Dienstag, 11. November 2014
Jakobswege in der Pfalz
Kleinode entlang der Nordroute: Begegnung zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Seit mehr als tausend Jahren pilgern die Menschen über die Pyrenäen durch Spanien zum Grab des Apostels Jakob in Santiago de Compostela. In den letzten Jahren erlebt der Jakobsweg (oder Jakobusweg, span. Camino de Santiago) einen regelrechten Aufschwung. Auch die Pilgerwege in der Pfalz, wie zum Beispiel die Nordroute, werden häufig genutzt. Die Gemeinden entlang der 148 Kilometer langen Wegstrecke von Speyer bis zum Kloster Hornbach werden von den Pilgern gern frequentiert.
Touristisch gesehen sei Pilgern relevant. „Wir haben wöchentlich Pilger, die durch Elmstein kommen“, berichtet Mitarbeiterin Pia Neumann von der Touristeninfo in Elmstein. Sogar eine Postkarte anlässlich des Jakobsweges wurde kreiert. Und Pia Neumann, Expertin für „Letter boxing“, die moderne Form der Schnitzeljagd, plant, die komplette Nordroute mit Letterboxen auszustatten. Die Fans dieses relativ neuen Hobbys machen sich auf – ausgestattet mit einem Kompass und Rätseln beziehungsweise Hinweisen aus dem Internet –, einen „Schatz“ zu finden, den jemand anderes an ungewöhnlichen Plätzen versteckt hat – in diesem Fall Pia Neumann, die das Hobby begeistert betreibt.
Schätze finden Pilger entlang der Nordroute tatsächlich, denn einige Sehenswürdigkeiten liegen auf ihrem Weg. Wer zum Abstempeln seines Pilgerpasses in die katholische Kirche Mariä Heimsuchung in Elmstein kommt, würde nicht vermuten, dass sich in der kleinen Barockkirche eine historische Orgel befindet. Sie ist ein spätromantisches Werk des Orgelbauers Hermann Schlimbach, erbaut 1887. Es sei das einzige Instrument von ihm, das vollständig erhalten geblieben ist, gibt die Tourist-Info Auskunft. 2002 wurde die Orgel neu restauriert.
Von der Vergangenheit in die Gegenwart kommt der Pilger, wenn er am Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz angekommen ist. Hier lohnt sich ein Besuch des modernen Gebäudes mit seiner Dauerausstellung zum Thema Nachhaltigkeit. „Heimische Rohstoffe intelligent nutzen, Energie effizient einsetzen und trotzdem modern wohnen“, sind einige Beispiele für nachhaltiges Leben, das sich das Haus zum Thema genommen hat. Zudem werden eine Reihe von Veranstaltungen angeboten.
Der Pilgerweg führt auch an den historischen Johanniskreuzen entlang. Das erste der Kreuze wurde um 1250 von Ritter Reinhard von Hohenecken als Wegkreuz errichtet. Seinen Namen „Johannes Creutz“ bekam es allerding erst 1269, als der Ritter Johannes von Wilenstein sein Wappen in den Stein einmeißeln ließ, um seinem Namen mehr Gewicht zu verleihen. Von diesem ersten Wegkreuz sind nur noch Überreste vorhanden. Eines der drei heute noch vorhandenen Johanniskreuze wurde wohl im 13. oder 14. Jahrhundert errichtet, das andere stammt von 1769. Ein drittes, gusseisernes Kreuz, welches in der Mitte steht, wurde 1831 geschaffen. (Mechthild Möbus)
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