Dienstag, 12. November 2024
21 Ehrenamtliche werden für Beerdigungsleitung ausgebildet
Auftakt im Speyerer Priesterseminar
Speyer. Das Bistum Speyer bildet ab sofort ehrenamtlich engagierte Menschen für die Leitung von Begräbnisfeiern aus. Am 8. November setzte das erste Treffen in Speyer den offiziellen Auftakt für den Ausbildungskurs.
„Wir sind gemeinsam Pioniere“, so begrüßte Liturgiereferent Clemens Schirmer im Speyerer Pastoral- und Priesterseminar St. German die elf Frauen und zehn Männer, die sich nun auf den einjährigen Ausbildungsweg machen. Von einem „historischen Moment“ sprach Kerstin Fleischer, Referentin für Hospiz- und Trauerseelsorge: Genau vor sechs Jahren habe die Bistumsleitung den Auftrag für ein Konzept gegeben, das Ehrenamtliche befähige, Trauergespräche zu führen und Beerdigungen zu leiten. „Wir brauchen diese Ausbildung, weil es Sie gibt – kompetente Frauen und Männer mit großen Begabungen“, so Fleischer. In einer Vorstellungsrunde berichteten die Frauen und Männer von ihrer Motivation für diesen Dienst, von ihren bisherigen Aufgaben in den Pfarreien - aber auch von intensiven, eigenen Erfahrungen von Abschied und Trauer.
Mit Blick auf das „runde und umfangreiche Kursprogramm“ sprach Kerstin Fleischer augenzwinkernd von „ein bisschen Neid bei hauptamtlich tätigen Kolleginnen und Kolleginnen“, die bislang ohne solches Rüstzeug in diesen Dienst starten mussten. Regens Franz Vogelgesang, der im Bistum für die Ausbildung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern Verantwortung trägt, sagte: „Wir planen, Ausbildungsinhalte aus diesem Kurs hier in die künftige Ausbildung von Hauptamtlichen zu übernehmen.“ Mit Blick auf die Trauerpastoral in den Gemeinden sprach Vogelgesang von einem „sehr wichtigen und auch guten Dienst an Verstorbenen und Trauernden. Es entsteht oft eine Nähe, durch die es möglich ist, den Angehörigen etwas mitzugeben von der Hoffnung und dem Glauben, der einen selbst trägt.“
Neben Franz Vogelgesang, Kerstin Fleischer und Clemens Schirmer zählt auch Bibelreferentin Walburga Wintergerst zum Ausbildungsteam. Sie stellte sich den 21 Teilnehmenden mit den Worten vor: „Ich werde Ihnen die Bibel näher bringen, einen großen Schatz ganz wunderbarer Trostworte, die uns in Zeiten von Abschied und Trauer guttun.“ Weitere Akzente in der Ausbildung der Ehrenamtlichen setzen die Theologen Dr. Andreas Braun, Dr. Alois Moos und Volker Sehy sowie die Psychologin Astrid Martin.
Der Kurs umfasst 25 Kurseinheiten zu je sechs Stunden. Inhaltlich werden persönliche Erfahrungen zu Sterben, Tod und Trauer reflektiert, theologische Themen etwa zu Gottesbildern, der Auferstehung Christi oder der Frage nach Gott und dem Leid behandelt und verschiedene liturgische Formen eingeübt. Gesprächsführung, organisatorische Dinge aber auch rechtliche Bestimmungen stehen ebenso im Lehrplan. Die Frauen und Männer lernen und üben außerdem das Verfassen und Halten einer Predigtansprache.
Mit einer praktischen Übung im November 2025 endet der Kurs. Daran schließt sich eine bischöfliche Beauftragung für den Beerdigungsdienst sowie die feierliche Einführung am Einsatzort an. Die Teilnehmenden dieses ersten Kurses kommen aus der Vorder-, West- und Nordpfalz.
Text: der pilger/hm
Diese Meldung und weitere Nachrichten des Bistums wurde veröffentlicht auf der Internetseite www.bistum-speyer.de