Samstag, 28. Mai 2022
Abschied von Alfred Hirsch
Nach der erschütternden Mitteilung in der vorhergehenden Woche, dass Alfred Hirsch verstorben ist, fand am 27. Mai 2022 der Sterbegottesdienst in der sehr gut besuchten Kirche St. Ludwig statt. In dieser Kirche war Alfred Hirsch 33 Jahre lang Chorleiter des Chors an St. Ludwig engagiert, ebenso als Organist; daneben war er Vorsitzender des Gemeindeausschusses, Koordinator der Kirchenmusik in der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus und Mitglied im Liturgie-Ausschuss. Ehemalige Kolleg*innen, Weggefährten in der Kirchenmusik sowie Mitglieder der Gemeinde St. Ludwig und der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus waren gekommen, um Alfred Hirsch die letzte Ehre zu erweisen.
Pfr. Alban Meißner betonte bereits zu Beginn die Unwirklichkeit, jetzt an seinem Sarg zu stehen und sich verabschieden zu müssen. Alfred Hirsch hatte in seiner Zeit als Kirchenmusiker und Chorleiter zahlreiche Konzerte in der Adventszeit geleitet und die Passionskonzerte eingeführt, für die er regelrechte Perlen der Chormusik ausfindig gemacht hat. Seiner Initiative folgend entstanden auch die Matineen in der Advents- und Fastenzeit.
Alfred Hirsch war ein großer Kommunikator, der sich durch seine Menschlichkeit und seinen Humor sehr beliebt gemacht hat. Seine kommunikative Art bescherte ihm ein vielfältiges Netzwerk an Kontakten. Durch seine praktische Herangehensweise an Probleme war er ein Motor vor allem im Gemeindeleben von St. Ludwig, aber auch in der Pfarrei Hll. Petrus und Paulus. Alfred Hirsch hinterlässt eine große Lücke.
In der Predigt ging Pfr. Alban Meißner auf die Gegensätze des Tagesevangeliums (Das Zeugnis des Simeons und der Hanna – Lk 2, 22-40) ein, wie beispielsweise von Alt und Jung oder von Erfüllung und Verheißung. Das Gebet des Simeon „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet und die Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2, 29-32) ist enthalten im Abendgebet der Kirche. Jeden Tag aufs Neue geben wir unseren Tag in Gottes Hand zurück und jeden Morgen bekommen wir einen neuen Tag geschenkt. Durch unseren Glauben haben wir die Hoffnung, dass der Tod nicht das Letzte ist, sondern dass wir aufgehoben und geborgen sind in der Hand Gottes. Alfred Hirsch hat seinen Glauben in der Musik ausgedrückt. Freiheit bedeutete für ihn nicht „Freiheit von …“, sondern „Freiheit für …“. Er stand immer zu 100 % hinter seinen Entscheidungen, zu seinem Wort und zu seinen Mitmenschen.
Am Ende des Gottesdienstes, der musikalisch vom Chor an St. Ludwig mitgestaltet wurde, nahm die Vorständin des Chors an St. Ludwig, Claudia Hoecker-Bisson, im Namen des Chors sehr bewegend Abschied von Alfred Hirsch. Sie schloss mit den Worten:
Wir wissen nicht, wie die Ewigkeit ist,
doch wie du sie dir erträumst,
so sei sie dir, das wünschen wir.
Da sei die Sonne am frühen Morgen,
da seien Sterne in tiefer Nacht, da seien Berge, sie zu erklimmen
und ein Engel halte die Wacht!
Da sei der Blick übers weite Meer;
der warme Regen tue dir gut,
da seien auch Sturm und tosende Wogen,
aber ein Engel mache dir Mut!
Da sei das Leuchten des Regenbogens,
da sei das Wandern übers weite Land;
da sei das freundliche Winken der Fremden,
und ein Engel halte die Hand.
Wir wissen nicht, wie die Ewigkeit ist,
doch wie du sie dir erträumst,
so sei sie dir, das wünschen wir.
Verfasser: Frank Maibaum, “Das Abschiedsbuch”, Verlag J. F. Steinkopf, Kiel 2012
https://www.abschiedstrauer.de/abschiedsworte-abschiedstexte-trauergedanken.htm
Nach dem Gottesdienst wurde der Sarg nach Deidesheim überführt. Auf dem dortigen Friedhof fand Alfred Hirsch seine letzte Ruhe.
Patrizia Magin (Text und Bild)
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