fünf Frauen künftig ihr Zuhause. Schöne Zimmer mit eigenem Bad, eine gemeinsame moderne Wohnküche, Wohnzimmer, Dachterrasse und vieles mehr. Im Schnitt stehen jeder Dame 48 qm an privater und anteiliger Gemeinschaftsfläche auf der Etage zur Verfügung. Der Clou: Alle sind eingeladen, mit den Schwestern auch die Kapelle und den Garten zu nutzen.
Seit März 2021 haben sich die sechs Hildegardisschwestern, selbst vital zwischen 71 und 92 Jahre alt, damit befasst, wie es in ihrem zu groß gewordenen Kloster weitergehen soll. Sogar vom Wegziehen war die Rede.
Dann kam die Idee: Lasst uns doch das Kloster auch für andere Menschen öffnen und gemeinsam hier alt werden! Schnell waren die Schwestern einig. Alle waren bereit, die beiden Obergeschosse, die Eingänge und mehr umzubauen und das 1. OG für Seniorinnen mit Pflegegrad und Freude an der Nähe zu Kloster und Kirche bereitzustellen.
Nachdem die Schwestern bei ihrer Ankunft in Pirmasens 2003 schon Millionen in ein barrierearmes Haus investiert hatten, schien die Sache überschaubar. Die erste Machbarkeitsstudie der Kölner Fach-Agentur für Wohnkonzepte Schneider lag im August 2021 auf dem Tisch. Die Empfehlung war, das neue Konzept der Wohnpflegegemeinschaft in Rheinland-Pfalz innovativ hier zu verwirklichen. Innovativ ist die selbstbestimmte und bezahlbare Art der Versorgung im Alter. Innovativ ist der direkte Draht zu katholischen Schwestern mit ihrem frohen Glauben an Gottes Güte und das ewige Leben. Das war überzeugend, und so hat auch mit Unterstützung der Stadt Pirmasens das Land die Konzeption finanziell mit einem fünfstelligen Betrag gefördert.
Frohen Glauben haben die Schwestern gebraucht. Nachdem sie zunächst mit dem 1. OG kalkuliert hatten, ist nun das ganze Haus ertüchtigt. Die Schwestern wohnen im 2. OG und wollen bei zunehmendem Unterstützungsbedarf selbst Teil der Wohnpflegegemeinschaft werden und später weitere Räume öffnen. So kann die WG bis auf 11 Personen anwachsen. Angewachsen sind auch die Kosten, auf mehr als eine halbe Million, rein aus Mitteln des Ordens. Gut angelegtes Geld, wie Sr. Antonia, die Ökonomin, und Sr. Carmen, die die Umgestaltung des Hauses leitete, versichern. Die WG ist solide und wirtschaftlich. Dabei kostet ein Platz unter 1300 Euro im Monat, einschließlich Haushaltsgeld, hauswirtschaftlichen Leistungen und der Mitnutzung der klösterlichen Angebote. „Ein tolles zusätzliches Angebot in unserer Stadt“, findet OB Markus Zwick lobende Worte.
Bistum, Pfarrei und Schwestern haben über eine längere Zeit gerungen um gute zukunftweisende Lösungen für die Pfarrei und für die Wohnpflegegemeinschaft. „Gemeinsam haben wir sie gefunden und es geschafft“, ist Sr. Dorotea dankbar. „Viele Aspekte haben wir geschärft und verbessert, auf die wir ohne Hilfe nicht gekommen wären. Auch dafür ein großes Danke, besonders an unsere Klosterverwaltung, die Auxilium Fide.“
Der Dienst der Hildegardisschwestern ist, die Familie und die Menschen von allen Seiten zu unterstützen. Das wollen die Schwestern bewusst und aktiv leben, auch im Rentenalter. „Wir haben unsere menschenfreundliche
Spiritualität, die seit 100 Jahre für die Menschen da sein will, konkret für das Miteinander mit den neuen Mitbewohnerinnen weiterentwickelt. So wie ein alter Baum der neue Früchte trägt. Die Vision unseres Bistums, Segensorte zu bilden, haben wir ohnehin schon lange aufgegriffen: Immer mehr ein Segensort füreinander und für die Menschen zu werden. Eben Segensort Uhlandstrasse“, führt Sr. Dorotea im Namen aller Schwestern aus.
Modern ist in Pirmasens auch die Zusammenarbeit zwischen katholischer und protestantischer Kirche, etwa in der Ökumenischen Sozialstation, die bei der Diakonie in unserer Nachbarschaft angesiedelt ist, für jeden sichtbar. Jetzt bietet die evangelische Diakonie denn auch am katholischen Kloster alle ambulanten Pflegeleistungen an – wichtige Voraussetzung, um im Alter dauerhaft zuhause wohnen bleiben zu können. Das wollen die Hildegardisschwestern, für sich und für die Mitbewohnerinnen: ein gutes, sicheres und christliches Zuhause haben!
Text: Hildegardisschwestern, Foto:
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