Montag, 01. Juni 2015
Maria Rosenberg in Geschichte und Gegenwart
Buchneuerscheinung in der Schriftenreihe des Diözesan-Archivs Speyer
Waldfischbach-Burgalben (01.06.2015). „Haus des Gebetes für alle. Maria Rosenberg in Geschichte und Gegenwart.“ Der Titel des neusten Bandes der Schriftenreihe des Diözesan-Archivs Speyer ist Programm. Auf 220 Seiten geht es um die Historie, aber auch um die Aktualität des Wallfahrtsortes in der Westpfalz, der seit Jahrhunderten gläubige und religiös suchende Menschen anzieht.
Die Mitte des Rosenbergs ist die im Kern romanische Kapelle, die das Gnadenbild der Mutter mit dem göttlichen Kind birgt. Möglicherweise war die Wallfahrtsstätte jedoch schon in vorchristlicher Zeit ein „heiliger“ Ort.
Historiker und Kunsthistorikerinnen nähern sich in dem reich bebilderten Buch Maria Rosenberg, heute Geistliches Zentrum der Diözese Speyer, aus unterschiedlichen Perspektiven, beschreiben Wegmarken und Bauwerke. Zeitzeugen erinnern sich, Persönlichkeiten, die den Wallfahrtsort prägten, werden vorgestellt. Der abschließende Teil dokumentiert einige Ansprachen des Jubiläumsjahres 2012, 100 Jahre nach der Weihe der Wallfahrtskirche.
Erinnert wird an die einschneidenden geschichtlichen Etappen des Rosenbergs von den Anfängen der Wallfahrt im Mittelalter über Schwierigkeiten in der Reformationszeit und in der Epoche der Aufklärung bis hin zu den strukturellen Veränderungen der Gegenwart. Dabei rücken auch die allgemeinen Zeitumstände in den Blick: etwa in einem Beitrag über das 20. Jahrhundert, in dem es unter anderem um die Weltwirtschaftskrise der 1920er Jahre, den Nationalsozialismus oder konfessionelle Streitigkeiten geht. Fragen der Infrastruktur wie die „schlechte Wasserversorgung und eine schlimme Zufahrtsstraße“ werden ebenfalls nicht ausgeblendet.
Besonders in den Blick gerückt werden die Mitglieder der „Jörggesellschaft“ um Georg (Jörg) Helfrich. Der „Betjörg“ und seine Mitstreiter/innen ließen sich selbst nach ihrer Auswanderung in die USA nicht von ihrer Vision abbringen. Gegen alle Widerstände finanzierten sie eine eigene Priesterstelle auf dem Rosenberg und den Bau einer Wallfahrtskirche. Helfrich hatte nicht zuletzt die nach einem Lebenssinn Suchenden im Blick, wie eine überlieferte Fürbitte belegt: „Für alle die, wo auf der Welt herumlaufen und nicht wissen, für was.“
Vor allem diesen Menschen möchte der Rosenberg auch in Zukunft offenstehen, wie Pfarrer Volker Sehy, seit 2010 Direktor der Einrichtung, im Vorwort des Buches betont: „weniger Rückzugsort für Nostalgiker, sondern ein ‚Haus des Gebetes für alle‘“.
Buchtipp: Volker Sehy (Hg.), Haus des Gebetes für alle. Maria Rosenberg in Geschichte und Gegenwart (Schriftenreihe des Diözesan-Archivs Speyer Bd. 47), Pilger-Verlag Annweiler 2015, 220 Seiten, 19,80 Euro, ISBN 978-3-942133-75-3
Text/Foto: is-Archiv
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