Dienstag, 01. September 2015
Von der Maria im Schmerz zur Maria der Freude
Rund 70 Pilger gemeinsam auf dem Weg von Maria Bildeich zu Maria Rosenberg unterwegs
Kirchenarnbach/Waldfischbach-Burgalben. Der Pilgerweg von Maria Bildeich bei Kirchenarnbach zum Marien Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben verbindet zwei sehr unterschiedliche Marienbildnisse: das Bildnis der schmerzerfüllten Maria mit dem toten Leib Jesu auf dem Schoß (Maria Bildeich) und das Bild der freudenreichen Maria, die das Jesuskind auf dem Arm hält (Maria Rosenberg). „Man könnte meinen, dass wir den Weg in der falschen Reihenfolge gehen. Doch nicht die Chronologie der Geschehnisse ist entscheidend, sondern dass wir auf unserem Lebensweg alle Tränen und Freuden miteinander teilen, so wie es zu unserer jeweiligen Lebenssituation passt“, hatte der Kaiserslauterer Dekan Steffen Kühn den Pilgerinnen und Pilgern beim Gottesdienst am Morgen bei Maria Bildeich mit auf den Weg gegeben. „So wird Gottes Barmherzigkeit unter uns gegenwärtig - gemeinsam mit Maria, die wir die ‚Königin der Barmherzigkeit‘ nennen, die sich jedoch selbst als ‚Magd des Herrn‘ bezeichnete.“
Einen langen Weg hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Kaplan Praveen aus Indien zurückgelegt, der seit Kurzem das Pastoralteam der Pfarrei Heiliger Franz von Assisi in Queidersbach verstärkt. „Beim Abschied von der Familie und den Freunden in Indien war ich von Trauer erfüllt, doch jetzt ist alles vergessen, denn hier begegne ich Menschen, die mich so annehmen, wie ich bin“, berichtete Kaplan Praveen von seinen ersten Erfahrungen in Deutschland. Er sei dankbar für die Einladung nach Deutschland und hoffe, dass „wir im Glauben und Vertrauen miteinander wachsen“. Für die Pfarrei hatte ihn Kersten Burkhard, die Vorsitzende des Gemeindeausschusses Kirchenarnbach, willkommen geheißen: „Wir sind froh, dass Du da bist.“ So ereignet sich an diesem Tag in einem beschaulichen Wäldchen auf der Sickinger Höhe ganz selbstverständlich und sympathisch ein Stück Weltkirche.
Der Pilgerweg, zu dem die Pfarrei Heiliger Franz von Assisi und das Geistliche Zentrum Maria Rosenberg gemeinsam eingeladen hatten, führte zunächst über die Sickinger Höhe mit ihren markanten Windrändern und den herrlichen Ausblicken in alle Himmelsrichtungen. Von Weselberg ging es hinunter nach Horbach, wo die Pilger eine Rast einlegten. Weiter durch Steinalben und das kühle Moosalbtal erreichte die Gruppe am frühen Abend den Maria Rosenberg und beschloss die Wallfahrt mit einer Marienvesper. Rund 20 Kilometer waren die Menschen aus unterschiedlichen Orten und mit ganz verschiedenen persönlichen Anliegen im Gepäck miteinander unterwegs gewesen, betend, singend, sprechend, schweigend. „Wir danken Gott für einen Tag, an dem wir reich beschenkt wurden“, sagte Pfarrer Volker Sehy, der Direktor des Geistlichen Zentrums Maria Rosenberg, als sich die Pilger zur abschließenden Vesper in der Wallfahrtskirche versammelt hatten. Er verband damit die Bitte, „dass der Weg nicht nur für uns zum Segen wird, sondern für alle, für die wir heute unterwegs waren.“ Zu den vollen Orgelklängen des Te Deum zogen die Pilger in den Wallfahrtshof, wo sie sich bei kühlen Getränken und herzhaften Speisen stärken konnten. Die Kirchenbauvereine Queidersbach, Linden und Schopp hatten den gesamten Tag über die Verpflegung übernommen.
Im Jahr 2012 angestoßen, hat die Pilgerwanderung in diesem Jahr zum vierten Mal stattgefunden. Sie richtet sich an Interessierte aus dem gesamten Bistum und wird jedes Jahr am letzten Sonntag im August angeboten. Das ist im kommenden Jahr der 28. August.
Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.bistum-speyer.de